PflegenotstandKölner Verbände überreichen Leitfaden

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Die vier Frauen stehen vor einer roten Wand, sie halten das Workbook in ihren Händen.

Pressegespräch mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker zum Thema Workbook „Zukunft der Pflege“. Das Foto zeigt von links nach rechts: Gabriele Patzke, Henriette Reker, Uli Volland-Dörmann, Martina Schönhals.

Der demografische Wandel wird Köln vor die Herausforderung stellen, viele Senioren zu versorgen, Wohlfahrtsverbände und SBK haben einen Handlungsleitfaden entwickelt und OB Henriette Reker übergeben.

Die Zahl der Senioren steigt auch in Köln in den kommenden Jahren deutlich an. Der stärkste Anstieg wird in der Altersgruppe zwischen 70 und 79 Jahren erwartet: von aktuell rund 80 000 auf 110 000 Menschen im Jahr 2040. Das stellt die Stadt vor große Herausforderungen. „Wenn wir keine Flächen finden und in Stadtentwicklungsmaßnahmen Pflege nicht mitdenken und -planen und nicht jetzt ganz konkret in die Realisierung neuer Einrichtungen gehen, werden viele pflegebedürftige Menschen in Köln zukünftig nicht mehr versorgt werden können“, sagt etwa Gabriele Patzke, Geschäftsführerin der Sozial-Betriebe-Köln (SBK).

Der Zusammenschluss der sechs Verbände der freien Wohlfahrtspflege in Köln hat daher nun gemeinsam mit dem kommunalen Träger SBK ein „Workbook“ mit dem Titel „Zukunft der Pflege“ entwickelt. Darin finden sich Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen, um den drohenden Pflegenotstand in Köln zumindest abmildern zu können. Das 60 Seiten starke Werk wurde nun Oberbürgermeisterin Henriette Reker übergeben. Das Workbook beinhaltet viele konkrete Beispiele, aber auch Hinweise zu Politik und Strategie.

Vorgestellt werden bereits vorhandene Modellprojekte, wie das „Bickendorfer Büdchen“, aber auch zukunftsweisende Ideen aus anderen Städten. „Wichtig ist bei allen Angeboten, dass sie gleichmäßig in jedem Stadtteil verfügbar sind, damit Seniorinnen und Senioren kurze Wege haben und möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben können“, sagt Martina Schönhals, Mitglied der Geschäftsleitung beim Diakonischen Werk Köln.

OB Henriette Reker dankte den Wohlfahrtsverbänden und den SBK dafür, dass sie das Thema eigeninitiativ aufgegriffen hätten. „Die Herausforderungen in der Pflege können wir nur gemeinsam bewältigen“, sagte Reker bei einem Treffen im Rathaus. „Im kommenden Jahr werden wir Akteure der Wohnungswirtschaft und Investoren einladen, damit der Bau von Pflegeheimen in Köln wieder stärker in den Blick rückt.“

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