Der 16. vergebliche AnlaufEx-Hai Tiffels machte zwei Tore

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KR Jonathan „Jon“ Matsumoto

Symbolbild

München – Es bleibt wie verhext. Die Kölner Haie haben zum 16. Mal in Folge vergeblich versucht gegen den EHC RB München gekämpft zu gewinnen. Das Team von Trainer Uwe Krupp unterlag dem Titelanwärter in der Deutschen Eishockey Liga trotz einer starken Vorstellung und einer 2:0-Führung mit 4:6 (0:0, 3:4, 1:2). Nach dem 2:1-Heimerfolg nach Verlängerung am Freitag gegen Vizemeister Wolfsburg können die Kölner mit ihrem Start in die neue Saison aber zufrieden sein.

„Mein Fazit fällt positiv aus“, urteilte Krupp nach der schmerzlichen Niederlage am Sonntag vor 2247 Zuschauern in der Olympia-Eissporthalle. Seine Mannschaft, bei der diesmal Tomas Pöpperle das Tor hütete und Luis Üffing für Julian Chrobot in der dritten Reihe stürmte, machte dem Favoriten im ersten Drittel das Leben das Leben schwer. Ein Pfosten- und ein Außennetztreffer von Ex-Hai Freddy Tiffels (4./16.) waren die einzigen Möglichkeiten für die Gastgeber im ersten Saisonheimspiel. Auf der anderen Seite hätten Lucas Dumont (4.) und Jon Matsumoto (17.) den KEC in Führung bringen können.

Das 1:0 besorgte Verteidiger Moritz Müller zu Beginn des zweiten Drittels. Der Haie-Kapitän lief in bester Stürmermanier aus der Rundung vor das Tor von Danny Aus den Birken und überwand den Schlussmann im kurzen Eck (25.). Als Landon Ferraro nach Vorarbeit von Üffing und Mark Olver sein zweites Saisontor erzielte (29.), sah es so aus ,als sollten die Kölner das erstemal seit Januar 2017 wieder ein DEL-Spiel gegen München gewinnen können.

Köln

Pöpperle; Edwards, Mo. Müller; Ugbekile, Zerressen; Sennhenn, Sieloff; Glötzl; Thuresson, Matsumoto, Kammerer; Bires, Howden, Barinka; Ferraro, Olver, Üffing; Oblinger, Ma. Müller, Dumont. – SR.: Schukies/Steingross. – Zuschauer: 2247. – Tore: 0:1 Mo. Müller (24:26, Thuresson), 0:2 Ferraro (28:41, Olver, Üffing), 1:2 Street (29:53), 2:2 Redmond (30:54), 3:2 Ortega (31:17), 3:3 Thuresson (37:54, Matsumoto, Edwards, PP1), 4:3 Redmond (39:20, PP1), 5:3 F. Tiffels (43:40), 5:4 Howden (58:58, Ma. Müller, Edwards, PP1), 6:4 F. Tiffels (59:51/EN). - Strafzeiten: München 6; Köln 10.

Zumal die Hausherren nach dem 0:2 angezählt waren. „Es lag an uns. Da mussten wir nachlegen und hätten das Spiel für uns entscheiden können“, trauerte Krupp den Chancen nach. An Stelle des 3:0 musste der KEC-Coach sehen, wie München sich mit einer Aktion zurück ins Spiel brachte. Nach einem gewonnenen Bully in der neutralen Zone übersahen die Kölner Ben Street, der seinen Platz zum 1:2-Anschlusstreffer nutzte (30.). Dann ging es schnell: Zachray Redmond glich bei einer angezeigten Strafe gegen Moritz Müller aus (31.) und Austin Ortega nutzte die nächste Lücke in der KEC-Defensive konsequent zum 3:2 (32.). München hatte das Spiel innerhalb von nur 84 Sekunden gedreht.

„Man darf sich hier keine Unkonzentriertheiten leisten“, kritisierte Krupp und nahm eine Auszeit, die Wirkung zeigte. Als Pascal Zerressen von der Strafbank kommend allein auf Aus den Birken zulief, hätte es schon das 3:3 stehen können (37.). Der Ausgleich fiel dann durch das erste Saisontor von Neuzugang Andreas Thuresson, der im Powerplay seine famose Schusstechnik demonstrierte (38.). Das letzte und siebte Tor in den zweiten 20 Minuten erzielte wieder München. Redmond traf in Überzahl (40.).

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Als der gebürtige Kölner Freddy Tiffels zu Beginn des Schlussabschnitts sein erstes Saisontor ausgerechnet gegen seinen Heimatclub erzielte (44.), hätte das Spiel angesichts der Münchner Klasse für die Haie auch böse enden können. „Mich hat besonders beeindruckt, dass wir nach dem 3:5 nicht die Flügel hängen gelassen haben, sondern stolz genug waren, um uns zurückzukämpfen“, lobte Krupp. Neuzugang Quinton Howden nährte die Hoffnungen mit seinem ersten Treffer im KEC-Trikot 62 Sekunden vor dem Ende (59.). Als Krupp dann Tomas Pöpperle zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, traf Tiffels zur Entscheidung ins leere Tor (60.). „Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und vier Tore gegen München erzielt“, zeigte sich Uwe Krupp trotz der 16. Niederlage in Folge gegen die Roten Bullen zufrieden.

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