Seit Juni fährt die RB25 von Köln aus nur noch bis Overath. Das Oberbergische und das Sauerland sollten ab Dezember wieder befahren werden. Doch der Zeitplan ist akut in Gefahr.
BrückenarbeitenUnklar, wann die RB25 wieder planmäßig fährt

Die Stahltrogbrücke, die in Loope die Agger quert, soll einer Stabbogenbrücke weichen. Doch noch steht das alte Schätzchen.
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Seit dem 22. Juni, also seit mehr als zwei Monaten, verkehrt die Regionalbahn 25 („Oberbergische Bahn“) nur zwischen Köln und Overath. Grund: In Engelskirchen-Loope sind zwei Brücken zu erneuern. Wer weiter muss, bis nach Engelskirchen, Gummersbach oder gar Lüdenscheid, ist seither auf den Schienenersatzverkehr in Form von Bussen angewiesen.
Doch bisher scheinen die Arbeiten nicht allzu weit fortgeschritten zu sein. Die alte Stahltrogbrücke über die Agger, die einer Stabbogenbrücke weichen soll, steht noch. Wann sie abgerissen wird? Dazu konnte die Bahn auf Nachfrage dieser Zeitung keine Auskunft geben. Es gibt noch gar keinen Termin.
Bahn steht in Loope noch im Austausch mit Nachbarn
Es stellt sich also die Frage, wie es generell um den offiziellen Zeitplan steht, ob die Regionalbahn tatsächlich wie geplant am 9. Dezember wieder ganz normal fahren kann — und es stellt sich die Frage, warum sich nichts tut.
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Die Bahn hält sich mit Antworten bedeckt, aber offenbar muss sie sich zunächst mit Anwohnern einigen, ehe die Arbeiten starten können. „Die Deutsche Bahn steht mit den unmittelbar betroffenen Anrainern an der Strecke in engem Austausch. Da die Bautätigkeiten die direkt angrenzenden Liegenschaften betreffen, sind vorab unter anderem eine Reihe von rechtlichen Regelungen zu treffen.“
Unwägbarkeiten zur Unzeit
Mehr ist dazu beim zuständigen DB-Regionalbüro NRW in Düsseldorf nicht zu erfahren. Nur so viel noch: „Wir bitten um Verständnis, dass wir nicht öffentlich über die Details der privatrechtlichen Regelungen informieren.“
Und das scheint nicht das einzige Problem zu sein: Die Wiederaufnahme des Bahnbetriebs hänge außerdem auch noch „wesentlich davon ab, ob die komplexen Planungen, alle vorbereitenden Maßnahmen sowie die Brückenerneuerung selbst rechtzeitig fertiggestellt und geprüft bzw. abgenommen werden können“, teilt die Bahn auf Anfrage mit. Konkret: „Dabei hat sich gezeigt, dass die hochwasserresiliente Planung und bauzeitliche Hochwasser-Schutzvorsorge mehr Zeit erfordern als zunächst vorgesehen.“
Diese Unwägbarkeiten kommen zur Unzeit. Denn zumindest im Personenverkehr wäre eine verlässlich funktionierende Eisenbahnverbindung zwischen Oberberg und Köln im kommenden Jahr doppelt von Bedeutung. Denn im Laufe des nächsten Jahres soll auch die Autobahnbrücke in Untereschbach (Rhein-Berg) ersetzt werden, was mit noch nicht so recht absehbaren Einschränkungen des Verkehrs auf der A4 einhergehen wird.