Samstag freier EintrittMuseum am Römergrab Weiden feierlich eröffnet

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Eine starke sakrale Wirkung hat die Gruft, die seit der Römerzeit nahe der Aachener Straße überdauert hat.

Eine starke sakrale Wirkung hat die Gruft, die seit der Römerzeit nahe der Aachener Straße überdauert hat.

Köln – Am Römergrab in Weiden wird künftig rheinische Landesgeschichte vermittelt. Am Mittwoch wurde in dem unter Denkmal stehenden „Wärterhaus“ neben der Gruft ein Museum eröffnet, das über die Römerzeit und ihre Totenkulte informiert. Kern der Anlage ist die bekannte Grabanlage, die Mitte des 19. Jahrhunderts nahe der Aachener Straße entdeckt wurde. So hat das Museum heute die Hausnummer 1328.

Die Bewohner eines nahen Gutshofs bestatteten hier über Generationen hinweg ihre Toten – angefangen vor fast 2000 Jahren. Ein prunkvoller Sarkophag aus Italien zeugt vom Wohlstand der Familie. „Es waren reiche Kappesbauern“, stellt Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker fest. Regierungspräsidentin Gisela Walsken staunte bei der Eröffnung, wie sich das denkmalgeschützte Wärterhaus aus dem Jahr 1848 gewandelt hat. „Vor zwei Jahren, nach der Sanierung, war es noch leer.“ Der vom Archäologie-Professor Günter Horn ins Leben gerufene Förderverein entwickelte unterstützt von der Römergarde Weiden ein Konzept zur Gestaltung und zum Betrieb des Museums. Tatsächlich gelang es, mit den 240 000 Euro, die die NRW-Stiftung, der LVR und viele weitere Unterstützer zur Verfügung stellten, das Denkmal zu wahren und ein modernes Museum mit Schautafeln und Hörstationen zu schaffen. So können Besucher die Magd Severina hören, wie sie sich auf dem Sterbebett saubere Kleidung wünscht und ihren Gutsherrn ermahnt, die Münze für den Fährmann nicht zu vergessen – damals ein wichtiger Brauch , um heil ins Jenseits zu gelangen.

Marcus Trier, Leiter des Römisch-Germanischen Museums und der städtischen Bodendenkmalpflege, legt den Besuch in Weiden jedem ans Herz: „Grabanlage und Museum sind ein großartiger, einmaliger Schatz.“ Und Franz-Josef Lersch-Mense von der NRW-Stiftung, schilderte sein „erfürchtiges Staunen, wenn man die Grabkammer betritt und den Bestatteten in Form von Büsten ins Angesicht schaut“. Damit Besucher sich besser orientieren können, wird die KVB demnächst die Haltestelle „Schulstraße“ in „Römergrab“ umbenennen.

Bürgerfest

Bei freiem Eintritt können Bürger an diesem Samstag von 14 bis 18 Uhr das neue Museum am Römergrab in Weiden besichtigen.

Künftig hat das Museum donnerstags von 10 bis 13 Uhr für Gruppen und Schulklassen, samstags von 10 bis 13 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Einzelbesucher zahlen fünf Euro, Kinder (ab fünf) 3,50 Euro.

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