Stiftung WarentestHundefutter mit Insekten – diese sind gut, diese schlecht

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Frau, die ihren Hund füttert und ihm beibringt, auf sein Futter zu warten.

Für Hunde, die Rind oder Huhn nicht gut vertragen, kann Futter mit Insekten eine Alternative sein.

Insekten als Proteinquelle kommen immer häufiger in Hundefutter zum Einsatz. Doch bekommen Hunde damit alle Nährstoffe, die sie brauchen?

Statt Huhn, Rind oder Schwein kommen hier Fliegenlarven in den Napf: Hundefutter mit Insekten ist eine Alternative für Vierbeiner mit Futtermittelallergie, denen andere tierische Proteine nicht bekommen.

Zehn Hundefutter, die als einzige tierische Zutat die proteinreichen Larven von Hermetia illucens, der schwarzen Soldatenfliege, enthalten, hat die Stiftung Warentest untersucht – davon sieben Trocken- und drei Nassfutter. Sie alle werden als Alleinfuttermittel für ausgewachsene Hunde verkauft.

Hundefutter im Test: Alle Feuchtfutter im Test fallen durch

Das Ergebnis: „Sechs der sieben Trockenfutter bringen alle Nährstoffe in der richtigen Menge mit“, so die Tester. Insgesamt schneiden drei „sehr gut“ ab, darunter auch das günstigste Produkt im Test von „Greenwoods Insects“ (ca. 1,15 Euro pro Tagesration für einen ausgewachsenen Hund mit 15 Kilo Körpergewicht). Testsieger ist das Futter von Fressnapf, was jedoch laut Anbieter inzwischen verändert ist.

Zwei bekommen das Qualitätsurteil „gut“, ein Trockenfutter schneidet „befriedigend“ ab. Vier Produkte rasseln allerdings als „mangelhaft“ durch, darunter alle drei – vergleichsweise teuren – Nassfutter im Test. Bei einem Produkt bemängelten die Tester unter anderem ein ungünstiges Kalzium-Phosphor-Verhältnis und eine zu niedrige Protein-Verdaulichkeit. Drei Produkte enthielten „viel zu wenig Selen“ – eine ausreichende Menge sei den Testern zufolge aber notwendig für den Muskel- und Zellstoffwechsel des Hundes. Eines der Hundefutter fiel zudem durch einen hohen Zuckergehalt auf.

Hundefutter mit Insekten – für welche Hunde geeignet?

Futter mit Insekten ist besonders für Hunde geeignet, denen Futter mit anderen tierischen Proteinen nicht bekommt. Laut Stiftung Warentest sei es nicht ungewöhnlich, dass Hunde plötzlich auf ihr gewohntes fleischhaltiges Futter reagieren – und es fortan nicht mehr vertragen. Wie Hunde Nährstoffe aus Futter mit Insektenprotein verwerten, ist nicht abschließend erforscht. Bei Tieren, die damit gefüttert werden, sind Mängel laut Stiftung Warentest aber bisher nicht aufgefallen.

Kann Hundefutter mit Insekten Allergien verursachen?

Ja, sagt Stiftung Warentest. So könne jedes pflanzliche und tierische Protein eine Allergie auslösen – die Bezeichnung „hypoallergen“ auf einigen Produkten sei daher falsch. Im ungünstigsten Fall kann ein Tier auch auf die neue Proteinquelle Insekten nach einer Weile reagieren.

Hundefutter mit Insekten: teure Alternative zu klassischer Hundenahrung

Doch auch für Produkte mit sehr guter ernährungsphysiologischer Qualität gilt: Hat der Vierbeiner keine Unverträglichkeit, sind die Hundefutter mit Insekten „eine teure Alternative“ zu klassischem Hundefutter. Ob sie ökologisch gesehen besser abschneiden, ist unklar. Zwar sei der CO₂-Fußabdruck der Insekten günstiger als etwa bei Rindfleisch oder Geflügel. Allerdings müssten die Insekten für das Futter eigens gezüchtet werden, während für klassische Produkte viel aus der Fleischverarbeitung verwertet werde, heißt es in der „test“. (est/mit dpa)

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