„Lachen ist die beste Medizin“Comedian Boris Stijelja im Eckenhääner Huus gefeiert

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Der Ludwigshafener Comedian Boris Stijelja sorgte in Eckenhagen dafür, dass sich die Zuhörer vor Lachen bogen.

Der Ludwigshafener Comedian Boris Stijelja sorgte in Eckenhagen dafür, dass sich die Zuhörer vor Lachen bogen.

Eckenhagen – „Lachen ist die beste Medizin“, weiß der Ludwigshafener Comedian Boris Stijelja und teilte das den Zuschauern am Freitagabend im Eckenhääner Huus zum Auftakt seines Programms „Voll integriert! Aber mein Schutzengel hat Burnout“ auch mit. Auf humorvolle Weise schildert der in Mannheim geborene und in Kroatien aufgewachsene 39-Jährige seine Lebensgeschichte und seine Probleme mit der Integration in Deutschland.

Doch auch das Leben in Kroatien sei nicht leicht gewesen. Schon im Vorfeld des Balkankriegs sei es heiß hergegangen: „Mit einem serbischen Vater und einer kroatischen Mutter herrschte bei uns eine Bombenstimmung.“

Praktisch sei jedoch gewesen, dass er dadurch mit zwei Religionen, katholisch und orthodox, aufgewachsen sei, die ihre Feiertage nach unterschiedlichen Kalendern begehen: „Ich habe Weihnachten vom 24. Dezember bis zum 7. Januar durchgefeiert.“

Überragendes Improvisationstalent

Als plötzlich das Handy der Zuschauerin Kati klingelte, beweist Stijelja sein überragendes Improvisationstalent. Spontan schnappte er sich das Smartphone der überraschten Reichshoferin und telefonierte mit ihrer Freundin Andrea aus Bergisch Gladbach. Auch die 17-jährige Wiebke bezog er immer wieder in sein Programm ein, das scheinbar kein starres Konzept hatte, sich aber im Verlauf des Abends in immer amüsantere Anekdoten steigerte.

Als ziemlich anstrengend schilderte Stijelja seine Bemühungen zur Einbürgerung in Deutschland. Unzählige Dokumente habe er vorlegen und natürlich Wartemarken ziehen müssen. „Das ist viel komplizierter als in Kroatien – da brauchst du einfach Geld.“ Allerdings gebe es dort einen Metalldetektor am Eingang mit einem Schild darüber: „Keine Münzen – nur Scheine.“ Kaum Schwierigkeiten habe er indes mit dem Erlernen der Sprache gehabt: „Nach sechs Monaten konnte ich perfekt türkisch.“ Des Deutschen mächtig, sei er beim Blättern durch das Angebot der Volkshochschule auf den Motivationskurs „Wie lebt es sich vegan?“ gestoßen und habe sich gefragt: „Kann es ein Vergnügen sein, ins Gras zu beißen?“

„Zur Vollintegration gehören auch Freunde“, so Stijelja, der sodann den sächsischen Magier Jannis Klemm präsentierte, der das Publikum mit einer kleinen Zaubershow begeisterte. Die Frage aus dem Publikum – „Wie haben sie das gemacht?“ – beantwortete Klemm mit einem Schmunzeln: „Ich hoffe gut.“

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Die Zuhörer bogen sich vor Lachen, als der Boris Stijelja Episoden aus seiner Ausbildung an der Schauspielschule erzählte. Mal lag er auf dem Boden und demonstrierte die Durchführung von Stimmübungen: „Ist es nicht schlimm, im Alter von fast 40 sein Geld in der Horizontalen zu verdienen?“ Dann wieder las er einen Text, bei dem er die Satzzeichen lautmalerisch intonierte. Als Zugabe hatte Stijelja noch einen Witz auf Lager. So habe Jesus einmal Urlaub auf der Erde gemacht und sei begeistert mit dem Zug durch Deutschland gefahren.

Bewundernd hätten die Fahrgäste mit angesehen, wie er eine Frau von Migräne, einen anderen von seinem Rückenleiden geheilt habe. Nur ein Kroate habe sich verzweifelt in die Ecke gedrückt und Jesus zugerufen: „Fass mich bloß nicht an – ich bin zwei Wochen krankgeschrieben!“

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