Nach schwierigen VerhandlungenKölner Haie bleiben in der Lanxess Arena

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Lanxess Arena

Die Lanxess Arena in Köln-Deutz.

Köln – Selbst untrennbar erscheinende Partnerschaften durchleben mal eine schwierige Phase. Die Kölner Haie und die Lanxess Arena wissen das in diesen Tagen nur allzu gut. Seit mehr als zwei Jahrzehnten trägt der KEC seine Heimspiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nun schon im Deutzer „Henkelmännchen“ aus. So schwierig wie in diesem Jahr war es bei den beiden aber noch nie, sich auf einen weiteren gemeinsamen Weg zu verständigen. Am Donnerstag gelang dann doch der Durchbruch: Der achtfache deutsche Eishochey-Meister wird auch in der Saison 2020/2021 Stammmieter von Deutschlands größter Multifunktionshalle sein.

Laufzeit von nur einem Jahr

Die kurze Laufzeit des neuen Vertrages von nur einem Jahr verdeutlicht, wie ernst die Lage für beide Seiten in Zeiten der Corona-Krise ist. Während die Lanxess Arena durch das Verbot von Großveranstaltungen allein bis Ende August einen finanziellen Schaden von rund 20 Millionen Euro beklagt, wissen die Kölner Haie aktuell noch gar nicht, ob die neue DEL-Saison wie geplant am 18. September starten kann. Und wenn ja, ob dann auch wieder Zuschauer erlaubt sein werden. „Mit der Kürze der Laufzeit des Vertrages tragen wir den besonderen Rahmenbedingungen Rechnung, die momentan einen langfristigen Ausblick nahezu unmöglich machen“, erklärt Haie-Geschäftsführer Philipp Walter.

Hintergrund

Die Kölner Haie spielen seit 1998 in der Arena in Deutz. Seitdem pilgerten rund acht Millionen Besucher zu den knapp 700 KEC-Spielen. In der vergangenen Saison erzielten die Haie mit durchschnittlich 13.333 Fans bei den 26 Hauptrunden-Heimspielen einen neuen Vereinsrekord, der auch im DEL-Zuschauer-Ranking Platz eins bedeutete. Bei Eishockey-Spielen fasst die Lanxess Arena rund 18.600 Menschen. Sie war bislang dreimal (2001, 2010 und 2017) Austragungsort der Eishockey-WM. (cto)

Aus der unklaren Gemengelage heraus entstanden monatelange Verhandlungen über die Ausdehnung des zum 30. April ausgelaufenen Mietvertrages, der auch das Trainingszentrum der Haie an der Gummersbacher Straße umfasst. Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher wollte die nach Rundschau-Informationen für den KEC seit einem Jahrzehnt nahezu unverändert gebliebene Miete erhöhen, die Kölner Haie aber waren in ihrer momentanen Situation nicht in der Lage, mehr als bislang zu zahlen. Weil es ohne den anderen aber nun mal nicht geht, wird die kommende Spielzeit von beiden Seiten als eine Art Übergangsjahr bei kaum veränderten Konditionen angesehen.

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Stefan Löcher konnte sich mit dem Kompromiss anfreunden: „Es sind sehr herausfordernde Zeiten für alle, speziell für die Event- und Veranstaltungsbranche. Daher ist die Verlängerung des KEC-Vertrages für uns ein weiteres wichtiges Zeichen.“ Der Arena-Chef schätzt die Kölner Haie als „Partner der erste Stunde“ und als „Aushängeschild“ seiner Halle. „Deshalb sind wir glücklich darüber, dass wir uns nach harten aber fairen Verhandlungen geeinigt haben.“

Philipp Walter hakte derweil einen großen Punkt auf seiner an Corona-Problemen langen Aufgabenliste erleichtert ab: „Seit über 20 Jahren sind KEC und Arena untrennbar miteinander verbunden. Ich bin sehr froh, dass wir nun eine Einigkeit erzielt haben“, sagte der Geschäftsführer des KEC, der die Gespräche als „intensiv, aber stets partnerschaftlich“ bezeichnete. „Nun freuen wir uns auf unsere 23. gemeinsame Saison.“ Bis dahin gibt es allerdings noch einiges zu tun. „Wir arbeiten unter Hochdruck gemeinsam mit den Haien, der DEL sowie den zuständigen Behörden daran, im September mit Zuschauern in die neue DEL-Spielzeit starten zu können“, berichtete Stefan Löcher.

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