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DrogenszeneGummersbacher Unternehmer beklagt mangelnde Sicherheit im Stadtgarten

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Der Stadtgarten  ist ein beliebter Treffpunkt von jungen Leuten – und der Drogenszene.  

Gummersbach – Der Gummersbacher Unternehmer Frank Ferchau hat seine Kritik an der Situation auf dem Steinmüller-Gelände erneuert. „Wir haben hier vor allem im Sommer ein Sicherheitsproblem“, sagte Ferchau Anfang der Woche im Rahmen des Besuchs einer FDP-Delegation mit Landtagsfraktionschef Christof Rasche in der Zentrale von Ferchaus Able-Group. Konkret beschwerte sich der Unternehmer über das ungenierte Auftreten von Drogensüchtigen vor seiner Haustür.

Die Drogen würden in den Hecken des Stadtgartens versteckt und auf den Treppen vor seinem Fenster konsumiert, während seine Mitarbeiter drinnen Kundentermine abhalten, schilderte Ferchau. Betrunkene Randalierer bedrohten seine Besucher, und wenn man die Polizei rufe, erkläre diese, sie könne nichts unternehmen. „Wenn es jetzt im Sommer wieder losgeht, kann ich meinen weiblichen Beschäftigten nicht empfehlen, das Haus noch nach 16 Uhr zu verlassen.“

2016 reagierte die Stadt zum ersten Mal

Das Problem hat Ferchau Bürgermeister Frank Helmenstein bereits 2016 in einem Brief geschildert. Dieser reaktivierte damals die Ordnungspatenschaft mit dem Oberbergischen Kreis mit der Folge, dass es fortan in der Innenstadt sogenannte Doppelstreife gab, mit einem Polizisten und einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Zur aktuellen Situation möchte sich die Stadt Gummersbach nicht äußern.

Polizeisprecher Michael Tietze hingegen kommentiert die Kritik mit einem ausführlichen schriftlichen Statement: Das Steinmüllergelände sei „mit seiner Attraktivität und Freizeitmöglichkeiten seit Jahren einen Anziehungspunkt im Gummersbacher Innenstadtbereich“, stellt Tietze fest. Daraus ergebe sich, dass das Viertel zugleich ein Schwerpunkt im Präsenzkonzept der Gummersbacher Polizei darstelle. „Regelmäßig werden das Einsatz- und Kriminalitätsaufkommen im Innenstadtbereich von Gummersbach analysiert und Anpassungen hinsichtlich der polizeilichen Präsenz geprüft.“

Polizei berichtet von 3100 Personenkontrollen

Die im Präsenzkonzept Gummersbach-Innenstadt erfassten Bereiche werden verstärkt von Polizei-Streifen kontrolliert mit dem Ziel, „dass sich die Bevölkerung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlich ansässiger Unternehmen in diesem Bereich sicher fühlen können“. Die enge Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt Gummersbach habe sich dabei bewährt.

Allein im Jahr 2021 sind laut Polizeistatistik in diesem Bereich mehr als 3100 Personenkontrollen durchgeführt worden, es gab 640 Gefährderansprachen, mehr als 700 Platzverweise wurden ausgesprochen.

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Der Polizeisprecher versichert: „An dieser Arbeit zur Gewährleistung einer hohen Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger des Oberbergischen Kreises sowie die zahlreichen Besucherinnen und Besucher aus dem Umland wird auch zukünftig festgehalten.“

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