Derby gegen DEG verlorenDie Kölner Haie sind auf der Suche nach dem Ausweg

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zach sill DEG

Der Düsseldorfer Joonas Järvinen im Spiel gegen den Kölner Zach Sill 

Köln – Weite Teile des Derbys hatten Ron Pasco und Clément Jodoin ruhig, um nicht zu sagen stoisch hinter der Bande verfolgt. Dort vertraten die Assistenzcoaches der Kölner Haie ihren kurz vor dem Duell mit der Düsseldorfer EG positiv auf Corona getesteten Chef Uwe Krupp würdig. Auffällig war das Duo mit lautstarken Kommandos und Anfeuerungen vor allem im Unterzahlspiel ihrer Mannschaft.

Um die große Baustelle des KEC zu beheben und das beste Powerplay der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit den Düsseldorfern Tobias Eder, Daniel Fischbuch oder Brendan O’Donnell zu stoppen, legten sich auch die Co-Trainer ins Zeug. Und tatsächlich mussten sie sich trotz der klaren 0:3-Niederlage über keinen Gegentreffer im Vier-gegen-Fünf ärgern.

750 handverlesene Fans im Zuschauerraum

Auch mit dem Start ins Derby konnte ganz Köln – inklusive der 750 auserwählten Zuschauer in der Lanxess-Arena – noch zufrieden sein. Einziges Manko hier waren die fehlenden Tore. Mit Maury Edwards hatte ein Verteidiger die beste Chance des ersten Drittels. Zu diesem Zeitpunkt stand es aber schon 0:1, weil O’Donnell seinen 18. Saisontreffer per Abstauber erzielt hatte. „Das zweite Drittel hat uns dann sehr viel Kraft gekostet“, stellte Pasco klar und relativierte das gute Penalty-Killing, „um diese Unterzahlsituationen zu überstehen, mussten wir zu viel investieren.“

Weil Quinton Howden, Edwards und der nach Corona-Quarantäne zurückgekehrte Alexander Oblinger gleich zwei Mal auf die Strafbank mussten, spielte Köln acht der mittleren 20 Minuten in Unterzahl und kassierte völlig entkräftet das entscheidende 0:2 durch Eder.

Noch eine Woche bis zu den Playoffs

Spätestens als Stephen MacAulay den Fehler von Pat Sieloff zum 0:3 ausgenutzt hatte, war es vorbei mit der kölnischen Hoffnung und auch der Herrlichkeit: „Wir hatten vorher noch angesprochen, dass wir von der Bank wegbleiben müssen“, ärgerte sich Maxi Kammerer nach der Niederlage gegen seinen Ex-Club. Der Haie-Stürmer hatte kurz nach Beginn des Mitteldrittels im Powerplay noch den Pfosten getroffen, dann musste er aber all seine Energie ins Verteidigen stecken, sodass vorne kaum noch etwas herumkam. Einzig Sebastian Uvira trat ebenfalls mit einem Aluminiumtreffer in offensive Erscheinung. „Wir haben eh viele Spieler, die fehlen, wenn du dann so viel Kraft lässt, wird es extrem schwer“, dachte der ehemalige Düsseldorfer Kammerer an die fehlenden Kollegen Jon Matsumoto, Landon Ferraro, Mark Olver oder Lucas Dumont im Sturm, sowie Alex Roach und Colin Ugbekile für die Verteidigung. Dieses Stammspieler-Sextett fehlte dem neuen Tabellenzehnten, der nach der achten Niederlage in Folge mit Düsseldorf die Plätze tauschte. Nun haben die nach 14 Niederlagen aus den letzten 16 Spielen ohne Selbstvertrauen spielenden Haie eine Woche Zeit, um die Kurve Richtung Playoffs zu kriegen.

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Der KEC braucht mehr Disziplin und Konzentration in der Defensive. Dieses Problem sprach auch Kammerer klar an: „Wenn man so viele Strafen macht, wird es extrem schwer zu gewinnen. Düsseldorf nutzt sowas natürlich eiskalt aus.“ Tatsächlich steht der KEC in der DEL-Fairplay-Tabelle an letzter Stelle. Mit 487 Strafminuten haben die Kölner die mit Abstand meisten. Auch der Fakt, dass sie durchschnittlich pro Spiel 11,88 Minuten in Unterzahl spielen, spricht eine klar negative Sprache.

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