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VeteranentagEhemalige Soldaten marschierten singend durch die Euskirchener Innenstadt

Lesezeit 2 Minuten
Soldaten in Feldanzügen marschieren auf der Neustraße. Vor ihnen ein Ex-Soldat mit Rollator und ein weiterer mit grünem Barett auf einem Elektromobil.

Rund 100 Veteranen der Bundeswehr zogen auf ihrem Marsch der Wertschätzung durch Euskirchen. Auch Kameraden mit Rollator oder Elektromobil reihten sich ein.

Euskirchen gehörte zu den Städten, die den 2024 vom Bundestag beschlossenen nationalen Veteranentag feierten. Unter anderem mit dem Marsch der Wertschätzung.

„Ein Lied!“ Nach einem forschen Kommando zogen rund 100 Veteranen der Bundeswehr mit vollkehligem Marschgesang vom Alten Markt zum „Veteranendorf“ auf dem Klosterplatz. Vorbei an neugierigen, staunenden, teils auch verständnislos oder befremdet blickenden Augen der Passanten, die diesen Marsch der Wertschätzung noch nicht einzuschätzen wussten. Manche Teilnehmer marschierten selbstbewusst im Feldanzug, andere in Zivil, wieder andere reihten sich mit Rollator oder auf dem Elektromobil ein.

Schon seit 1957 ist Euskirchen Garnisonstadt

Mittendrin Bürgermeister Sacha Reichelt, dem der Stolz anzumerken war, dass bei rund 11.000 Kommunen in Deutschland Euskirchen zu den 200 Orten gehört, die eine Veranstaltung zum ersten deutschen Veteranentag auf die Beine gestellt haben – um rund zehn Millionen Veteranen in Deutschland zu danken, die ihren Dienst in der Bundeswehr geleistet haben.

2024 hatte der Bundestag beschlossen, nach dem Beispiel anderer Länder den 15. Juni zum jährlichen nationalen Veteranentag zu deklarieren. In anderen Ländern ist es schon lange Tradition: Nach der vom damaligen Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen Zeitenwende soll der Dienst aktiver und ehemaliger Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr öffentlich gewürdigt werden und diese in der Zivilgesellschaft sichtbarer machen.

Mit einer Fahne voran zieht die Kameradschaft ehemaliger Euskirchener Jäger über den Alten Markt mit dem alten Rathaus im Hintergrund.

Der Marsch der Veteranen führte auch über den Alten Markt, hier die Kameradschaft ehemaliger Euskirchener Jäger. Der Zug erntete neugierige, staunende, teils auch verständnislose oder befremdete Blicke von Passanten.

Bürgermeister Sacha Reichelt und Brigadegeneral Peter Webert blicken sich in die Augen.

Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt zeichnete auch Brigadegeneral Peter Webert, Standortältester der Bundeswehr in Euskirchen, mit einem für den Veteranentag geprägten Coin aus.

Die Geehrten haben sich zum Gruppenfoto mit dem Standortältesten aufgestellt.

Brigadegeneral Peter Webert (l.) zeichnete verdiente Soldaten aus.

Auf Antrag der CDU hatte der Euskirchener Stadtrat beschlossen, gemeinsam mit der Bundeswehr und den Ehemaligenverbänden einen solchen Tag auf die Beine zu stellen. Schon seit 1957 ist Euskirchen als Garnisonstadt mit der Bundeswehr eng verbunden. Mit 1500 Angehörigen in den beiden Kasernen, der Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne und der Mercator-Kaserne, ist die Kreisstadt der viertgrößte Bundeswehrstandort in Nordrhein-Westfalen.

Euskirchen: Für den Veteranentag eigens einen Coin angefertigt

Anlass genug, 15 besonders verdiente Soldatinnen und Soldaten öffentlich mit Handschlag durch den Bürgermeister und dem dazu eigens angefertigten Coin zu ehren. „Danke für Ihren Dienst“   lautet die Prägung der Münze, auf der das Logo des Veteranentags und das Wappen der Stadt Euskirchen zu sehen sind.

In einer historischen Uniform sitzt Walter Linnertz auf dem alten Bundeswehrmotorrad.

Ein Hingucker: die Hercules GS 125 Baujahr 70 des Kuchenheimers Walter Linnertz.

Eine Soldatin im Gespräch mit ihren männlichen Kameraden.

Auch Soldatinnen beteiligten sich am Veteranentag in Euskirchen.

Die Geehrten haben sich zum Gruppenfoto zusammengestellt.

Verdiente Reservisten wurden von Bürgermeister Sacha Reichelt (Mitte) mit dem Euskirchener Coin geehrt.

Der erste Coin ging dann an den Standortältesten, Brigadegeneral Peter Webert, der seinerseits Jan Meiser, Yvonne Spauke, Josef Burkart, Thomas Feigenspann und Jakob Queins mit dem Veteranenabzeichen der Bundeswehr dekorierte.

Durch die sachkundige Moderation von Jürgen Görlich wurden die Abläufe des Veteranentags auch für jene Zuschauer transparent, die keinen direkten Bezug zur Bundeswehr haben. Angesichts der Hitze in der Innenstadt, an der auch ein zwischenzeitlicher Regenguss nichts änderte, hielt sich deren Andrang allerdings in Grenzen.

Der Stimmung unter den Veteranen, die sich eingefunden hatten, tat das keinen Abbruch. Sie nutzten die Gelegenheit, Erlebnisse und Geschichten aus ihrer aktiven Zeit auszutauschen.