Praxen kontaktieren Patienten500 Kölner Hausärzte impfen ab Mittwoch mit Biontech

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Eine Spritze mit dem Corona Impfstoff von Biontech, Comirnaty, wird aufgezogen.

Köln – Endlich geht es los: Auch in Köln werden heute die ersten Hausarztpraxen mit Corona-Impfstoff versorgt. Nach Schätzungen der Apotheker in Köln haben rund 500 Arztpraxen Impfstoff für diese Woche bei rund 250 Kölner Apotheken bestellt. Ab dem morgigen Mittwoch impfen die Ärzte die ersten Patienten.

Die Bestellmenge ist zunächst auf 18 bis maximal 50 Impfstoffdosen pro Woche je Arzt begrenzt, teilt die Kassenärztliche Vertretung Nordrhein (KVNO) mit. „Viele Hausärzte haben noch gar nicht bestellt, weil sie im Praxisurlaub sind oder Patienten über Ostern schlecht zu erreichen sind“, sagt Thomas Preis, Vorsitzender der Apothekerverbände Köln und Nordrhein. Er erwartet bei der nächsten Bestellung bereits am heutigen Dienstag eine deutlich höhere Anzahl an Praxen, die sich melden. Die Lieferung erfolgt ab dann immer am darauffolgenden Montag.

In Zukunft auch Impfungen mit Astrazeneca

Christoph Schneider, stellvertretender KVNO-Sprecher, sagt: „Zu Beginn wird in den Praxen ausschließlich Biontech zum Einsatz kommen, im weiteren Verlauf der Impfungen möglicherweise auch in Teilen Astrazeneca.“ Künftig sei für die Praxen auch die Verimpfung der neuen Vakzine von Johnson & Johnson vorgesehen. Die Patienten, so die Vorgabe, sollen zunächst von der Praxis selbst angesprochen werden, „insbesondere die Schwerkranken und Bettlägerigen“, so Schneider. Nach der Impfpriorisierung hätten die meisten Ärzte bereits Listen gemacht, sagt Thomas Preis. „Bitte nicht dort anrufen“, warnt er. „Damit legt man den Betrieb nur unnötig lahm.“

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Für die Apotheken ist laut Preis die Bestellung und Lieferung des Impfstoffes eine personelle Herausforderung und bedeutet ein vielfaches an Mehrarbeit. Viele hätten ihren geplanten Osterurlaub schon gestrichen. Jeder Hausarzt muss vorher informiert werden, wie viele Dosen er tatsächlich bekommt – damit er wiederum die entsprechende Anzahl an Patienten kontaktieren kann. Auch die Auslieferung und Lagerung muss laut Preis sehr genau geplant werden: Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden. 120 Stunden ist der aufgetaute, weiter gekühlte Biontech-Impfstoff verwertbar, das entspreche in etwa einer Arbeitswoche der niedergelassenen Ärzte. Sobald die Impfungen starten, müssen die Ärzte jede Impfung bei der Kassenärztlichen Vereinigung dokumentieren.

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