Weniger SicherheitskräfteStadt will an Silvester zur Normalität zurückkehren
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Mit Hinweisschildern auf Deutsch und Englisch weist die Stadt Besuchern den Weg vorbei an der böllerfreien Zone.
Copyright: Banneyer
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Köln – Die Zahl der Sicherheitskräfte auf den Straßen wird weiter reduziert, die feuerwerksfreie Zone am Dom bleibt – vier Jahre nach den Übergriffen der Silvesternacht 2015/2016 setzen Stadt und Polizei zum Jahreswechsel auf eine Rückkehr zur Normalität. Nachdem es in den beiden Vorjahren friedlich blieb, wird nun deutlich weniger personeller und finanzieller Aufwand betrieben. Ein Überblick:
Böllerfreie Zone
Von 18 bis 5 Uhr wird an Silvester rund um den Dom eine abgesperrte Schutzzone eingerichtet, in der das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerk und Pyrotechnik verboten ist. Das gilt auch für Wunderkerzen. An den Eingängen finden Kontrollen statt, mit Böllern kommt man nicht rein. Von 22 bis 2 Uhr wird die Schutzzone westlich des Doms erweitert (siehe Grafik).
Polizei und Ordnungsdienst
Voriges Jahr waren noch rund 2000 Sicherheitskräfte im Einsatz, diesmal werden es etwa 1200 sein. Die Polizei verzichtet erstmals seit 2016 darauf, einen zentralen Führungsstab im Polizeipräsidium einzurichten. Der Silvestereinsatz wird von der Innenstadtwache in der Stolkgasse aus geleitet, was weniger Kräfte erfordert. Neben Zivilbeamten werden auf den Straßen drei uniformierte Hundertschaften unterwegs sein. Schwerpunkte sind Dom/Hauptbahnhof, Bahnhof Deutz, Rheinboulevard, Altstadt und Ringe. Die Bundespolizei setzt wie in den Vorjahren 300 Kräfte ein, hinzu kommen 130 Mitarbeiter des Ordnungsdienstes und rund 400 Kräfte privater Sicherheitsdienste.
In den vergangenen Jahren sei es immer ruhiger geworden, daher habe man den Personalaufwand reduziert, erklärte ein Polizeisprecher. Man sei aber auf alles vorbereitet. „Wer in irgendeiner Weise aggressiv oder übergriffig wird oder Straftaten begeht, den ziehen wir sofort aus dem Verkehr.“ An alle Bürger appelliere man, mit Feuerwerkskörpern vernünftig umzugehen, um sich und andere nicht zu gefährden.
Um 20 Uhr beginnt am Roncalliplatz eine bunte Lichtinszenierung , ab 21 Uhr spielt dort wie in den Vorjahren die Band „Buntes Herz“. Ihre Musiker haben irakische, syrische und deutsche Wurzeln, sie spielen eine Mischung aus arabischer Folklore und Rock. Von 22.30 Uhr bis Mitternacht singt der Chor Gospelcologne gemeinsam mit den Gästen.
Brücken und Verkehr
Für Lkw über 7,5 Tonnen gilt von 20 bis 2 Uhr ein Fahrverbot in der Innenstadt. Die Fuß- und Radwege auf der Hohenzollernbrücke werden ab 18.30 Uhr gesperrt und gegen 2 Uhr wieder geöffnet. Auch die Freitreppe am Rheinboulevard bleibt aus Sicherheitsgründen geschlossen. Die Deutzer Brücke wird ab 21 Uhr in beiden Richtungen für Autos gesperrt. Die Nordseite der Severinsbrücke ist ab 22 Uhr für Autos dicht.
Bus und Bahn
Der Nahverkehr Rheinland und die Eisenbahnunternehmen DB Regio NRW, National Express und TRI setzen an Silvester viele Sonderzüge ein. Auch die KVB verstärkt ihr Angebot. Alle Stadtbahnen fahren bis 2.15 Uhr nach Samstagsfahrplan im 15-Minuten-Takt, zusätzliche Busse sind im Einsatz. Wegen der Sperrung der Deutzer Brücke werden die Linien 1, 7 und 9 zwischen 22.30 und 1.30 Uhr getrennt.
Stadtreinigung
Die AWB beginnt um 0.30 Uhr mit der Reinigung der Straßen und bittet alle Kölner, ihren Silvestermüll selbst in Papierkörben oder der Restmülltonne zu entsorgen.