Markus Söder hat zugunsten von Friedrich Merz zurückgesteckt, sorgt aber weiter für Gesprächsstoff außerhalb Bayern. So auch bei Sandra Maischberger.
CSU-Chef unter BeschussEs hagelt Spott für Markus Söder – auch bei „Maischberger“
Der bayerische Ministerpräsident sieht sich derzeit viel Kritik ausgesetzt, auch aus dem konservativen Lager. Dies wurde am Montagabend auch in der ARD-Sendung „Maischberger“ deutlich, als sich die Runde über Markus Söder und sein Geltungsbewusstsein lustig machte. In Maischbergers Gespräch mit Wolfgang Bosbach teilte schließlich selbst das CDU-Urgestein leicht gegen den CSU-Chef aus.
Bosbach stritt mit Juso-Chef Philipp Türmer über Migrationspolitik. Der Politiker aus Bergisch Gladbach will die Zuwanderung stärker begrenzen. Die Politik der offenen Grenzen hielt er für falsch, die verschärften Grenzkontrollen für richtig. Gegen eine angebliche Nähe zur AfD verwahrte sich Bosbach: „80 Prozent tragen diese Migrationspolitik nicht mehr mit. Wenn wir nicht zurückkehren zu Humanität und Ordnung, werden wir noch ganz andere Wahlergebnisse haben.“
Wolfgang Bosbach stichelt bei „Maischberger“ gegen Markus Söder
Beim Thema Regierungsbildung in den ostdeutschen Bundesländern, vor allem in Thüringen, warnte er vor zu viel Optimismus und vor einer Annäherung an das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Er habe sowieso seine „Probleme mit Parteien, die nach Personen benannt werden“, so Bosbach. Die CDU befinde sich in einem „Dilemma“. „Mit AfD und Linkspartei dürfen wir nicht, wegen Unvereinbarkeitsbeschluss. Mit den Grünen sollen wir nicht, sonst ist Herr Söder traurig“, stichelte Bosbach gegen den Bayern.
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Dieser hatte sich immer wieder gegen eine Zusammenarbeit mit den Grünen ausgesprochen und seine Meinung auch jüngst noch unterstrichen. Beim CDU-Chef und designierten Kanzlerkandidaten Friedrich Merz klang dies zuletzt allerdings anders. Merz hatte eine Koalition mit den Grünen zuletzt nicht kategorisch ausgeschlossen. In Nordrhein-Westfalen, dem Heimatland von Merz und Bosbach, arbeitet schließlich eine Schwarz-Grüne Koalition unter Hendrik Wüst relativ geräuschlos.
Lacher über Söder, der US-Demokraten Wahlempfehlung machte
Bosbachs Seitenhieb auf Söder blieb nicht der einzige in der Runde bei Maischberger. Journalistin Nicole Diekmann machte sich über Söders Geltungsbewusstsein lustig. Söder habe den US-Demokraten im ZDF-Sommerinterview geraten, Joe Biden aus dem Wahlkampf abzuziehen. Das sei schließlich geschehen. „Und es hat gewirkt!“, ergänzte Sandra Maischberger lachend.
„Focus“- Journalist Jan Fleischhauer rief zur Erheiterung des Publikums: „Die Stimme Bayerns wird auch in Washington gehört!“ Das sei der einzige Grund, warum Kamala Harris jetzt kandidiere, meinte Sportjournalist Béla Réthy. „Harris schuldet Söder sehr viel“, schließt Maischberger das Thema ab.
Grünen-Politikerin Renate Künast konnte sich bei „Maischberger“ ebenfalls eine Spitze gegen Söder nicht verkneifen. Sie nannte den CSU-Chef „bemitleidenswert“, da er sich so an den Grünen abarbeite und festkralle. In den Tagen zuvor hatte bereits Annalena Baerbock Söder mit Humor deutlich in die Schranken gewiesen. Sie hatte den 57-Jährigen einen „Teenager-Jungen“ genannt, dessen Grünen-Bashing „etwas Pathologisches“ habe.
Baerbock und Lang machen sich über Söder lustig
Die zurückgetretene Grünen-Chefin Ricarda Lang hatte Söder ebenfalls im Gespräch mit Markus Feldenkirchen als opportunistisch bezeichnet. „Ich glaube, der würde seine Oma verkaufen, wenn er damit gerade politisch irgendwie vorankommen würde“, so Lang. Auch seine Absage an die Grünen könne sich also jederzeit ändern.
Eine weitere Breitseite gegen Söder kommt unterdessen von den Grünen aus seinem Heimatland. Über Tiktok machen sie sich über dessen berühmt-berüchtigte Essens-Posts lustig. „Mach doch mal ein Food-Ranking weniger und kurbel dafür endlich die Energiewende an!“, heißt es da zu einem eingeblendeten Video von Söder, der gerade von „saurem Lüngerl“ schwärmt. Söder solle nicht mithelfen, die Ampel abzulösen, wie es immer wieder propagiert, sondern endlich Politik für Bayern machen und beispielsweise die Windkraft fördern.