Rock am RathausZwei Bands heizten 600 Fans in Mechernich ein

Lesezeit 3 Minuten
Musikfans stehen vor einer Bühne, auf der Band spielt. Sie werden von den bunten Scheinwerfern angestrahlt.

Die Band „Rockwood“ begeisterte das Publikum bei ihrem Auftritt in Mechernich. Die Musiker gaben bis Mitternacht Vollgas.

Ein neuer Verein hat die Organisation von „Rock am Rathaus“  in Mechernich übernommen und will das Event 2024 fortführen.

Rund 600 Besucher kamen zur sechsten Auflage von „Rock am Rathaus“ in Mechernich. Zwei Rock-Musik-Coverbands heizten den Fans ein.

„Wir wollen auf jeden Fall weitermachen!“ Reinhard Kijewski, zweiter Vorsitzender des veranstaltenden Vereins, gab sich am Einlass optimistisch. Zu diesem Zeitpunkt am frühen Samstagabend waren schon an die 500 Besucher aus dem gesamten Kreisgebiet vor der Bühne. Im Laufe des Abends sollten es noch rund 100 mehr werden. Wohl kaum jemand von ihnen wusste, dass es alles andere als selbstverständlich war, dass es in diesem Jahr   zu dem Konzert für Fans von Musik zwischen Golden Earring, Queen, BAP und Toten Hosen gekommen war.

Die Zukunft von Rock am Rathaus hatte in der Schwebe gehangen

Im vergangenen Jahr hatte sich der bisherige Veranstalter, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), aufgelöst, weil einer der Gesellschafter „ausgestiegen war“, so Kijewski. In der Folge hing die Zukunft der beliebten Live-Veranstaltung kurz in der Schwebe. Die Lösung ist jetzt ein gemeinnütziger Verein, der steuerlich absetzbare Spendengelder akquirieren kann und mit einem vierköpfigen Vorstand die Organisation von „Rock am Rathaus“ übernommen hat. Vorsitzende ist Margret Eich, neben Kijewski als ihrem Vertreter sind noch Petra Himmrich und Michael Sander mit dabei.

Sponsoren unterstützen die Finanzierung der Bandgagen, die Erlöse aus dem Kartenverkauf gehen wie bisher an die Mechernich-Stiftung für schuldlos in Not geratene Mitbürger. Stiftungsvorsitzender Ralf Claßen freute sich über die Fortsetzung der Unterstützung.

Fans lieben die Musik der „Männer von Flake“ und von „Rockwood“

Am Samstagabend stand all das in den dicht gedrängten Reihen der Musikfreunde naturgemäß nicht im Vordergrund des Interesses. „Wir sind Fans, deshalb tragen wir auch deren T-Shirts“, sagte Michael aus Schwerfen grinsend. Er war mit einer sechsköpfigen Clique aus Schwerfen und Aachen speziell zum Auftritt der „Männer von Flake“ angereist. Das habe auch mit seinem Beruf zu tun, so Michael: „Ich arbeite bei der Kreissparkasse Euskirchen. Bandmitglied Joachim Waasem ist mein Chef.“ Ein Banker als Leadgitarrist einer Rockmusik-Coverband, zugleich mit dem Willen zur „Rampensau“, zumindest bei seinen Soli – das findet man auch nicht alle Tage.

Waasem sowie seine Bandkollegen Georg „Gege“ Zwingmann, Jürgen   Schroeder und Thomas „Eisen“ Kolvenbach sind seit 1991 eher aus einer Bierlaune heraus die „Männer von Flake“ und vor allem im Kreis Euskirchen für gute, gitarrenlastige Rock-Covermusik bekannt. Man habe die musikalischen Lokalhelden zweimal bei der Maifeier in Schwerfen live erlebt und sei von der Band überzeugt, so Michael. Daher sei man nun auch zum „Flake“-Auftritt nach Mechernich gekommen: „Die sind nah dran am Original und spielen die Stücke authentisch.“

Das Konzert in Mechernich soll auch 2024 stattfinden

Auf der Bühne boten Waasem und die Kumpels ein eineinhalbstündiges Set, bevor es zur Umbaupause vor dem Auftritt der zweiten Musikgruppe kam. Die Band „Rockwood“ nennt sich selbstbewusst „The Masters of Rock“, was sich einerseits wie bei den „Männern von Flake“ auf die Klassiker des Genres aus den 1970er- bis 1990er-Jahren bezieht, andererseits auf das semiprofessionelle Niveau des Coverns.

Mit dabei war unter anderem der in Mechernich lebende Berufsmusiker Rainer Peters am Schlagzeug. Das Sextett in der Besetzung mit zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, einer Sängerin und einem Sänger bot fetzigen, kernigen Rock von AC/DC, Aerosmith und Bon Jovi über Foreigner, Journey, Led Zeppelin, und Manfred Mann’s Earth Band bis zu Pink Floyd, Queen und ZZ Top. Der Aufforderung, näher an die Bühne zu kommen, folgten die Fans bereitwillig und feierten mit „Rockwood“ bis kurz vor Mitternacht.

Am Ende hatten Kijewski und seine Vorstandskollegen die selbst gesetzte Marge von rund 800 verkauften Eintrittskarten für die kostendeckende Finanzierung zwar nicht erreicht. Doch bisher ist klar: 2024 geht „Rock am Rathaus“ in die siebte Auflage.

Rundschau abonnieren