Köln – Es war ein Versuch – und er ist gescheitert. Wie die Rundschau erfahren hat, wird der Shuttlebus von der Deutzer Drehbrücke zu den Poller Wiesen eingestellt. Der Antrag für den Bus kam aus der Bezirksvertretung Innenstadt. Nun hat die Verwaltung Bezirksbürgermeister Andreas Hupke darüber informiert, dass der Betrieb aus Kostengründen zum Ende der Herbstferien auslaufen soll. Die eh schon geringen Fahrgastzahlen seien nach dem Ende der Sommerferien noch weiter gesunken.
Angebot an Spaziergänger
Der Shuttleservice sollte ein Angebot an die Spaziergänger sein, die wegen der Sanierung der Deutzer Drehbrücke nicht mehr auf direkten Wege zu den Poller Wiesen gelangen können. Die erste Wahl war er nicht. Lieber hätte die Bezirksvertretung einen Treppenabgang von der Severinsbrücke direkt auf den Molenkopf der Poller Wiesen gehabt. Doch zahlreiche Auflagen trieben den Preis für die provisorische Treppe im Gerüstbau auf rund 600 000 Euro hoch.
Der Bus war die Alternative, die jedoch von vielen Spaziergängern nicht in Anspruch genommen wurde. Wie die Rundschau bereits im August berichtete, stiegen bei 30 Fahrten am Tag durchschnittlich gerade mal 20 Fahrgäste ein. Es gab viele Leerfahrten. Vorgesehen war, dass der Service bis zum Ende des Jahres aufrechterhalten wird, denn bis dahin soll die Drehbrücke laut Prognose der Verwaltung saniert sein. Für den gesamten Zeitraum hätte die statt an die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) über 250 000 Euro zahlen müssen. Um angesichts weiter sinkender Fahrgastzahlen die Kosten einzudämmen, soll in zwei Wochen Schluss sein.
Ein Privatunternehmen könnte übernehmen
„Ich hatte gedacht, da würden mehr mit fahren“, sagt Bezirksbürgermeister Hupke der Rundschau. Dass der Betrieb so nicht weiter gehen kann, sieht er ein. Ganz locker lassen will er dennoch nicht. Hupke regt an, den Auftrag für einen Shuttle-Service an die Poller Wiesen auszuschreiben. „Vielleicht findet sich ein Unternehmen, für dass es lohnenswert sein kann. Vielleicht fährt auf der Strecke auch ein E-Bus“, sagt er. Die KVB setzt einen mittleren Dieselbus ein.
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Warum Hupke an der Idee festhält, hat einen Grund: „Wenn man das Läuten der Glocken richtig deutet, wird die Deutzer Drehbrücke nicht bis zum Ende des Jahres fertig“, interpretiert er die Signale, die er aus der Verwaltung empfängt. Spaziergänger müssten also länger als vorgesehen Umwege über befahrene Strecken in Kauf nehmen, um an die Poller Wiesen zu gelangen. Das könne den Shuttle-Auftrag interessant machen.