Corona in LeverkusenEin Mix aus Optimismus und Warnung anlässlich der Lockerungen
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Leverkusen hat eine Lizenz für eine App gekauft, mit der Testergebnisse darstellbar sind.
Copyright: Ralf Krieger
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Leverkusen – Es war eine Pressekonferenz der Floskeln, gleichwohl der durchaus angebrachten, in der OB Uwe Richrath betonte: „Wir müssen aufpassen, dass wir den Bogen nicht überspannen.“ In der Dezernent Marc Adomat von einer „trügerischen Sicherheit“ sprach. Und in der Gesundheitsamtschef Martin Oehler sagte: „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Der Abend ist noch nicht erreicht.“
Zusammengefasst bedeutete dies: Ja, die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt sinkt stetig – am Freitag lag sie bei 51. Und das wiederum führt angesichts der geltenden Bestimmungen des Landes dazu, dass ab Sonntag die Außengastronomie in Leverkusen wieder öffnen, der Einzelhandel ab Montag wieder Kundinnen und Kunden ohne Terminabsprache sowie ohne einen negativen Corona-Test begrüßen und jede Kultureinrichtung wieder Zuschauende einlassen darf. Weil der Inzidenzwert der Stadt zuletzt eben fünf Tage am Stück unter 100 lag und Leverkusen damit in die Inzidenzstufe 3 der NRW-Regelung fällt. Die zweite Stufe wäre zwischen einer Inzidenz von 50 und 35 erreicht (2), unter 35 folgt Stufe 1.
Aber: Es sei eben so, schob Oehler hinterher, dass man erst in ein bis zwei Wochen sehen könne, inwiefern vor alle das zurückliegende lange Pfingstwochenende Auswirkungen auf die Inzidenz habe. Oder was passieren werde, wenn sich die Menschen nun wieder im Biergarten träfen.
Für die Schulen bedeutet diese erfreuliche Momentaufnahme jedenfalls die Rückkehr zum Präsenzunterricht. Für die Kitas greift der Regelbetrieb wieder ab dem Montag, 7. Juni. In den Schulen sind Schnelltests weiterhin verpflichtend. In den Kitas werden zwei Mal in der Woche Lolli-Tests angeboten, eine Teilnahme daran ist jedoch freiwillig.
44,9 Prozent sind erstgeimpft
Weiter voran geht es mit den Impfungen in Leverkusen: Nach Aussage von Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach wurden bislang 96 737 Menschen aus Leverkusen geimpft, davon 75 128 einmal, 21 609 bereits zweimal. 61 198 Impfungen seien in Arztpraxen erfolgt. Eine Erstimpfung hätten somit 44,9 Prozent der Bürgerinnen und Bürger der Stadt erhalten, die Quote der vollständigen Impfungen liege bei 12,9 Prozent. Das sei erfreulich. OB Richrath betonte noch einmal den Erfolg der so genannten sozialraumbezogenen Impf-Aktionen, die am vergangenen Wochenende in Stadtteilen mit hoher Inzidenz und vielen Bewohnerinnen und Bewohnern wie Rheindorf, Küppersteg und Manfort erfolgt und sehr gut angenommen worden sei. Diese Aktionen sollen fortgesetzt werden.
Entspannung bei den Kliniken
Entspannt hat sich parallel zur sinkenden Inzidenz auch die Lage in den Krankenhäusern der Stadt: Im Klinikum liegen laut dessen Leiter Utz Krug derzeit neun an Covid erkrankte Personen, davon vier auf der Intensivstation. In den vergangenen Wochen und Monaten waren es mitunter mehr als doppelt so viele. Im Sankt-Remigius-Krankenhaus ist es nach Aussage von Sprecherin Elisabeth Michels eine Person, im Sankt-Josef-Krankenhaus sind es zwei. Dennoch starb am vergangenen Mittwoch eine 58-jährige Frau mit Vorerkrankungen an einer Covid-Infektion. Sie ist in Leverkusen das 96. Todesopfer im Zuge der Pandemie
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Pandemie könnte übrigens die so genannte E-Pass-Go-App sein. Die Verwaltung hat eine Lizenz zu deren Verwendung erworben und testet sie derzeit laut Lünenbach per Modellversuch. Die App kann von den gängigen Online-Plattformen heruntergeladen werden und speichert Ergebnisse von Schnelltests, PCR-Tests sowie den Impfstatus der Nutzerinnen und Nutzern. Sie könnte in Zukunft den Einlass in den Einzelhandel, bei Veranstaltungen oder in Restaurants erleichtern.