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Wahljahr 2025Macht die Union im Kreis Euskirchen Landrat Markus Ramers den Weg frei?

Lesezeit 3 Minuten
Drei Männer stehen mit ernsten Mienen zusammen.

Wie positioniert sich die CDU, hier mit Ingo Pfennings (M.) und Detlef Seif (r.) sowie Landrat Markus Ramers (SPD,l.) zur Landratswahl 2025?

Seit 2009 stellt die CDU im Kreis Euskirchen nicht mehr den Landrat. Wie positioniert sich die Partei vor der Wahl 2025?

Verzichtet die CDU 2025 auf eine Landratskandidatur? Der Kandidat für den CDU-Kreisvorsitz und derzeitige stellvertretende CDU-Kreischef Ingo Pfennings hält das derzeit nicht für ausgeschlossen. „Da werden wir uns als Partei auch einfach entscheiden müssen: Wie ist unser Vorgehen?“, sagte Pfennings am Donnerstag dieser Zeitung.

„Klar ist, wir haben als CDU von unserem eigenen Anspruch her immer die Vorstellung, einen eigenen Kandidaten aufzustellen, der auch qualifiziert ist, die Position zu übernehmen, egal, ob es um Bürgermeister, Landrat oder Abgeordnete geht“, so der Schleidener Bürgermeister: „Wir sind die führende Partei im Kreis Euskirchen.“

Zwei CDU-Kandidaten im Kreis Euskirchen gescheitert

Bei der Landratsposition gebe es aber eine Sondersituation: Mit Günter Rosenke habe die CDU einen Landrat gestellt, der dann „leider im Streit die CDU verlassen“ habe. „Wir müssen genau so anerkennen, dass mit Manfred Poth und Johannes Winckler danach zwei Kandidaten gescheitert sind. Teilweise waren wir das selber schuld, weil die Mannschaft nicht so geschlossen stand, wie sie hätte stehen sollen.“ Das müsse aufgearbeitet werden.

Zu dieser Aufarbeitung gehöre dann auch die Frage, ob die Partei 2025 einen Landratskandidaten ins Rennen schicken werde. „Werden wir ein Unterstützungsvotum abgeben oder wie wollen wir uns strategisch positionieren?“ Das sei eine Frage, der sich der neue Parteivorstand     widmen müsse.

Katastrophen stehen seit der Wahl im Mittelpunkt

Auf die Nachfrage, ob die CDU wirklich zugunsten von Amtsinhaber Markus Ramers auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin verzichten werde, sagte Pfennings: „Ich gehe nicht davon aus, dass das passieren wird. Man muss aber an der Stelle einfach sagen, dass Markus Ramers den Kreis durch eine gewisse Phase der Irrungen und Wirrungen, was die Hochwasserkatastrophe und Corona angeht, geführt hat, indem er auch eng mit der CDU im Kreistag zusammen gearbeitet hat.“

Die Fraktionen hätten erkannt, dass es darum gehe, die Katastrophenlage so gut wie möglich für die Menschen zu bewältigen, und nicht um politischen Streit, sagte der 38-Jährige. „Dann ist das natürlich etwas anderes, als wären seit der letzten Wahl knallharte politische Gefechte ausgetragen worden.“

Ingo Pfennings will sich keiner Richtung verschließen

Das sei ja in den vergangenen zwei Jahren nicht der Fall gewesen, sagte Pfennings. Er habe schon Stimmen in der CDU gehört, „die in diese Richtung gedacht haben“, beschreibt Pfennings Strömungen in der Partei, unter Umständen auf eine Landratskandidatur zu verzichten. „Denen muss man natürlich ebenso Gehör schenken, wie denen, die sagen: Um Gottes Willen, wir haben eine Top-Mannschaft, fünf oder sechs qualifizierte Menschen im Kreisverband, die diese Position ausführen können.“

Wichtig sei es, sich keiner Richtung per se zu verschließen und am Ende   eine Variante zu finden, die für die CDU am Ende die richtige sei. Sollte er Parteichef werden, wolle er sich mit dem neuen Vorstand ohnehin mit der Frage befassen, wie die Mitglieder stärker in die Partei- und Sacharbeit eingebunden werden können. So könnten auch Befragungen unter den Mitgliedern stattfinden. Und auf Parteitagen könnte wieder mehr diskutiert werden.

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