Derby-AbreibungKölner Haie enttäuschen in voller Arena gegen die Düsseldorfer EG

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Nicht sein einziger Torjubel  in dieser Partie: Brendan O’Donnell von der Düsseldorfer EG.

Köln – Es ist eine traurige Wahrheit, dass die Kölner Haie eine gewisse Kunst darin entwickelt haben, in schöner Regelmäßigkeit wichtige Spiele vor eigenem Publikum zu vergeigen. Am Dienstagabend stand in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) das große rheinische Derby gegen die Düsseldorfer EG an. Die LanxessArena vemeldete mit 11.400 Zuschauern ein ausverkauftes Haus.

Anstatt ausgelassener Stimmung und des erhofften Kölner Eishockey-Festes mussten die Haie nach 60 ernüchternden Minuten eine bittere 1:6 (0:1, 0:3, 1:2)-Niederlage gegen den Erzrivalen konstatieren.

Personalprobleme  auf beiden Seiten

Beide Trainer gingen mit erheblichen Personalproblemen in das Derby. Harold Kreis musste in seinem 499. DEL-Spiel auf sechs Akteure verzichten und konnte die DEG nur mit zehn Stürmern auf Eis schicken. Auf der anderen Seite fielen Uwe Krupp mit Pat Sieloff und Maury Edwards zwei seiner wichtigsten Verteidiger angeschlagen aus. Weil auch der Kader der Haie nicht sonderlich tief besetzt ist in dieser Saison, half Stürmer Alexander Oblinger als siebter Verteidiger aus.

Immerhin feierte nach Zach Sill am Sonntag in Bremerhaven mit Mark Olver der nächste Center sein Comeback. Der erfahrene Neuzugang aus Berlin ging allerdings etwas übermotiviert in die Partie. Nachdem der Ex-Düsseldorfer Maxi Kammerer zweimal die Kölner Führung verpasst hatte (2.), musste Olver auf die Strafbank (6.). Niklas Postel nutzte die Überzahl für die DEG und verwertete einen Nachschuss an KEC-Goalie Tomas Pöpperle vorbei zum 0:1 (7.).

Fehlende Cleverness in Zweikämpfen

Die Kölner versuchten vor den Augen von Chefcoach Steffen Baumgart und seinem versammelten Stab des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln zu antworten und Emotionen ins Spiel zu bringen, standen sich dabei aber selbst im Weg. Die Schiedsrichter bestraften die fehlende Cleverness der Hausherren in den Zweikämpfen mit insgesamt sieben Hinausstellungen im ersten Drittel. Das brachte die KEC-Fans ordentlich in Wallung, aber eben auch die Düsseldorfer immer wieder in Überzahl.

Die Haie überstanden am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Abschnitts zwar satte 2:30 Minuten in doppelter Unterzahl, 35 Sekunden vor Ablauf der siebten Strafe gegen Andreas Thuresson gelang Brendan O’Donnell dann aber doch noch das 0:2 (22.).

Danach versuchten die Kölner bei Fünf gegen Fünf wieder einen Weg in das Spiel zu finden. Der Versuch scheiterte, weil erst Quinton Howden an DEG-Goalie Hendrik Hane scheiterte (25.) und sich dann der junge Haie-Verteidiger Maximilian Glötz einen Scheibenverlust im eigenen Drittel leistete.

Resignation im letzten Drittel

Alexander Ehl schnappte sich den Puck und fand den freien O’Donnell, der seinen Doppelpack schnürte (27.). Das 0:3 zeigte Wirkung bei den Haien, die nun Anzeichen von Resignation zeigten. Jedenfalls waren die KEC-Angriffsversuche von den ersatzgeschwächten Düsseldorfern leicht zu verteidigen. Es passte zum Auftritt des Krupp-Teams, dass Marco Nowak mit Ablauf einer Strafe gegen Alex Roach 15 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels sogar noch auf 0:4 erhöhte (40.).

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Wenn es noch einen Beweis benötigte, warum die Haie mal wieder ein wichtiges Heimspiel verloren, lieferte ihn die 49. Minute. Nachdem Mark Olver die Arena mit dem 1:4 endlich einmal fröhlich stimmte, benötigte die DEG nur 19 Sekunden, um nach einer Kölner Fehlerkette mit dem 1:5 durch Carter Proft. Mit dem 1:6 durch Daniel Fischbuch (53.) war die Abreibung für die Haie perfekt.

Köln: Pöpperle (53. Pogge); Sennhenn, Mo. Müller; Roach, Zerressen; Ugbekile, Glötzl; Oblinger; Thuresson, Howden, Ma. Müller; Ferraro, Matsumoto, Barinka; Kammerer, Olver, Uvira; Dumont, Sill, Chrobot. – SR.: Brüggemann/Rohatsch. – Zuschauer: 11.400. – Tore: 0:1 Postel (6:23/PP1), 0:2 O’Donnell (21:25/PP1), 0:3 O’Donnell (26:17), 0:4 Nowak (39:45), 1:4 Olver (48:13), 1:5 Proft (48:32), 1:6 Fischbuch (52:22). – Strafminuten: Köln 16; Düsseldorf 2.

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