Erste SchritteWas muss ich tun, wenn ich einen positiven Corona-Test erhalten habe?

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Corona-Test: Eine Ärztin macht einen Abstrich. Was muss ich tun, wenn das Ergebnis positiv ist? (Symbolbild)

Köln – Plötzlich ist das Ergebnis da: Der Corona-Test ist positiv. Für viele Menschen beginnt an dieser Stelle die Unsicherheit: Was muss ich jetzt tun? Die wichtigsten fünf ersten Schritte im Überblick.

In häuslicher Quarantäne bleiben

Die erste Antwort ist ganz klar: Bleiben Sie in häuslicher Quarantäne, vermeiden Sie Kontakte zu anderen Personen und halten Sie sich noch strenger an die Abstands- und Hygieneregeln. So können Sie die Ansteckung anderer vermeiden.

Wer positiv auf SARS-CoV-2 getestet wird, ist verpflichtet die Quarantäne einzuhalten, auch ohne dass sich das Gesundheitsamt meldet, so die Stadt Köln. Sie dürfen das Haus nicht mehr verlassen, nicht einkaufen, nicht zur Arbeit oder zur Schule gehen und keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen.

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Seit dem 29. Oktober gilt in Köln eine erweiterte Quarantänepflicht. Personen mit Symptomen, die sich auf Covid-19 testen lassen, müssen auch schon vor dem Ergebnis zu Hause bleiben und dürfen keinen Besuch empfangen. Ein negatives Testergebnis befreit von der Quarantänepflicht.

Kontakt zum Gesundheitsamt

Das Gesundheitsamt wird Sie kontaktieren und Sie für zehn Tage ab Symptombeginn unter Quarantäne stellen. Allerdings kann es durch die hohen Corona-Fallzahlen etwas dauern, teilt die Stadt Köln auf Anfrage mit. Umso wichtiger ist es, das Gesundheitsamt zu unterstützen. Erstellen Sie bereits im Vorfeld eine Liste mit Ihren Kontaktpersonen. Nicht alle Kontakte müssen sich in Quarantäne begeben, sondern nur die mit einem erhöhten Infektionsrisiko, also Kontaktpersonen erster Ordnung.

Dazu gehören Personen:

  • die engen Kontakt (Abstand kleiner als 1,5 Meter) ohne Mund-Nasen-Bedeckung zu Ihnen hatten
  • mit denen Sie mindestens ein 15-minütiges Gespräch von Gesicht-zu-Gesicht ohne Mund-Nasen-Bedeckung hatten
  • die direkten Kontakt zu Körperflüssigkeiten (etwa durch Küssen, Anhusten, Anniesen, Kontakt zu Erbrochenem, Mund-zu-Mund-Beatmung, etc.) hatten
  • die einer hohen Konzentration von infektiösem Aerosol im Raum ausgesetzt waren (etwa durch gemeinsames Feiern, Singen oder Sporttreiben in Innenräumen ohne adäquate Lüftung)
  • die in relativ beengter Raumsituation oder schwer zu überblickender Kontaktsituation waren (zum Beispiel Schulklassen oder Gruppenveranstaltungen).

Wenn Sie bereits Symptome haben, listen Sie all diese engen Kontakte ab zwei Tage vor Ihren ersten Krankheitsanzeichen mit Kontaktdaten auf. Sollten Sie keine Symptome haben, schreiben Sie die Personen auf, mit denen Sie seit zwei Tagen vor dem Test engen Kontakt hatten. 

Kontaktpersonen informieren

Informieren Sie bereits eigenständig Ihre Kontaktpersonen der ersten Kategorie. Auch sie müssen sich 14 Tage vom letzten Kontakt zu Ihnen in häusliche Quarantäne begeben, dürfen das Haus also nicht mehr verlassen.

In Köln werden die Kontaktpersonen vom Gesundheitsamt eine Quarantäneverfügung per Post oder über das Digitale Kontaktmanagement erhalten. Da dies allerdings etwas Zeit in Anspruch nimmt, fordert das Kölner Gesundheitsamt die direkten Kontaktpersonen auf, bereits nach der Mitteilung durch die positiv getestete Person zu Hause zu bleiben.

In der Verfügung werden die Daten der Quarantänedauer stehen. Diese Verfügung kann auch als Vorlage bei dem Arbeitgeber genutzt werden. Wenn bei einer direkten Kontaktperson während der Quarantäne Krankheitszeichen auftreten, soll das Gesundheitsamt informiert werden. Das Amt entscheidet, ob ein Corona-Test zu Hause durchgeführt wird. Der Quarantäneort darf ohne Ausnahmegenehmigung jedenfalls nicht verlassen werden.

Als Kontaktperson in Quarantäne darf kein Besuch von Personen empfangen werden, die nicht zum eigenen Haushalt gehören. Familienmitglieder und Mitbewohner sind nicht automatisch ebenfalls Kontaktpersonen, weshalb es wichtig ist Abstand einzuhalten. Wenn möglich sollte ein eigener Schlafraum und ein eigenes Badezimmer genutzt werden, auch Mahlzeiten sollten getrennt voneinander eingenommen werden. Gemeinschaftsräume sollten nicht häufiger als unbedingt nötig genutzt werden.

Auch alle anderen Kontaktpersonen können informiert werden, damit sie ihr Befinden beobachten und bei Symptomen frühzeitig einen Hausarzt kontaktieren können, müssen aber nicht in häusliche Quarantäne.

Ergebnis in der Corona-Warn-App eintragen

Natürlich ist niemand dazu verpflichtet sein positives Test-Ergebnis auf SARS-CoV-2 in die Corona-Warn-App einzutragen. Allerdings erfüllt die App nur dann ihren Sinn, wenn positiv Getestete die Warnung anderer freiwillig freischalten. Dann ist es der App möglich alle Nutzenden der vergangenen 14 Tage zu informieren, zu denen man einen relevanten Kontakt hatte, erklärt das Robert Koch-Institut.

Die Eingabe eines aktuellen, positiven Ergebnisses in die App funktioniert am einfachsten, indem man den QR-Code scannt, den man während des Tests erhalten hat. Sollte das jeweilige Labor den elektronischen Prozess noch nicht unterstützen, und man hat keinen QR-Code erhalten, benötigt man eine sogenannte Tele-TAN. Diese erhält man über einen Anruf bei der Corona-App-Hotline (0800/ 75 40 002).

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Sollte ein Testergebnis negativ ausfallen oder bereits älter als 14 Tage sein, ist es nicht nötig diesen in die App einzutragen. Diese Daten geben keinen Mehrwert, da eine potenziell ansteckende Inkubationszeit nicht beziehungsweise nicht mehr vorliegt.

2,57 Millionen Testergebnisse sind über die App bereits übermittelt worden, 38.000 Nutzer haben ihre positiven Testergebnisse dann weitervermittelt, sagte die Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montag nach der Sitzung des Corona-Kabinetts in Berlin. „Leider sind wir allerdings bislang nur bei 60 Prozent der positiv Getesteten, die ihre Kontakte auch weitergeben, da liegt noch eine große Aufgabe.“ Die CDU-Politikerin fordert positiv Getestete auf, Kontaktpersonen auch über die App zu informieren.

Um Versorgung kümmern

Bitten Sie Verwandte, Nachbarn oder Freunde für Sie einzukaufen. Auch Lieferdienste des Supermarktes können helfen. Wichtig ist, dass die Lebensmittel vor der Türe abgestellt werden, damit kein Kontakt entsteht.

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