Lockerung der Corona-MaßnahmenMehr als 30 Kölner Stadtteile haben Inzidenz von Null

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Warten auf die Impfung: Am Marktplatz in Mülheim bildete sich bereits am Donnerstagmorgen eine Schlange.

Warten auf die Impfung: Am Marktplatz in Mülheim bildete sich bereits am Donnerstagmorgen eine Schlange.

Köln – Zur kleinen Party im heimischen Garten dürfen ab sofort wieder 250 Freunde kommen. Sogar ohne Corona-Schnelltest. Vom heutigen Freitag an gilt in Köln „Stufe 1“ der dreistufigen Bundes-Notbremse – das bedeutet in vielen Bereichen die Rückkehr zu einem lange vermissten Freiheitsgefühl. Restaurants und Kneipen dürfen ohne Negativtest besucht werden. Die wichtigsten Aspekte im Überblick:

Krisenstab berät über Alkoholverbot

Offiziell gilt schon seit geraumer Zeit ein Alkoholverbot im Stadtgarten, im Zülpicher Viertel sowie überall dort, wo Maskenpflicht besteht. In seiner heutigen Sitzung wird der Krisenstab über Lockerungen der Allgemeinverfügung beraten. Eine Entscheidung ist schon vorab verkündet worden. Auch am kommenden Wochenende wird der Rheinboulevard in Deutz wieder zeitweise gesperrt, weil die Stadt große Menschenansammlungen verhindern möchte. Am Freitag gilt die Sperrung ab 18 Uhr, Samstag und Sonntag ab 12 Uhr.

Nur mit Test zum Klinikbesuch

In der Uniklinik müssen Besucher in jedem Fall einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen. Dies gilt auch für vollständig geimpfte oder genesene Menschen. Vom Risikopotenzial her sei ein Klinikbesuch nicht vergleichbar mit einem Besuch beim Friseur oder im Theater, begründen die Verantwortlichen die Entscheidung. Da schwerstkranke Menschen behandelt werden, habe das Land den Kliniken bewusst einen „Ermessensspielraum“ bei der Besucherregelung gelassen.

Alles zum Thema Robert Koch-Institut

Die Dauer der Regelung ist noch ungewiss, die Klinik überprüfe die Handhabung regelmäßig. Derzeit müsse nicht nur auf die allgemeine Infektionslage, sondern auch „das individuelle Risiko des Patientenguts“ reagiert werden. (tho)

Impfaktion beginnt in Mülheim

Großer Andrang herrschte am Donnerstag zu Beginn der Sonderimpfaktion in Mülheim. Noch bis Sonntag können sich Bewohner aus vorab festgelegten Straßenzügen gegen das Coronavirus impfen lassen. Mangels neuer Impfstofflieferungen des Landes wird die Aktion anschließend erneut unterbrochen. Ab Montag beginnen dann in Chorweiler die Zweitimpfungen. Im Kölner Norden hatte vor genau sechs Wochen das Pilotprojekt mit Impfungen in Gebieten mit besonders hohem Infektionsgeschehen begonnen. Viele Städte im Land hatten sich dies abgeschaut und ebenfalls zusätzlichen Impfstoff beantragt.

Höchste Inzidenzen im Norden der Stadt

Die Impfungen in den Infektions-Brennpunkten haben offenbar Wirkung gezeigt. Chorweiler weist inzwischen eine Sieben-Tage-Inzidenz von 15,5 auf, Mülheim liegt bei 35 und Menschenich bei 49,9. Im Kölner Norden gibt es nach wie vor Stadtteile mit deutlich erhöhtem Infektionsgeschehen. Nirgendwo ist die Inzidenz so hoch wie in Volkhoven Weiler (183,4), Roggendorf/Thenhoven kommt auf 88,1. Ebenfalls überdurchschnittlich hoch ist die Infektionslage in Gremberghoven (97,8) und in Raderberg (74,7). In mehr als 30 Stadtteilen liegt die Inzidenz bei Null. Die aktuellen Zahlen hat die Stadt am Donnerstag veröffentlicht.

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Inzidenz steigt wieder leicht an

Nach tagelangem Rückgang ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Köln am Donnerstag wieder minimal gestiegen. Das Robert-Koch-Institut vermeldete die Zahl von 20,2 (Vortag: 18,3). Verursacht wurde dies durch 88 Neuinfektionen, am Donnerstag vergangener Woche waren es 93 neue Corona-Fälle. Ein Mann (64) starb laut Gesundheitsamt mit dem Virus, es ist seit Beginn der Pandemie das 713. Todesopfer in der Stadt. Auf den Intensivstationen werden noch 60 Patienten behandelt, vor einem Monat waren es noch mehr als doppelt so viele.

Neue Lockerungen treten in Kraft

Von heute an dürfen auch Chöre und Orchester wieder mit bis zu 50 Personen proben. Es dürfen sich Personen aus fünf Haushalten treffen.

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