Kölner Einkaufsmeile im WandelEsprit auf Hohe Straße bekommt prominenten Nachmieter

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Hohe Straße

Der prominente Eingangsbereich der Hohe Straße  hat einen Nachmieter gefunden. Dort wird Juwelier Wempe einziehen und die bisherige Niederlassung an der Hohe Straße 66 aufgeben.

Köln – Seit einiger Zeit steht die ehemalige Esprit-Filiale am Eingang der Hohe Straße leer. Zurzeit wird sie umgebaut, um einem bekannten Nachmieter Raum zu geben: Dort soll die Kölner Dependance von Juwelier Wempe ihre neue Heimat finden – direkt gegenüber von Bulgari. Ein „glänzendes“ Entree für die Hohe Straße also, das Kölns Einkaufsmeile gut brauchen kann. Die bisherige Wempe-Niederlassung an der Hohe Straße 66 wird dafür aufgegeben, über einen Nachmieter ist momentan noch nichts bekannt. Der Umzug dürfte aber ohnehin noch eine Weile dauern: Mit einem Umzug in die neuen Räumlichkeiten rechnet das Unternehmen voraussichtlich erst in diesem Herbst.

Polo Ralph Lauren kommt auf die Hohe Straße

Und auch einige Meter weiter tut sich etwas. In die vorübergehend ausgelagerte Dependance der Luxusmarke Louis Vuitton – sie musste wegen der Umbauarbeiten am Dom Hotel auf die Hohe Straße ausweichen – zieht in Kürze das amerikanische Modeunternehmen Polo Ralph Lauren ein – auch keine schlechte Adresse. Vuitton hingegen geht zurück an seinen Stammplatz direkt an der Domplatte.

Hohe Straße Wempe

Polo Ralph Lauren eröffnet ebenfalls an der Hohe Straße. 

Noch nicht ganz klar ist zurzeit, was aus der ehemaligen Karstadt-Sports-Filiale an der Schildergasse wird. Ein Interessent war zwar schnell gefunden, doch der kam wohl aufgrund einer aus der Ansiedelung resultierenden starken Konkurrenzsituation letztlich nicht zum Zuge. Man sei aber von Vermieterseite in „intensiven Gesprächen“ mit einem anderen potenziellen Mieter, erklärte Stadtmarketing-Geschäftsführerin Annett Polster.

Karstadt Hohe Straße

Über das ehemalige Karstadt-Sports-Gebäude an der Schildergasse wird noch verhandelt.

Die zeigte sich ohnehin ganz angetan von der Entwicklung der Schildergasse: „Wir werden dort bald keinen Leerstand mehr haben“, sagt sie. Die so genannten „1a-Lagen“ – Wallrafplatz, Hohe Straße, Schildergasse – stünden nach wie vor gut da, hier würden auch durchaus ordentliche Mieten erzielt. Allerdings sehe es nicht überall so gut aus: Schon in den Seitenstraßen werde es diffiziler. Und auch wenn das Entree zur Hohe Straße inzwischen deutlich auflebt, der mittlere Bereich macht immer noch Sorgen.

Kleinere Flächen verstärkt gesucht

Dabei ist noch gar nicht mal das Problem, dass es zu wenige Interessenten gäbe – nur passen die Objekte nicht immer zu den Interessenten. „Es gibt schon nicht wenige Flächengesuche, gerade für die 1a-Lagen in Köln. Oft werden aber kleinere Verkaufsflächen nachgefragt. Potenzielle Mieter bringen meist sehr gezielte Vorstellungen mit. Da ist es nicht immer ganz einfach, eine Lösung zu finden“, so Polster.

Handelsverband plädiert für Perspektivwechsel

18 Tage: So lange könnte das kurze Vergnügen offener Läden gedauert haben, Sonntage nicht eingerechnet. Am Montag, 8. März, ist der Besucherverkehr mit Termin und Einlasskontrollen erlaubt worden. Wenn eintritt, womit alle rechnen, werden die meisten Geschäften am kommenden Montag schließen müssen – die Inzidenzzahlen werden dann sowohl in Köln wie wohl in ganz NRW über mehrere Tage über 100 gelegen haben. Dann greift die „Notbremse“.

„Zurück in die Steinzeit“: So bezeichnet Jörg Hamel, Geschäftsführer des Handelsverbandes NRW Aachen-Düren-Köln die momentane Situation und die Regelungen für den Handel. „Es wird einen massiven Einbruch geben. Viele Unternehmen haben Ware geordert, sind ins Risiko gegangen. Weil sie nach der langen Zeit einfach mussten. Die brechen jetzt zusammen, und die Lieferanten teilweise mit ihnen“, sagt er. Selbst wenn „Click & Collect“ erlaubt bleibe, könne dies nach Ansicht von Hamel auf keinen Fall die jetzt drohenden Ausfälle kompensieren. Hamel plädiert für einen Perspektivwechsel: Man müsse wegkommen von den reinen Inzidenzzahlen und viel mehr testen: „Wenn man die Menschen nur zuhause lässt, wird sich keiner testen lassen.“ Ein Belohnungs-System könne neue Anreize schaffen und für mehr Klarheit in der Pandemie-Bekämpfung sorgen.

Die Modellprojekte mit digitaler Nachverfolgung, die das Land ins Spiel gebracht hat (die Rundschau berichtete) , sieht er positiv: „Das klingt paradox, aber je mehr getestet wird, umso mehr wissen wir auch über die tatsächlichen Zahlen. Wer einkaufen kann, danach vielleicht ein Kölsch trinken darf, lässt sich doch viel eher testen.“ (two)  

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