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Entwicklung in Mülheim-SüdStadt sichert sich Vorkaufsrecht – so geht es nun weiter

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Die alte Industriestruktur soll sichtbar bleiben.

Die alte Industriestruktur soll sichtbar bleiben.

Nach Jahren des Stillstandes soll Mülheim-Süd weiter entwickelt werden. Die alte Industriekultur soll dabei sichtbar bleiben.

Erst rührt sich kaum noch etwas, dann wechseln Teile des Geländes mitten in der Bauphase den Besitzer, ein echter Fortschritt ist aber weiterhin nicht zu erkennen: Mülheim-Süd stockt, und das nicht nur an einer Ecke. Viel zu viel Stillstand in einer Zeit, in der verzweifelt nach jedem Eckchen Ausschau gehalten wird, an dem sich vielleicht noch etwas bauen ließe. Von der Zoobrücke bis fast ans Zentrum des alten Stadtteils Mülheim reicht die ehemalige Industriebrache, die eigentlich als Schrittmacher für den Paradigmenwechsel im Rechtsrheinischen herhalten sollte.

Stadt sichert sich Vorkaufsrecht

Bislang schaut die Stadt dem Treiben – besser gesagt, dem Stillstand – weitgehend machtlos zu, das soll sich nun ändern. Die Verwaltung hat nun drei Satzungen über ein besonderes Vorkaufsrecht in die politischen Gremien eingebracht, namentlich das Euroforum Nord und West, das Deutz-Areal und das Lindgens-Areal. Dieses Vorkaufsrecht würde die Stadt anderen Grundstücks-Interessenten gegenüber bevorzugen: Bei Verkäufen, die künftig in diesem Gebiet vollzogen werden, kann die Stadt demnach vorrangig als Käuferin einsteigen.

Grafik Mülheim-Süd

Grafik Mülheim-Süd

Das Instrument des „besonderen Vorkaufsrechts“ soll laut Stadt Anwendung finden, „um einer Fehlentwicklung des Gebiets vorzubeugen und eine geordnete Entwicklung des gesamten Gebiets zu ermöglichen“. Heißt im Klartext, wer sich nicht an die von der Stadt ausgegebenen Entwicklungsziele hält oder das Gelände kleinteilig an jede Menge aufgesplitterter Eigentümergemeinschaften verschachert, ist raus aus dem Deal. Dann kauft die Stadt das Gelände lieber wieder zurück.

„Die jetzt in die politische Beratung eingebrachten Vorkaufsrechtssatzungen für den Mülheimer Süden sind wichtige Steuerungswerkzeuge, die uns dabei helfen, mehr dringend benötigten Wohnraum in Köln zu schaffen“, sagt Wirtschafts- und Stadtentwicklungsdezernent Andree Haack.

Der ehemalige Industriegelände Mülheim-Süd umfasst insgesamt eine Fläche von 28 Hektar und soll vorrangig für die Entwicklung neuer Wohn- und Büroflächen genutzt werden. Der Erhalt und die Umnutzung der Industriearchitektur sollen berücksichtigt und eine Grünverbindung vom Rhein Richtung Buchforst und Mülheimer Stadtgarten realisiert werden. Um das zu sichern, will die Stadt eine Veräußerung an weitere Dritte künftig unterbinde. (two)