Gegen Iserlohn RoostersKölner Haie wollen Rückstand auf Playoff-Plätze verkürzen

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Uwe Krupp

Uwe Krupp, Trainer der Kölner Haie

Köln – „Ballern auf der Playstation statt Eishockey in der Lanxess Arena“. Das war die Devise, nachdem die Grizzyls Wolfsburg wegen zwei positiver Corona-Tests in häusliche Quarantäne geschickt worden waren und nicht zum dritten Duell in der Nord-Staffel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bei den Kölner Haien antreten konnten. Die Spieler des KEC fassten kurzerhand einen launigen und pandemie-typischen Entschluss. „Als wir erfahren hatten, dass Wolfsburg nicht kommen darf, war der Running Gag in der Kabine, dass wir einen Stream mit ihnen starten sollten“, berichtet Sebastian Uvira.

Der genesene Haie-Stürmer pflegt immer noch guten Kontakt zum Ex-Kölner in Reihen der Grizzyls, Fabio Pfohl und leierte für Dienstagabend tatsächlich ein „Call of Duty“-Match an. In der Ego-Shooter-Online-Spielgemeinschaft waren für die Haie außer Uvira auch Kapitän Moritz und Marcel Müller, Lucas Dumont, Marcel Ohmann, Colin Ugbekile, Michael Zalewski, James Sheppard, Jason Akeson sowie Neuzugang Landon Ferraro vertreten. „Das war eine gelungene Sache. Alle hatten Spaß dabei, was will man mehr“, kommentierte Uvira den außergewöhnlichen Spieltags-Ersatz.

Spiel bei den Iserlohn Roosters am Freitag

Dass seine Kölner an den Game-Controllern nicht so versiert waren, wie mit den Eishockeyschlägern und Wolfsburg mit 1:2 unterlagen, nervte den 28-Jährigen kaum. Nach drei strammen Trainingstagen seit Dienstag, legte er den Fokus lieber auf das Wesentliche, den Sport. Am Freitagabend steht für den Tabellenfünften nämlich das Spiel bei den Iserlohn Roosters (20.30 Uhr, Magenta Sport) an. Nach den beiden Siegen gegen Krefeld (7:0) und Wolfsburg (2:1) wollen die Haie auch beim Vierten gewinnen, um den Rückstand auf die Playoff-Plätze zu verkürzen. „Wir haben aktuell ein gutes Gefühl und wollen auch in Iserlohn alle an einem Strang ziehen“, glaubt Uvira an mehr Geschlossenheit und besser greifende Automatismen im Team.

Nachdem es in den ersten zehn Partien durchschnittlich fast fünf Gegentreffer pro Spiel gehagelt hatte, verteidigte das Haie-Kollektiv zuletzt deutlich besser und kassierte in zwei Spielen nur ein Gegentor. „Gegen die Roosters müssen wir auch wieder Vollgas geben. Das ist ein Team, das immer überraschen kann“, weiß der lange verletzte Angreifer. Zuletzt beendeten die am Seilersee gastgebenden Hähne eine Serie von vier Niederlagen mit dem 7:3 gegen Krefeld. Bei Kölns bisherigen 3:4- und 5:6-Niederlagen laborierte Uvira noch an seiner Muskelverletzung. Jetzt möchte er den ersten Sieg gegen Iserlohn einfahren „Wenn man bedenkt, dass ich elf Monate kein Spiel gemacht habe, kann ich sehr zufrieden mit meiner persönlichen Leistung sein“, zieht Kölns Nationalstürmer nicht nur seine Verletzung, sondern auch den Abbruch der Saison 2019/20 und den späten Start 2020/21 in Betracht.

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Nach seinem Comeback im Derby gegen Düsseldorf (1:5) war er an den jüngsten Siegen beteiligt. Bis auf zwei Torschüsse sprang zwar noch nichts Zählbares heraus. Uvira spürt aber, dass er der Topform näherkommt. „Bei der Stabilität und der Balance auf dem Eis habe ich riesige Schritte gemacht. Jetzt muss ich mich noch um die Explosivität kümmern. Da kann ich noch nicht 100-prozentig loslassen.“ Er mache sich aber keinen Stress, sondern möchte Schritt für Schritt gehen.  

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