Bäume am RheinuferNABU setzt sich für Erhalt der Kastanien-Allee in Königswinter ein

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (2)

Eine Fällung der Bäume am Niederdollendorfer Rheinufer ist noch keine beschlossene Sache. 

Königswinter – Das Schicksal der Kastanien am Niederdollendorfer Rheinufer, die auf oder zu nahe an einer Trinkwasserleitung des Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV) stehen, ist offenbar noch nicht besiegelt.

„Eine Fällung der Bäume kommt nur als letztes Mittel infrage, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind“, teilte ein Sprecher der Stadt auf Anfrage mit. Bislang gebe es noch keine Fällgenehmigung durch den Rhein-Sieg-Kreis. Die Stadt führe derzeit Gespräche mit dem WTV und der Unteren Naturschutzbehörde. „Unsere Verwaltung prüft derzeit weitere Möglichkeiten, die Bäume zu erhalten und die Leitung zu sichern.“

Kastanien prägen das Ortsbild

Seit Monaten beschäftigt das Schicksal der ortsbildprägenden Kastanienallee an der Straße Rheinufer Bürger, Politik und Verwaltung. Der WTV hatte Sorgen um die Sicherheit der Trinkwasserleitung geäußert und vermutet, dass an einer Fällung von insgesamt 47 Bäumen kaum ein Weg vorbeiführe.

Wurzeln könnten die Leitung beschädigen, betonte der Verband. Bürgermeister Lutz Wagner hatte im Juni auf eine Bürgeranfrage von Jörg Pauly hin unter anderem erklärt, „die Bäume gefährden nachweislich den Bestand der Leitung, da das Wurzelwerk eindringen kann (...)“.

Der NABU Rhein-Sieg hat indessen kürzlich einen Vorstoß unternommen, um die Allee zu erhalten und das Landesamt für Natur- und Umwelt (Lanuv) eingeschaltet. Laut NABU-Sprecherin Birgit Simon hat die Behörde einer Eintragung ins NRW-Alleenkataster zugestimmt; auf der entsprechenden Internetseite taucht die Straße Rheinufer jedenfalls auf.

Alleen stehen unter Schutz

Laut Landesnaturschutzgesetz sind Alleen geschützt. Deren Beseitigung oder nur Beschädigung sei verboten. Ausnahmen sieht das Gesetz jedoch aus „zwingenden Gründen der Verkehrssicherheit“ vor, wenn keine anderen Maßnahmen erfolgversprechend wären. Nach Einschätzung des NABU gibt es „Alternativen, die genutzt werden sollten, bevor die Bäume Kettensägen zum Opfer fallen“. Birgit Simon nannte als Beispiel Schutzhüllen um die Wasserleitungen.

Rundschau abonnieren