InterviewHäufige Fehler vermeiden – so wäscht man am besten

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Die Trommel der Waschmaschine sollte regelmäßig ausgewischt werden, erklärt Heike van Laak von der Stiftung Warentest.

  • Die Unterwäsche müffelt, der Wollpullover eingelaufen, das T-Shirt löchrig – Wäsche waschen ist manchmal gar nicht so einfach wie man denkt.
  • Heike van Laak leitet bei der Stiftung Warentest die Abteilung Kommunikation. Die Warentester geben regelmäßig Tipps zum Waschen.
  • Im Interview beantwortet sie die häufigsten Fragen zum Thema Waschen.

Frau van Laak, Wäsche waschen ist eigentlich nicht kompliziert.

 ...es lässt sich dabei aber ziemlich viel falsch machen.

Allerdings, plötzlich stinkt frisch gewaschene Wäsche zum Beispiel modrig – was ist der Fehler?

Wenn Sie immer alles einfach zusammen in die Trommel stopfen und dann lauwarm waschen, tun sie der Wäsche nichts Gutes, der Maschine auch nicht. Durch die geringe Temperatur wird nicht nur manche Wäsche nicht richtig gereinigt, sondern bleiben auch in der Trommel Keime übrig. Die machen sich dann breit.

Wie ist es richtig?

Waschen Sie zumindest einmal im Monat Wäsche bei mindestens 60 Grad, und zwar mit einem Vollwaschmittel. Die darin enthaltene Bleiche killt die Bakterien. Und lassen Sie nach jeder Wäsche das Waschmitteldosierfach und die Gerätetür offen. Wischen Sie Trommel und Dosierfach auch regelmäßig aus.

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Heike van der Laak leitet bei der Stiftung Warentest die Abteilung Kommunikation.

Wie bitte? Wer Strom sparen, der Geldbeutel und die Umwelt schonen will, soll doch mit niedrigen Temperaturen waschen.

Ruinieren Sie Ihre Sachen beim Waschen und müssen neue kaufen, belastet das die Umwelt mehr. Aber natürlich müssen sie nicht alle Wäsche bei 60 Grad waschen.

Wie sortiere ich die Wäsche nach der richtigen Temperatur?

Bei weniger verschmutzter Wäsche reicht ein Waschgang bei 20 oder 30 Grad, allerdings sollte die Maschine dann länger waschen. Bei stark verschmutzten T-Shirts, Blusen, Hosen mit Spinat, Schoko- und Schwitzflecken müssen es aber mindestens 50 Grad sein. Das liegt an der Bleiche. Sie braucht diese Mindesttemperatur. Sonst wirkt sie nicht.

Weiße Wäsche bekommt oft einen Grauschleier, selbst wenn sie bei hohen Temperaturen gewaschen wird – warum?

Das liegt am Waschmittel, wenn das Weiß nicht mehr so strahlt. Waschen Sie Weißes immer mit Vollwaschmittel, und zwar als Pulver. In den flüssigen Waschmitteln sind keine Bleichmittel. Die sorgen aber erst dafür, dass Weißes nicht so schnell ergraut.

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Welche Waschmittel brauche ich überhaupt?

Ein Dreigespann reicht vollends. Neben dem Vollwaschmittel, am besten ein Pulver, gehört dazu ein Colorwaschmittel. Bei dem können Sie Pulver oder flüssig nehmen, da ist es egal. Das Dritte ist für Kleidung aus Seide und Wolle ein Wollwaschmittel. Denn Seide kann unansehnlich matt werden und Wolle verfilzen, wenn man ein anderes Mittel nimmt.

Sie haben die extra Packung für Dunkles vergessen?

Die ist überflüssig. Die angebotenen Spezialmittel erhalten Schwarzes nicht besser als gute Colorwaschmittel. Sie müssen auch nicht zu den teuersten Produkten greifen. Je teurer desto besser stimmt bei Waschmitteln genauso wenig wie bei den Maschinen selbst. Ein gutes Gerät bekommen Sie zum Beispiel schon für 400 Euro.

Das reißt keine kleinen Löcher in die T-Shirts?

Die Löcher haben nichts mit der Maschine zu tun, sondern mit dem Durcheinander in der Trommel. Es kann passieren, dass Nieten und offene Reißverschlüsse Löcher in die Textilien reißen. Manchmal sind sie aber auch schon vor dem Waschen da, hat das T-Shirt einen Materialfehler oder kleinere Trageschäden. Durch die mechanische Belastung beim Waschen vergrößern sie sich dann, so dass man sie plötzlich sieht.

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