Ex-US-Präsident Joe Biden hat Krebs. Donald Trump wünscht seinem Vorgänger schnelle Genesung – sein Sohn sorgt derweil für Wirbel.
„Aggressive Form“Joe Biden ist an Krebs erkrankt – Trump Jr. sorgt für Empörung

Der ehemalige US-Präsident Joe Biden ist US-Medienberichten zufolge an Prostatakrebs erkrankt.
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Der ehemalige US-Präsident Joe Biden hat einer Diagnose zufolge eine „aggressive“ Form von Prostatakrebs. Wie die Sender CNN, Fox News und die „New York Times“ unter Berufung auf sein Büro berichteten, handelt es sich um eine aggressive, aber behandelbare Form der Krankheit. Biden habe Knochenmetastasen.
„Obwohl es sich um eine aggressivere Form der Erkrankung handelt, scheint der Krebs hormonabhängig zu sein, was eine wirksame Behandlung ermöglicht“, hieß es in der Erklärung weiter. Biden und seine Familie würden derzeit gemeinsam mit seinem Ärzteteam über das weitere Vorgehen beraten, hieß es.
Joe Biden wies Gerüchte immer wieder zurück
Biden schied im Januar aus dem Amt. Er hatte eigentlich für die Demokraten bei der Präsidentenwahl 2024 als Kandidat antreten wollen. Allerdings nahmen im Wahljahr die Bedenken zu, Zweifel an seiner körperlichen und mentalen Verfassung wurden laut. Nach erheblichem Druck auch aus Reihen seiner eigenen Partei zog er sich Ende Juli – wenige Monate vor der Wahl – aus dem Rennen zurück.
Den Vorwurf eines Abbaus während seiner Zeit im Weißen Haus hatte Biden erst kürzlich zurückgewiesen. Berichte über eine angeblich drastische Verschlechterung seines Zustands im letzten Amtsjahr seien falsch und entbehrten jeder Grundlage, sagte er Anfang Mai in einem Interview beim Sender ABC News.
Trump wünscht schnelle Genesung – sein Sohn sorgt für Empörung
Der spätere Wahlsieger und jetzige US-Präsident Donald Trump, der im Wahlkampf immer wieder Bidens Gesundheitszustand thematisiert hatte, kommentierte die Nachricht von Bidens Krebserkrankung am Sonntagabend und wünschte seinem Vorgänger eine rasche Genesung.
„Melania und ich sind betrübt über die jüngste medizinische Diagnose von Joe Biden“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. „Wir sprechen Jill und ihrer Familie unsere herzlichsten und besten Wünsche aus und wünschen Joe eine schnelle und erfolgreiche Genesung“, fügte der Republikaner an.
Während Trump mit freundlichen Worten auf die Nachricht zu Bidens Erkrankung reagierte, sorgte sein Sohn, Donald Trump Jr., wenig später mit einer Wortmeldung für Empörung. „Was ich wissen möchte, ist, wie Dr. Jill Biden metastasierten Krebs im Stadium fünf übersehen konnte oder handelt es sich hier um eine weitere Vertuschung???“, schrieb der Trump-Sprössling auf der Plattform X.
Jill Biden hat Doktortitel in Erziehungswissenschaften
Die Worte wurden in dem sozialen Netzwerk darauf schnell als geschmacklos und stillos kritisiert. Zudem waren die Ausführungen von Trump Jr. auch inhaltlich falsch. Jill Biden, die Ehefrau des ehemaligen US-Präsidenten, hat zwar einen Doktortitel, allerdings in Erziehungswissenschaften.
Auch Trumps Deutung von Bidens Diagnose ist laut US-Medien falsch. Zuvor war berichtet worden, bei der Krebserkrankung des Ex-Präsidenten handele es sich um ein Karzinom mit dem Gleason-Score 9, was Trumps Sohn nun als „Stadium fünf“ bezeichnete. Der Gleason-Score allein gibt jedoch keine Auskunft über das Stadium der Krebserkrankung. US-Mediziner stuften Bidens Erkrankung gegenüber Medien am Montag als Stadium vier ein. (das/afp/dpa)