Radikaler Umbau bei den RepublikanernTrump-Team veranstaltet „absolutes Blutbad“ an Parteispitze

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Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, strebt eine zweite Amtszeit als US-Präsident an. Nun stellt er innerhalb seiner Partei die Weichen, damit im bevorstehenden Wahlkampf alles nach Plan läuft.

Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, strebt eine zweite Amtszeit als US-Präsident an. Nun stellt er innerhalb seiner Partei die Weichen, damit im bevorstehenden Wahlkampf alles nach Plan läuft.

„Make America Great Again“ – so lautet der Wahlslogan von Donald Trump. Wer da bei den Republikanern nicht mitzieht, fliegt aus seinem Team. 

Donald Trump baut nach seinen Wahlerfolgen im innerparteilichen Kampf um die Kandidatur bei den US-Präsidentschaftswahlen im Herbst die Parteispitze der Republikaner radikal um. Trumps Kampagne hat erst am Montag die operative Kontrolle über das Republican National Committee (RNC) übernommen – und will dort erst offenbar erst einmal gehörig aufräumen.

Demnach habe Donald Trumps neues Führungsteam damit begonnen, Dutzende Mitarbeiter zu entlassen, wie US-Medien berichten. Insgesamt werde erwartet, dass mehr als 60 RNC-Mitarbeiter entlassen werden würde, berichtet das US-Politik-Magazin „Politico“ unter Bezugnahme auf nicht namentlich genannte Insider. Zu den Entlassenen gehörten laut dem Bericht auch fünf leitende Angestellte. Eine der Quellen beschrieb die Situation als „absolutes Blutbad“.

Trump-Team baut RNC radikal um – Insider sprechen von „absolutem Blutbad“

Bereits Ende letzter Woche hatte die Führung der US-Republikaner nach dem praktisch feststehenden Wahlsieg Donald Trumps dessen Unterstützer in höchste Posten gewählt. Unter anderem die Schwiegertochter des Ex-Präsidenten, Lara Trump, erhielt eine Spitzenposition. Sie fungiert neben dem ebenfalls neu gewählten Michael Whatley (Parteivorsitz) als dessen Stellvertreterin.

Das RNC werde „an der Spitze einer Bewegung stehen, die jeden Tag unermüdlich arbeiten wird, dass unser Nominierter Donald J. Trump zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wird“, sagte Whatley in seiner Dankesrede am Freitag.

Donald Trump installiert Schwiegertochter in Spitzenposition

Lara Trump, die mit Trumps zweitältesten Sohn Eric verheiratet ist, bat unmittelbar nach ihrer Ernennung öffentlich um Wahlkampfspenden. „Jeder Penny wird für den wichtigsten und einzigen Job des RNC ausgegeben werden – dass Donald J. Trump als Präsident der USA gewählt und dieses Land gerettet wird“, sagte die Präsidenten-Schwiegertochter. Dabei sei es für die republikanischen Wähler auch von „großer Bedeutung“, dass die Gerichtskosten ihres Schwiegervaters beglichen würden.

Nachdem Trump Ende der Woche mehrere Vertraute an die Spitze seines Teams installieren konnte, will er nun offenbar keine Zeit verlieren.

Donald Trump stellt die Weichen bei den Republikanern

In einem Brief an einige Mitarbeiter erklärte Sean Cairncross, der neue COO des RNC, dass die neue Führung des Komitees „dabei ist, die Organisation und das Personal zu bewerten, um sicherzustellen, dass das Gebäude mit seiner Vision im Einklang steht“. Einige Mitarbeiter seien gebeten, zu kündigen und sich erneut für eine Stelle im Team zu bewerben, so Cairncross laut Politico weiter.

Das Ziel ist klar: Im Rahmen der neuen Struktur beabsichtigt die Trump-Kampagne, ihre Aktivitäten mit dem RNC zusammenzulegen. Wichtige Abteilungen, wie Kommunikation, Daten und Fundraising, werden praktisch ein und dieselbe sein. Zudem will Trump sicherstellen, dass nur Mitarbeiter, die vollends hinter seiner „Make America Great Again“ (MAGA)-Bewegung stehen, im RNC verbleiben.

Donald Trump Jr. beschreibt gewünschten Wandel in der Partei

In diesem Kontext sind auch Äußerungen von Trumps Sohn Donald Jr. zu verstehen. Donald Trump Jr. sagte jüngst in der Newsmax-Sendung „The Balance“, die Bewegung „Make America Great Again“ habe die alte Garde der Republikanischen Partei ersetzt.

Der Führungswechsel im RNC sei von seinem Vater unterstützt worden, räumte er ein, und sei ein Beleg für „die Übernahme der MAGA-Bewegung“. „Ich denke, das RNC wird ein wenig mehr zum Establishment der alten Schule gehören. Die Republikanische Partei existiert offen gesagt nicht mehr außerhalb des D.C. Beltway (gemeint ist Washington DC, Anm. d. Red.). Aber es dauert eine Weile, um diesen Übergang zu vollziehen“, zitiert die „New York Post“ den Trump-Sprössling.

Die Menschen müssten verstehen, „dass ‚America First‘ und die ‚MAGA‘-Bewegung die neue republikanische Partei ist. Das ist der Konservatismus von heute“, fügte Trump hinzu. Kritiker an Trumps Kampagne innerhalb der Republikaner möge es zwar geben, aber diese gehörten einer „seltenen und aussterbenden Rasse“ an, so Donald Trump Jr.

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