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Absurde Szene sorgt für WirbelTrump lobt Liberias Präsidenten für sein Englisch – die Amtssprache Liberias

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US-Präsident Donald Trump im Gespräch mit afrikanischen Staatschefs. (Archivbild)

US-Präsident Donald Trump im Gespräch mit afrikanischen Staatschefs. (Archivbild)

Donald Trump empfängt afrikanische Staatschefs im Weißen Haus. Eine Szene geht danach in den sozialen Netzwerken viral. 

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch mal wieder für eine kuriose Szene gesorgt. Der Republikaner lobt bei einem Empfang von fünf afrikanischen Staatsoberhäuptern die guten Englischkenntnisse von Liberias Präsidenten Joseph Boakai. Englisch ist jedoch die Amtssprache des afrikanischen Landes.

„So ein gutes Englisch, es ist wunderschön. Wo haben Sie gelernt, so schön zu sprechen?“, fragte Trump dennoch seinen Gast. Der wirkte kurz irritiert und verwies auf seine Ausbildung in seinem Heimatland. „Das ist sehr interessant“, erklärte der US-Präsident daraufhin, „ich habe Leute an diesem Tisch, die nicht annähernd so gut sprechen können.“

Donald Trump: „So ein gutes Englisch, es ist wunderschön“

Die Sprüche sorgten derweil nicht nur für Wirbel in den sozialen Netzwerken, wo Trumps Fauxpas für reichlich Belustigung sorgte, sondern auch für gekränkte Reaktionen aus Liberia, wie der US-Sender CNN berichtet.

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„Ich fühlte mich beleidigt, weil unser Land ein englischsprachiges Land ist“, zitierte der Sender etwa einen liberianischen Jugendvertreter. „Dass er diese Frage stellt, sehe ich nicht als Kompliment an. Ich habe das Gefühl, dass der US-Präsident und die Menschen im Westen Afrikas immer noch als Menschen in Dörfern sehen, die nicht gebildet sind“, hieß es weiter.

Anonymer Diplomat: Trumps Bemerkung „nicht angemessen“

Liberia wurde 1822 von der American Colonization Society gegründet, deren Ziel es war, befreite Sklaven in Afrika anzusiedeln. Das Land erklärte 1847 seine Unabhängigkeit. Heute werden in Liberia verschiedene Sprachen gesprochen, wobei Englisch die offizielle Amtssprache ist.

Liberias Präsident Joseph Boakai sprach Englisch im Weißen Haus – die Amtssprache des afrikanischen Landes. (Archivbild)

Liberias Präsident Joseph Boakai sprach Englisch im Weißen Haus – die Amtssprache des afrikanischen Landes. (Archivbild)

Die Bemerkung von Trump sei „nicht angemessen“ gewesen, erklärte demnach auch ein liberianischer Diplomat. Das Verhalten sei „ein bisschen herablassend gegenüber einem afrikanischen Präsidenten, der aus einer englischsprachigen Nation kommt“ gewesen, zitierte CNN den Diplomaten weiter, dem Anonymität zugesichert wurde.

Weißes Haus: „Afrikanischer Kontinent hatte nie solchen Freund“

Das Weiße Haus verteidigte Trumps Aussage unterdessen, wie der US-Sender berichtete. „Ich war bei dem Treffen dabei und alle haben die Zeit und die Bemühungen des Präsidenten sehr geschätzt. Der afrikanische Kontinent hatte noch nie einen solchen Freund im Weißen Haus wie Präsident Trump“, erklärte Trumps Berater für Afrika, Massad Boulous, gegenüber dem Sender. Trumps stellvertretende Pressesprecherin, Anna Kelly, betonte, der Kommentar sei ein „herzliches Kompliment“ gewesen.

Auch Liberias Außenministerium gab sich diplomatisch: Boakai habe sich „nicht beleidigt“ gefühlt, erklärte Außenministerin Sara Beysolow Nyanti. Schließlich würden „viele Menschen die sprachlichen Grenzen oder die sprachliche Demografie des afrikanischen Kontinents nicht verstehen“, fügte sie an. (das)