Die AP hat das Weiße Haus mehrmals ausgeschlossen. Nun sollen auch die anderen Agenturen keinen festen Platz mehr im Presse-Pool haben. Die Kontrolle darüber hatte zuvor eine Reportervereinigung.
USAWeißes Haus schränkt Zugang von Nachrichtenagenturen ein

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, spricht zu Reportern im James Brady Press Briefing Room im Weißen Haus. (Archivbild)
Copyright: Jacquelyn Martin/AP/dpa
Das Weiße Haus schränkt nach Medienberichten den Zugang von Nachrichtenagenturen zu US-Präsident Donald Trump über den sogenannten Korrespondenten-Pool ein. Zuvor war bereits die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) von Veranstaltungen im Oval Office im Weißen Haus ausgeschlossen worden - auch nach einer anderslautenden richterlichen Anweisung.
Vertreter von Nachrichtenagenturen - in der Regel AP, Reuters und Bloomberg - sollen nun nicht mehr Plätze im Pool sicher haben. Stattdessen sollen diese rotierend an Print- oder Agenturjournalisten gehen. Das teilte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt am Dienstag (Ortszeit) mit, wie unter anderem die „New York Times“ berichtete. Leavitt behielt sich demnach außerdem die letzte Entscheidung über die Besetzung des Pools vor.
Pool wichtig für Berichterstattung über US-Präsidenten
In den USA wird der Präsident bei öffentlichen Auftritten von dem Pool – einer Gruppe von Reporterinnen und Reportern - begleitet. Vertreten sind dabei in der Regel Fernsehen, Radio, Printmedien, Nachrichtenportale und Agenturen. Die ausgewählten Reporter teilen dann ihre Informationen mit den übrigen Kollegen - eine wichtige Stütze für alle Journalisten, die über den US-Präsidenten berichten.
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Eine AP-Sprecherin sagte in einer Mitteilung, die Agentur sei zutiefst enttäuscht, dass die Regierung sich für Einschränkungen gegen alle Nachrichtenagenturen entschieden habe, anstatt den Zugang der AP wiederherzustellen.
Ein Bundesgericht hatte das Weiße Haus vergangene Woche angewiesen, AP wieder Zugang zum Oval Office, zur Präsidentenmaschine Air Force One und anderen Bereichen zu gewähren, wenn diese auch für andere Journalisten geöffnet sind. Die Regierung ging dagegen in Berufung. Hintergrund ist die Weigerung der AP, in ihrer Berichterstattung die von Trump verfügte Umbenennung des Golfs von Mexiko in „Golf von Amerika“ zu verwenden.
Reportervereinigung spricht von Vergeltungsmaßnahme
Die unabhängige Reportervereinigung des Weißen Hauses (WHCA) kritisierte in einer Mitteilung: „Die heutigen Änderungen am Presse-Pool zeigen, dass das Weiße Haus nur ein neues Mittel einsetzt, um das Gleiche zu tun: Vergeltung zu üben an Nachrichtenorganisationen für eine Berichterstattung, die dem Weißen Haus nicht gefällt.“ Die WHCA hatte bisher die Hoheit über den Korrespondenten-Pool. Im Februar verkündete Leavitt jedoch, dass das Weiße Haus darüber die Kontrolle übernehme. (dpa)