Rundschau-Serie zum SparenSo behalten Sie 1200 Euro mehr im Geldbeutel

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WAschmaschine

Bei Waschmaschine und Trockner lassen sich im Musterhaushalt insgesamt 35 Euro jährlich sparen. 

Köln – Je geringer der Energieverbrauch, desto besser: Nach einem Rundgang durch eine Musterwohnung mit Gerhild Loer, Energieexpertin bei der Verbrauchzentrale NRW, spart ein Haushalt bis zu 230 Euro bei der Stromrechnung und bis zu 1000 Euro an Heizkosten. Für unsere Berechnungen gehen wir von einem Haushalt mit vier Personen aus, die in einer 80 Quadratmeter großen Wohnung in einem teilsaniertem Altbau mit Gasheizung leben. Der Haushalt verbraucht 4000 Kilowattstunden (kWh) Strom bei einem Preis von 37 Cent pro kWh – damit liegt die jährliche Stromrechnung bei 1480 Euro. Die Heizkosten betragen bei einem Verbrauch von 150 kWh pro Quadratmeter – also insgesamt 12000 kWh – und einem Preis von 14 Cent pro kWh Gas insgesamt 1960 Euro. Wichtig: Neukunden müssen bereits mehr für Strom und Gas bezahlen. Die für Herbst geplante Gasumlage wird die Kosten zusätzlich erhöhen. Umso wichtiger wird es, Energie zu sparen.

Temperatur senken: 200 Euro

Gerhild Loer erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion: „Es gibt die Faustformel: Ein Grad Temperaturunterschied entspricht einem Energieverbrauch von sechs Prozent.“ Unser Haushalt senkt die Temperatur in der gesamten Wohnung um zwei Grad und spart damit zwölf Prozent oder umgerechnet 200 Euro im Jahr.

Heizungsthermostate: 150 Euro

Zehn Prozent Heizkosten spart der Haushalt ein, wenn an allen Heizkörpern programmierbare Thermostate zum Einsatz kommen. Damit wird die Wohnung etwa nur morgens für drei Stunden und erst ab dem Nachmittag wieder geheizt. Die Ausgaben von etwa 30 Euro pro Thermostat rechnen sich also schnell.

Stand-by-Geräte: 35 Euro

Zahlreiche Geräte sind rund um die Uhr am Strom. Loer sagt: „Die Geräte werden immer effizienter, auch im Stand-by-Betrieb. Aber: Wir haben immer mehr und vernetzte Geräte im Haushalt, die durchgehend Strom verbrauchen.“ Zieht unser Muster-Haushalt bei zehn Geräten den Stecker, spart er 25 Euro. Wird noch der Router an acht von 24 Stunden ausgesteckt, bringt das eine zusätzliche Ersparnis von 10 Euro pro Jahr.

Beleuchtung: 50 Euro

Sobald der Haushalt acht Halogenlampen im Haus gegen LED-Leuchten austauscht, spart er bereits 50 Euro pro Jahr. Obacht: Smarte Lampen, die Nutzer per App steuern können, verbrauchen durchgehend Strom und sind deshalb nicht zum Energiesparen geeignet.

Duschen: 690 Euro

In unserem Haus duschen vier Menschen je acht Minuten lang und verbrauchen dabei elf Liter Wasser pro Minute. Verringern sie ihre Duschzeit auf fünf Minuten und setzen dabei auf einen Sparduschkopf – Kosten: rund 30 Euro – mit sechs Litern Durchlauf pro Minute, spart der Haushalt rund 690 Euro. Wenn in einem Bad das Wasser per Strom und Durchlauferhitzer erwärmt wird, liegt die Ersparnis sogar bei 880 Euro.

Waschmaschine: 14 Euro

Wäscht der Muster-Haushalt die Hälfte der 60-Grad-Wäsche bei 30 Grad, spart er 14 Euro im Jahr. Zusätzlich gespart wird, wenn bei 60 Grad der Eco-Modus eingeschaltet wird. In diesem Modus waschen die meisten Geräte bei 40 bis 45 Grad. Laut Gerhild Loer reicht das grundsätzlich aus: „Die Waschmittel sind mittlerweile so gut, dass Wäsche auch bei niedrigen Temperaturen hygienisch einwandfrei wird.“ Tipp: Um das Innere der Waschmaschine sauber zu halten, raten die Hersteller dazu, etwa jede fünfte Wäsche bei echten 60 Grad laufen zu lassen.

Wäschetrockner: 21 Euro

„Ein häufig genutzter Wäschetrockner braucht viel mehr Strom als ein Kühlschrank und doppelt so viel Strom wie eine Waschmaschine“, sagt die Expertin der Verbraucherzentrale . Hier gibt es nur eine Sparmöglichkeit: das Gerät seltener benutzen. In unserem Haushalt läuft der Wäschetrockner 160-mal im Jahr. Verzichten die Bewohner für drei Monate auf das Gerät, sparen sie rund 21 Euro.

Kochen und Backen: 20 Euro

In der Küche lässt sich durch ein paar einfache Tricks ebenfalls einiges an Energie sparen. Gerhild Loer rät zum Beispiel dazu, beim Backofen immer die Umluftfunktion zu wählen, den Ofen nicht vorzuheizen und ihn fünf Minuten vor Ende des Backvorgangs auszuschalten, um die Restwärme zu nutzen. Beim Kochen auf dem Herd sollten stets Deckel benutzt werden. Das Nudelwasser sollte im Wasserkocher erwärmt werden, nicht auf dem Herd. Ein Induktionskochfeld ist jedoch so effektiv, dass Wasser auch im Topf erwärmt werden kann.

Kühlschrank: 7 Euro

Wenn der Muster-Haushalt die Temperatur des Kühlschranks von fünf auf ausreichende sieben Grad Celsius hochstellt, bringt das sieben Euro im Jahr. Im Gefrierschrank braucht es nicht weniger als minus 18 Grad. Und: Regelmäßiges Enteisen verhindert einen gesteigerten Energiebedarf.

Geschirrspülmaschine: 17 Euro

Die Spülmaschine ist laut Expertin Loer zwar generell effizienter als die Handwäsche. Aber: „Die Automatik- oder Schnellprogramme verbrauchen deutlich mehr Strom als der Eco-Modus, weil dort die Temperaturen höher sind“, sagt die Verbraucherschützerin. Deshalb sollten Nutzer stets das Eco-Programm verwenden.

Heizung im Schlafzimmer: 75 Euro

Im Schlafzimmer lassen sich vor allem Heizkosten sparen. Heizt unser Haushalt den Raum statt auf 20 nur auf 17 Grad, spart das 75 Euro im Jahr. Das Umweltbundesamt empfiehlt diese Raumtemperatur im Schlafzimmer.

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Gaming-PC: 70 Euro

Normale Laptops und Monitore verbrauchen überschaubar viel Strom. Anders ist das bei leistungsstarken Gaming-PCs. Gerhild Loer: „Wird der Gaming-PC 3,5 Stunden pro Tag benutzt, fallen rund 140 Euro Stromkosten pro Jahr an.“ Läuft der PC nur jeden zweiten Tag für 3,5 Stunden, schrumpft die Stromrechnung um 70 Euro.

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