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Kleiner WintereinbruchSchneefall sorgte teilweise für Chaos in NRW

Lesezeit 3 Minuten
HANDOUT - 18.01.2023, Nordrhein-Westfalen, Winterberg: Schneekanonen produzieren Schnee für die Pisten im Skiliftkarussell, dem größten Wintersportgebiet des Sauerlands.

In Eifel, Bergischem Land und Sauerland wird am Wochenende mit vielen Wintersportfans gerechnet. Foto: dpa

Der kleine Wintereinbruch legte mancherorts den Verkehr lahm, mehrere hundert Unfälle kamen in NRW zusammen.  Vor allem in Oberberg, Rhein-Sieg und Rhein-Erft krachte es. Wir geben einen Überblick.

Ein vergleichsweise kleiner Wintereinbruch hat Nordrhein-Westfalen am Donnerstag ausgerechnet im Berufsverkehr getroffen und den Verkehr am Morgen teilweise lahmgelegt. Zwar fielen nur wenige Zentimeter Schnee, aber die reichten aus, um den Verkehr auf einigen Autobahnen und Landstraßen lahmzulegen. Lastwagen stellten sich quer, Pendler standen in langen Staus, in einigen Städten wurde der Busverkehr vorübergehend eingestellt. Es gab hunderte Verkehrsunfälle, dabei wurden auch einige Menschen verletzt.

Allein in Oberberg meldete die Polizei mehr als 100 Unfälle, im Rhein-Sieg-Kreis waren es 70, im Rhein-Erft-Kreis noch rund 20. Zumeist blieb es bei Blechschäden. In Troisdorf-Spich stieß am Morgen ein Winterdienstfahrzeug mit einem Auto zusammen.

In einigen Schulen blieben viele Bänke leer

Der Schneefall war nicht einmal besonders stark, aber er setzte in vielen Regionen ausgerechnet in der Zeit ein, als sich viele Menschen auf den Weg zur Arbeit machten. Besonders betroffen war ein Streifen von Bergisch Gladbach über Wuppertal und Essen bis ins nördliche Ruhrgebiet. Im oberbergischen Kreis stellten die Verkehrsbetriebe vorübergehend den Linien- und Schulbusverkehr ein. In Wiehl und Nümbrecht kamen deshalb viele Schüler nicht zum Unterricht.   Auch in den Berggemeinden des rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreises wurde der Linienbusbetrieb zeitweise eingestellt, ebenso wie in Wuppertal. Dort stoppten die Stadtwerke für mehrere Stunden aus Vorsichtsgründen den gesamten Busverkehr.

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An den Steigungsstrecken nach Lindlar bildeten sich teils lange Staus, weil Verkehrsteilnehmer auf den Winterdienst warteten, darunter auch zahlreiche voll beladene Müllfahrzeuge auf dem Weg zur Leppedeponie.

Die Streudienste   waren überall in der Region seit der Nacht unterwegs. „Alle Fahrzeuge unserer Autobahnmeistereien sind im Einsatz“, schrieb die Autobahn-Gesellschaft auf Twitter. Trotzdem brauchten Autofahrer Geduld. „Fahrt vorsichtig - wir arbeiten so schnell wir können!“, schrieben die Wirtschaftsbetriebe Duisburg.

Laut dem WDR-Verkehrsstudio gab es auf den Autobahnen im Land in der Spitze 250 Kilometer Stau. Nicht nur im Bergischen Land fuhren sich Lastwagen an den Steigungen fest, einige stellen sich quer und blockierten so die Straße.

In Herdecke an der Ruhr kam ein mit 14 Schülern besetzter Bus ins Rutschen und prallte schließlich in einem Ampelmast. Ein Auto konnte nicht mehr bremsen und fuhr hinten in den Bus. Die Jugendlichen seien alle unverletzt geblieben, der 61-jährige Busfahrer erlitt leichte Verletzungen, teilte die Polizei mit.

Kaltes Winterwetter und  Glättegefahr halten an

Auch in den kommenden Tagen rechnet der Deutsche Wetterdienst mit kaltem Winterwetter und Glättegefahr. In der Nacht auf Freitag könnte es insbesondere im Süden des Landes einzelne Schneeschauer geben. Auf einigen Strecken müssten Autofahrer mit gefrierender Nässe rechnen.

Die Polizei appellierte an alle Autofahrer, sich genügend Zeit zum Scheibenkratzen zu nehmen. „Nur mit enteisten Scheiben hat man einen guten Durchblick“, schrieb die Behörde bei Twitter. (dpa)


Wintersportgebiete rechnen mit Ansturm

Die Gemeinden Reichshof im Oberbergischen und Hellenthal in der Eifel sowie die Liftbetreiber im Sauerland bereiten sich auf einen großen Andrang von Wintersportlern am Wochenende vor. Die Kur- & Touristinfo in Reichshof rechnet für Samstag und Sonntag mit guten Rodelbedingungen in Blockhaus-Belmicke. Ob die Loipen gespurt werden können, entscheide sich kurzfristig (aktuelle Infos unter 02265 345). Die Reichshofer Kurverwaltung ist aber optimistisch, dass der Schlepplift zur Verfügung stehen wird.

In Hellenthal lagen am Wintersportgebiet Weißer Stein bei Udenbreth am Donnerstag zwölf Zentimeter Schnee. Bis zum Wochenende werden weitere Schneefälle erwartet. Der Rodellift ist am Samstag und am Sonntag jeweils von 10.30 bis 17 Uhr geöffnet. Die Loipe in Udenbreth wurde am Mittwoch gespurt, laut Tourist-Information ist die Schneequalität aber noch nicht optimal. Ebenfalls schon gespurt wurde die acht Kilometer lange Loipe am Losheimergraben, wo aktuell zwölf Zentimeter Schnee liegen. Aktuelle Infos über das Schneetelefon: 02482/85200.

Mit bis zu 25 Zentimeter Neuschnee rechnet die Wintersport-Arena Sauerland bis zum Wochenende. Es könnten rund 70 Lifte laufen, auch mehrere Rodellifte. (tie/kmü)

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