Nach Protest für Sauna-ErhaltLeiter des Bornheimer Freizeitbades überraschend versetzt

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Das HallenFreizeitBad von der Freizeitwiese aus gesehen.

Das HallenFreizeitBad von der Freizeitwiese aus gesehen.

Erst vor wenigen Tagen hatte eine Gruppe von Bürgern eine Liste mit 325 Unterschriften für den Erhalt der Sauna an Bornheims Bürgermeister übergeben.

Laut Rundschau-Informationen ist der Leiter des Bornheimer HallenFreizeitBades von seinen Aufgaben entbunden worden und das nur wenige Tage, nachdem eine Gruppe von Bürgern, die sich unter dem Namen „Miteinander reden“ für den Erhalt der Sauna stark macht und Listen mit 325 Unterschriften adressiert an Bornheims Bürgermeister Christoph Becker, in den Briefkasten des Rathauses eingeworfen hatte.

Ob die Personalie mit den Geschehnissen rund um den Protest zum Erhalt der Sauna zusammenhänge, wollte Bornheims Pressesprecher Christoph Lüttgen dieser Zeitung gegenüber weder bestätigen noch dementieren: „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu Hintergründen von personellen Entscheidungen in der Öffentlichkeit nicht äußern können.“ Die Leitung des Bades soll Lüttgen zufolge schnellst möglichst nachbesetzt werden. Eine entsprechende Stellenausschreibung werde in Kürze veröffentlicht. Freigestellt wurde der Badleiter übrigens nicht. Ihm seien lediglich andere Aufgaben beim Stadtbetrieb zugewiesen worden.

Demo vom Ordnungsamt aufgelöst

Vor zwei Wochen wollte die Initiative mit einer Demonstration versuchen, die Unterschriftenlisten vor dem Schwimmbad persönlich an Bürgermeister Becker zu übergeben. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, weil die Kundgebung nicht vorab bei den Behörden angekündigt und damit genehmigt worden war. Betreiber des Bades ist der Stadtbetrieb Bornheim (SBB). Der Vorstand des SBB, Maik Warnke, hatte Joachim Harnisch, Initiator der Gruppe „Miteinander reden“ per E-Mail angedroht, die nicht angekündigte Demo durch das Ordnungsamt und die Polizei auflösen zulassen. Daraufhin sagten die Saunafreunde ihren Protest ab.

Bürgermeister Becker signalisierte allerdings Gesprächsbereitschaft – jedoch frühestens Ende Februar 2024. Vorher sei dies „aus terminlichen Gründen“ nicht möglich. Den Aktivisten dauerte das aber zu lange.

Also traf sich die sogenannte „Kerngruppe“ der Saunafans vergangenen Donnerstag vor dem Rathaus, um die Unterschriften in den Briefkasten einzuwerfen.

Im Zuge des geplanten Neubaus des Bornheimer Bades soll aus Kostengründen künftig auf eine Saunalandschaft verzichtet werden. Geplant ist, das alte mittlerweile marode Schwimmbad, das Anfang der 1970er Jahre eröffnet wurde, nach Fertigstellung des Neubaus, voraussichtlich 2028, abzureißen.

Um den Schul-, Vereins- und Freizeitsport weiterhin zu gewährleisten, bleibt das alte Gebäude jedoch weiterhin geöffnet. Das gilt auch für den Freibadbereich und die Sauna. Der Neubau wird auf einem Teilstück der Freibadwiese angrenzend an die Rilkestraße errichtet.

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