Starker Anstieg in KölnGroße Sorge vor noch mehr Corona-Infektionen

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Coronatest

Ein Abstrichstäbchen wird in einer ambulanten Corona-Test- Einrichtung gehalten.

  • Köln nähert sich der Marke, an der über konkrete Corona-Maßnahmen beraten werden muss.
  • Insgesamt hat sich das Virus laut Gesundheitsamtsleiter Dr. Johannes Nießen auf die jüngere Zielgruppe verlagert.

Köln – Die Infektionszahlen steigen wieder – was genau der Grund dafür ist, hat man beim Kölner Gesundheitsamt noch nicht herausgefunden. Einen „Hotspot“, wo sich viele Menschen gleichzeitig anstecken, gibt es nicht. Viele Infizierte geben bei den „Corona-Detektiven“ des Gesundheitsamtes an, nicht zu wissen, wo sie sich angesteckt haben könnten. Fakt ist: 25 Prozent aller Infizierter sind Reiserückkehrer. „Sie kommen aus Kroatien, der Türkei oder Spanien zurück und haben sich vor Ort angesteckt“, sagte Gesundheitsamtsleiter Dr. Johannes Nießen im Gespräch mit der Rundschau. Köln hat derzeit täglich wieder rund 50 neue Fälle, so hoch waren die Zahlen zuletzt im April. Aktuell (Stand Mittwoch, 15 Uhr) gibt es in Köln den insgesamt 4206 (Dienstag: 4159) bestätigte Corona-Virus-Fälle.

„Es besteht die große Sorge, dass es noch mehr Fälle werden könnten“, sagt Nießen. Innerhalb von sieben Tagen haben sich 27,63 Menschen in Köln mit dem Virus angesteckt – seit Anfang September gilt in NRW, dass ab 35 Fällen pro 100.000 Einwohner über konkrete Maßnahmen beraten wird.

Auswirkungen der aufgehobenen Maskenpflicht

„Vor allem merken wir, dass in den Schulen keine Maskenpflicht mehr herrscht“, so Nießen. Aktuell gibt es in 36 Kölner Schulen Corona-Fälle, 34 Schüler und neun Lehrer sind infiziert. Zu Beginn des Monats waren nur knapp ein Drittel so viele Schulen betroffen. Insgesamt habe sich das Virus auf die jüngere Zielgruppe verlagert, sagt Nießen.

Weniger Akzeptanz für das Thema

Ältere Menschen in Pflegeheimen seien zum Glück mittlerweile durch Hygiene- und Besuchsregeln sehr gut vor einer Corona-Infektion geschützt. Vor Ort sei öfter das Personal infiziert als die Heimbewohner selbst, so Nießen. Zuletzt wurden in Köln 15 Mitarbeiter in Pflege- und Altenheimen positiv auf das Corona-Virus getestet, aber nur insgesamt drei Bewohner hatten ein positives Testergebnis.

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Bei vielen Menschen gebe es längst nicht mehr so viel Akzeptanz für das Thema wie zu Beginn der Pandemie. Etwa in Gastronomiebetrieben werden falsche oder gar keine Kontakte zur Rückverfolgung angegeben. „Wir müssen jetzt dafür werben, durchzuhalten“, sagt der Gesundheitsamtsleiter. „Wir tun alles, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.“

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