Kölner Haie nach dem Spiel gegen WolfsburgJustin Pogge – Der Magier im Tor der Haie

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Haie-Goalie Justin Pogge 

Haie-Goalie Justin Pogge 

Köln – „Der Magier von Deutz“ oder „Die fantastische Welt von Pogge“: Bisher ist nicht überliefert, ob der Goalie der Kölner Haie Filmfan ist und derartige Zuschreibungen lustig findet. In jedem Fall verblüffte Justin Pogge am Donnerstagabend das 2G-Publikum in der Lanxess-Arena gegen die Grizzlys Wolfsburg.

Ebenso, wie Spieler, Trainer, die Schiedsrichter und auch sich selbst: In der 51. Minute spielte Wolfsburg beim Stand von 1:3 zum dritten Mal Powerplay und der kanadische Goalie deckte seinen Kasten geschickt ab. So geschickt, dass der Puck bei Julian Melchioris Schuss in der Goalie-Ausrüstung hängen blieb. Selbst nach längerer Suche konnte die Scheibe weder von dem sich entkleidenden Pogge, noch von den Unparteiischen gefunden werden. Es wirkte so, als hätte der 35-Jährige sie magisch verschwinden lassen.

DEL-Torwart Dustin Strahlmeier in den Schatten gestellt

Dass das Spielgerät wenig später bei einem weiteren, vereitelten Wolfsburger Angriff aus seinem rechten Beinschoner fiel, nahm dem Eishockey-Fan nur diese Illusion. An der starken Leistung, die der Mann zwischen den Pfosten zum 3:1-Sieg und dem neunten Erfolg im zehnten Spiel der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beitrug, änderte es aber nichts. „Wir haben genau auf die richtige Art gespielt und werden immer besser“, sagte der Goalie, der eine Fangquote von 94,7 aufwies. Damit stellte der im Vorjahr noch stark kritisierte Ex-Berliner sein Gegenüber, den aktuell besten deutschen DEL-Torwart Dustin Strahlmeier in den Schatten.

Gegen den Vizemeister der Vorsaison war es für Pogge „der größte Test“ der 25 Spiele andauernden Saison. Und nach dem 3:1 in Mannheim und dem 2:0 gegen Bremerhaven ein weiterer Beweis, wie gut das Kölner Kollektiv funktioniert. Schließlich performten auch Pogges Vorderleute beeindruckend. „So wie wir unsere Checks gefahren sind und wie wir die defensive Zone bespielt haben, konnte Wolfsburg nicht viel machen“, freute sich Pogge über etliche Blocks und nur 19 gegnerische Schüsse.

Die Kölner Haie überzeugen durch Teamgeist und Moral

Vor allem Teamgeist und Moral machen die Haie auf Platz fünf zu einem ernstzunehmenden Kandidaten in der Meisterschaft. Zwar hatte ihnen Jonas Enlund nach einem Defensivpatzer schon nach 38 Sekunden das erste Gegentor eingeschenkt. Die Kölner reagierten aber ruhig, fokussiert und mit Punch. Nur 19 Sekunden später hielt Marcel Müller seinen Schlittschuh in einen Schuss von Andreas Thuresson und bejubelte das 1:1. Nach dem Blitzstart war es nicht etwa das Team von Ex-Haie-Coach Michael Stewart, sondern Uwe Krupps Schützlinge, die im Fünf-gegen-Vier und auch in Gleichzahl dominierten. Die Treffer im Mittel-Drittel durch einen abgefälschten Schuss von Maury Edwards (23.) und Quinton Howden (33.) fielen verdient. Als die favorisierten Gäste dann volles Risiko spielten und ihren Goalie zogen, war Pogges Zeit gekommen.

Nach dem „Sieg der Defensive“ gegen den Tabellenvierten und nur zwei Gegentoren in den jüngsten drei Partien möchte der Goalie am Sonntag (14 Uhr, Magenta Sport) beim Zwölften in Augsburg den nächsten Dreier einfahren. Vor ihm könnte dann auch wieder Pat Sieloff spielen. Der Verteidiger wurde gegen Wolfsburg geschont, ist aber zurück im Training.

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