Illegales Parken in SürthStadt Köln braucht Jahre für Lieferung von ein paar Steinen

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illegales Parken in Sürth

Steinquader sollen künftig das illegale Parken zwischen den Bäumen verhindern.

Köln-Sürth – Kopflinden gehören in Sürth zum Straßenbild. Die ersten wurden um 1900 gepflanzt und stehen heute als Allee zwischen Mönchshof und der Kirche St. Remigius, am Greinshof und in der Bahnhofstraße.

Seit Juli 1980 sind die Sürther Kopflinden denkmalgeschützt. 83 allein stehen in der Bahnhofstraße. Die Grünflächen zwischen diesen Kopflinden, die zur Versorgung der Baumwurzeln mit Wasser und Nährstoffen wichtig sind, werden seit Jahren als wohnungsnahe kostenlose Parkplätze genutzt. Die Folgen des Wildparkens sind wasserundurchlässige, betonharte Stellplätze zwischen den Kopflinden, zahlreiche beschädigte und gebrochene Gehwegplatten, die vor allem im Dunklen gefährliche Stolpersteine auf dem Weg zu KVB-Haltestelle bilden.

Anwohner in Köln-Sürth schlagen Alarm

Für die Sürther Bürger wurde der Zustand der Bahnhofstraße mehr und mehr zum Ärgernis – sie schlugen Alarm. Mit Unterstützung der Fraktion der Grünen kam das Thema im Januar 2015 auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung. Die Stadtteilpolitiker griffen das Thema auf und beschlossen wurde, dass das Abstellen von PKW zwischen den Linden zu verhindern sei, um die vorhandene Allee zu schützen.

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Erst im Jahre 2018 wurde bei einem Ortstermin eine Lösung entwickelt: Auf der Bahnhofstraße sollten acht alternierende Parkbuchten eingezeichnet werden, zum Schutz der Kopflinden und zur Verkehrsberuhigung. 2020 rückten die Straßenmaler an und richteten die Abstellflächen mit insgesamt 25 Parkplätzen ein.

die ersten Quader sind da

Die ersten Steinquader wurden geliefert.

Ziel: Weniger Parkplätze - 25 anstatt bisher 39 - und Schluss mit dem Parken zwischen den Bäumen. In der Praxis ging das Konzept nicht auf: Die alten Plätze zwischen den Linden wurden weiter zum Wildparken genutzt.

Stadt Köln will illegales Parken beenden

Nach erneuten Bürger-Beschwerden sagte die Stadtverwaltung schließlich zu, die Lücken zwischen den Linden mit Steinquadern zu bestücken, um so das illegale Parken zu beenden und den Bäumen endlich wieder genug Luft zu verschaffen. Anfang September 2021 wurden 26 Steine geliefert, mit denen 14 von insgesamt 32 noch existierenden Buchten blockiert wurden.

Für die Beantwortung einer Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, wann denn die noch fehlenden Steine geliefert würden, um alle Bäume zu schützen, brauchte die Stadt Köln drei Monate. Aufgrund einer Lieferzeit von sechs Monaten komme es bei den Steinquadern zu Verzögerungen. Vorgesehen sei, ab Anfang 2022 die Bahnhofstraße in drei Bauabschnitte von je ca. 100 Meter Länge zu teilen, die fehlenden Steinquader zu platzieren, defekte Baumschutzbügel zu entfernen, asphaltierte Teilbereiche zu entsiegeln und einen durchgehenden Grünstreifen anzulegen. Die Sürther Bürger sind gespannt, ob dieser Zeitplan eingehalten wird, ob nach sieben Jahren Wartezeit endlich eine endgültige Lösung für das Problem gefunden wird.

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