Reifen zerstochen, DrohungenKölner Taxifahrer schildert „Psychoterror“ und Mobbing

Lesezeit 2 Minuten
Als „Scheuer-Wehr“ streikten Taxifahrer schon vor dem Uber-Start gegen Pläne des Verkehrsministers.

Als „Scheuer-Wehr“ streikten Taxifahrer schon vor dem Uber-Start gegen Pläne des Verkehrsministers.

Köln – Taxifahrer stehen Mietwagenfahrern, die sich Fahrten vom US-Dienstleister Uber vermitteln lassen, weiter extrem feindlich gegenüber. Ein Mietwagenfahrer hat nun drei Anzeigen erstattet, um sich gegen den „Psychoterror“ seiner ehemaligen Genossen zu wehren, die er aus zweieinhalb Jahren Mitgliedschaft im Taxi-Ruf Köln kennt. Bahtiyar D. wehrt sich gegen Nötigung, Sachbeschädigung und Cybermobbing.

Im ersten Fall geht es um den 13. April: Zwei Tage nach dem Start von Uber in Köln sei er von Taxis gejagt worden. In seiner Anzeige beschreibt er Autos und Verfolger. Er sei beleidigt und mehrfach fotografiert worden. Im zweiten Fall geht es darum, dass ihm ein Reifen zerstochen wurde, und mit der dritten Anzeige wehrt sich der türkischstämmige Kleinunternehmer gegen Bedrohungen, auf einer Internetseite für türkische Taxifahrer. „Dort steht, auf Uber-Fahrer bezogen, sinngemäß ,Die Kugeln im Lauf hält keiner auf‘.“

400 Fake-Bestellungen

Der Mann ist mit den Nerven am Ende. „Ich werde schon paranoid, wenn ich ein Auto in Taxifarbe sehe. In dem einen Monat seit dem Uber-Start hatte ich 400 Fake-Bestellungen, also Fahrten, ohne dass jemand am Ziel wartete.“ Er ordnet die Bestellungen ehemaligen Taxi-Kollegen zu, zumal er im Internet nachlesen konnte, was seine ehemaligen Genossen in einer Internet-App schrieben. Dort werde zu solchen Aktionen aufgerufen. Unter anderem sollen Prämien für Beschädigungen an Uber-Autos ausgesetzt worden sein.

Alles zum Thema Stiftung Warentest

Das könnte Sie auch interessieren:

„Um Gottes willen. Niemand hat Geld geboten“, wehrt Aleksandar Dragicevic, Sprecher des Taxi-Rufs ab: „Ein Kollege dachte, es wäre witzig, ein Spiel wie Pokemon zu haben, wo man Geld dafür bekommt. Ein Vorstandsmitglied hat ihn gleich gebremst und gebeten, das nicht zu machen.“

Dragicevic kennt den Mietwagenfahrer, der die Anzeigen erstattet hat. „Er hat von unserem Anwalt Post bekommen. Denn wir haben ihn mit unseren Testbestellungen, wie sie auch die Stiftung Warentest macht, erwischt, als er sich mit einem Mietwagen in der Innenstadt wie ein Taxi bereit gehalten hat. Wir haben auch dokumentiert, wie er aus der Warteposition einen weiteren Auftrag angenommen hat.“ Das wäre ein Verstoß gegen die gesetzlich vorgegeben Rückkehr von Mietwagen zum Firmensitz. Mietwagenfahrer dürfen Anschlussfahrten annehmen, aber nicht, wenn sie irgendwo darauf warten statt zurückzufahren. Dragicevic: „Zehn solcher Verstöße können wir inzwischen beweisen.“

Rundschau abonnieren