Augenstern der Espressobar mit italienischem Flair ist eine Faema-Kaffeemaschine, die Baristaherzen höher schlagen lässt.
Neuer PächterKaffeeköstlichkeiten und Kuchen in „Toni's Café“ im Blankenheimer Eifelmuseum

Eine der wenigen noch erhaltenen vollmechanischen italienischen Faema-Kaffeemaschinen ist das Herzstück des Cafés, das Anton Berg im Haus des Eifelmuseums eröffnet.
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Anton Berg aus Blankenheimerdorf ist die Nummer 4: der vierte Pächter des Cafés im Haus des Eifelmuseums in bester Lage an der Ahrstraße in Blankenheim. Der 29-Jährige ist bekennender Kaffeefan.
„Von der gibt es in Deutschland angeblich nur noch drei!“ Anton Berg steht vor der Faema-Kaffeemaschine, einem Meisterwerk für alle Baristas, die auf Kaffee stehen, der auf rein mechanische Art gebrüht wird. Dazu gehört auch Berg. Also hat er die Maschine gekauft. Sie ist das Herzstück von „Toni's Café“, das am kommenden Samstag, 13. September, eröffnet wird.
Für die Gemeinde Bankenheim, der das Gebäude gehört, ist es ein weiterer Versuch, an einer eigentlich eher unkompliziert wirkenden Adresse: Der Gastraum ist direkt mit dem Eifelmuseum verbunden, eignet sich für Kleinkunst, hat neben den 34 Sitzplätzen auf 96 Quadratmetern im eigentlichen Gastraum noch 18 auf der Terrasse hinter dem Haus mit Blick auf Kirche, Burg und Blankenheims „gute Stube“, den Curtius-Schulten-Platz.

Konditormeisterin Lisa Sahin zaubert Kuchen, Torten und Gebäck für „Toni's Café“.
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Das hat in der Vergangenheit dennoch nicht gereicht. Zuletzt gab eine Vinothek auf – auch aufgrund der Baustelle am neuen Rathaus im Altbau direkt gegenüber. So gesehen stehen die Gastro-Sterne für „Toni's Café“ jetzt gut: Nach dem Umzug der Verwaltung bietet es sich für die Mittagspause des Rathausteams geradezu an.
Die Gemeinde hat nun für die Zukunft der bei den Blankenheimern „Museumscafé“ genannten Adresse – und für möglicherweise weitere Pächterwechsel – Fakten geschaffen: Eine neue Küche wurde gekauft. Das macht Anton Berg den Neuanfang leicht.
Der Gastwirt ist eigentlich Schreiner und hat vieles im Café selber gemacht
Er hat seinerseits einiges dazugetan, um sein Café attraktiver und unverwechselbar zu machen. Der gelernte Schreiner, der nebenberuflich zum Gastwirt wird, hat alle Tischplatten, die Fensterbänke, die Barhocker und vor allem die Theke selbst gebaut. Im Sommer könne man nun entspannt seinen Kaffee oder Espresso an den geöffneten Fenstern trinken, die Bänke davor sind breit genug, um darauf zu sitzen, hofft Berg. Die Hardware kommt unter andrem von zwei ausgewählten Kölner Kaffeeröstern und der Dauner Kaffeemanufaktur.
Ein wenig Dolce-Vita-Feeling – nicht nur dank der Produkte aus der Faema. Neben einer zweiten Kaffeemaschine gibt es eine dritte, ebenfalls aus italienischer Produktion, nur für Espresso. Abgefüllt wird das intensive Heißgetränk in den typischen kleinen, dickwandigen Porzellantassen, wie man sie aus jeder Espressobar an einer italienischen Piazza und aus italienischen Gelaterien hierzulande kennt. Er sei da an ein paar Dutzend der Tässchen gekommen, freut sich Berg übers Schnäppchen mit viel Atmosphäre.
Auftragskonditorin Lisa Sahin zaubert zumindest vorerst die Köstlichkeiten
Neben den Heiß- und Kaltgetränken wird Berg in seinem neuen Café nur Kuchen und Gebäck anbieten. Es empfiehlt sich, schnell einen Besuch zu planen. Denn zunächst nur bis Ende September wird beides von Lisa Sahin hergestellt, einer schon weithin bekannten Konditormeisterin aus Blankenheim. Ihre „Auftragskonditorei“ hat mittlerweile Kunden in einem Umkreis von mehr als 30 Kilometern.
Sahin werde zwischen Oktober und April im Ausland arbeiten, vielleicht in Neuseeland, so die junge Fachfrau, während sie eine vegane Himbeertorte zaubert. Bis dahin werden ihre hauchzarten Macarons, ein Baiser-Gebäck aus Mandelmehl mit Cremefüllung, die Anton Berg zumindest noch knapp drei Wochen zu Kaffee oder Espresso anbieten kann, schon lange verzehrt worden sein. Berg bemüht sich unterdessen, für die Zeit ohne Lisa Sahin einen guten Ersatz zu finden.
Wer neben bestem Kaffee oder Espresso Lust auf mehr hat, der kann den zum Museumsgebäude gehörenden ehemaligen Weinkeller buchen. Hier kann man private Feste feiern oder sich – wenn es denn sein soll – trauen lassen. Der Raum wird von der Gemeinde Blankenheim nämlich auch als Standesamt genutzt.
Die Gastronomie im Eifelmuseum, Ahrstraße, wird am Samstag, 13. September, als „Toni's Café“ wiedereröffnet. Die Kaffeebar ist täglich von 9 bis 18 Uhr offen.