KuchenheimVerkehrsentlastung soll kommen

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Dort, wo noch ein Wirtschaftsweg ist, sollen ab Sommer 2023 etwa 7000 Fahrzeuge pro Tag herfahren.

Dort, wo noch ein Wirtschaftsweg ist, sollen ab Sommer 2023 etwa 7000 Fahrzeuge pro Tag herfahren.

Kreis Euskirchen/Kuchenheim – Jetzt aber. Fast zwölf Jahre nach den ersten Planungen soll es wirklich losgehen. Die Westspange, die für eine deutliche verkehrliche Entlastung Kuchenheims sorgen soll, wird kommen. Daran hat Guido Schmitz, Abteilungsleiter Tiefbau und Abfallentsorgung beim Kreis Euskirchen, keine Zweifel mehr. Die Planungen seien abgeschlossen. Auch der Grunderwerb der nötigen Flächen ist laut Schmitz in trockenen Tüchern. Die Ausschreibungen sollen in den kommenden Tagen öffentlich gemacht werden.

Als Baubeginn ist laut Schmitz der März des kommenden Jahres anvisiert. Die Westspange, die die B 56 mit der K 24 verbinden wird, soll spätestens im Sommer 2023 fertiggestellt sein. Kostenpunkt: mehr als drei Millionen Euro, von den das Land 60 Prozent übernehmen wird.

7000 Autos pro Tag

„Die Westspange wird auf jeden Fall eine Entlastung für Kuchenheim bringen“, sagt Schmitz im Gespräch mit dieser Zeitung. Rund 7000 Kraftfahrzeuge werden nach Berechnungen des Kreises die 650 Meter lange Straße täglich befahren.

Vier Straßen und zwei Brücken

Abteilungsleiter Guido Schmitz vom Kreis Euskirchen.

Abteilungsleiter Guido Schmitz vom Kreis Euskirchen.

Der Planungsausschuss des Kreises hat gleich mehrere Straßenbauprojekte abgenickt. So sollen vier Kreisstraßen und zwei Brücken saniert oder gleich neu gebaut werden.

Für 1,8 Millionen Euro soll die K66, Ortsdurchfahrt Schleiden-Scheuren, saniert werden. Gleichzeitig werden laut Kreis auch Kanalarbeiten, Kostenpunkt etwa 410 00 Euro, ausgeführt. Geplant sind zwei Bauabschnitte, die 2023 in die Umsetzung gehen sollen.

Auch die Ortsdurchfahrt (K 58) Eiserfey wird saniert. Geplant sind die Arbeiten auf einer Länge von etwa 1,2 Kilometern – zwischen Harzheim und L 115. Da die K 58 bei Starkregenereignissen immer wieder überflutet wird, wird auch die Entwässerung angegangen. Geplant ist eine Gussasphaltrinne in der Mitte der Fahrbahn. Auch der Oberflächenwasserkanal in Eiserfey soll erneut und dabei vergrößert werden. Als Kosten gibt der Kreis Kosten in von 1,95 Millionen Euro an.

Die K10 im Bereich zwischen Schwerfen und Floisdorf soll für insgesamt 2,25 Millionen Euro erneuert werden.

Auch die K 60, im Bereich der L 22 und Wahlen sowie der Steigungsstrecke zwischen Marmagen und Wahlen soll für 1,65 Millionen Euro ausgebaut werden. Zudem wird der Kreis die Brücken bei Kolvenbach (K36) und über den Bergbach (K10) erneuern. Insgesamt belaufen sich die Kosten laut Kreis auf knapp eine Million Euro. (tom)

Die Westspange wird an der B56 und der K 24 jeweils einen Kreisverkehr erhalten – beide mit sogenannten Schnellabbiegespuren. „Wir müssen es den Verkehrsteilnehmern einfach machen, nicht durch Kuchenheim zu fahren“, sagt Schmitz. Wer aus Euskirchen in Richtung Kuchenheim unterwegs sein wird, muss nicht in den Kreisverkehr einfahren, um zur K 24 zu kommen, sondern bekommt eine eigene Spur. Gleiches gilt für die Verkehrsteilnehmer, die aus Palmersheim in Richtung Euskirchen sein werden. Auch sie können über eine Schnellabbiegespur in Richtung Zuckerfabrik fahren.

Da der Kreisverkehr an der K 24 recht nah am Bahnübergang bei Roitzheim sein wird, hat sich der Kreis in Rücksprache mit allen Beteiligten eine besondere Lösung einfallen lassen – um Rückstau bei geschlossener Schranke zu vermeiden. „Wir sehen eine Ampel vor, die dann anspringt, wenn ein Zug kommt“, so Schmitz. Dann müsse man nach rechts in Richtung Zuckerfabrik abbiegen. Man dürfe auch nicht warten, bis die Schranken sich wieder öffnen. Da der Kreis mit dem Millionen-Projekt Westspange aber schon im Sommer 2023 fertig sein möchte, die ersten Züge in Richtung Bad Münstereifel aber frühestens Ende 2023 fahren werden, haben die Verantwortlichen wohl genug Zeit, die Ampel einzurichten. Zunächst sei sie nur in der Theorie eine Option, so Schmitz: „Wir werden sämtliche Technik vorsehen, aber erst einmal schauen, wie sich das alles entwickelt. Vor der Flut hat sich der Verkehr nur selten bis in Höhe des künftigen Kreisels gestaut.“

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Die Westspange wird östlich am jüdischen Friedhof vorbeilaufen. In den ursprünglichen Planungen führte sie westlich daran vorbei. Dort gestaltete sich der Grunderwerb aber letztlich als zu schwierig, so Schmitz. Deshalb habe man nach Rücksprache mit der Stadt Euskirchen und dem Landesbetrieb Straßen dazu entschieden, einen neue Planungen zu erstellen. Da dann der Formalismus wieder von vorne beginnen musste, habe sich alles wieder verzögert. Schmitz ist fest davon überzeugt, dass die Westspange die gewünschte Wirkung haben wird. Auch die K 24 sei so ausgebaut, dass sie den zusätzlichen Verkehr aufnehmen könne. Schmittz sagt aber auch: „Der ganz große Wurf ist erst die B 56n, die eigentliche Ortsumgehung. Sie würde auch für Euskirchen eine Entlastung bringen.“ Das Projekt wird aber noch Jahrzehnte dauern.

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