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180 geladene GästeVfL Gummersbach feiert in Schwalbe-Arena eine Gala zu 100 Jahre Handball

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Klaus Brand, der Kapitän der ersten Meistermannschaft 1966, mit Julian Köster, dem Kapitän des aktuellen Bundesligateams.

Klaus Brand, der Kapitän der ersten Meistermannschaft 1966, mit Julian Köster, dem Kapitän des aktuellen Bundesligateams.

100 Jahre Handball im VfL Gummersbach waren im Rahmen der kurzweiligen Gala in der prächtig geschmückten Schwalbe-Arena gefeiert worden.

Der Teamgeist ist eine der Grundvoraussetzungen für Erfolg im Handball. Mit diesem Gedanken entließen die Ex-Handballer Heiner Brand, Andreas Thiel und Thomas Krokowski die 180 geladenen Gäste in die Gummersbacher Nacht. 100 Jahre Handball im VfL Gummersbach waren im Rahmen der kurzweiligen Gala in der prächtig geschmückten Schwalbe-Arena gefeiert worden.

Die drei Gesprächspartner von Moderator Claus Lufen hatten mit dem VfL 1991 die letzte Deutsche Meisterschaft, die einzige gesamtdeutsche Meisterschaft, gewonnen – mit Heiner Brand als Trainer.

100 Jahre Handball im VfL Gummersbach, sind 99 Jahre, in denen die Familie Brand die Geschichte mitprägte. „Der VfL feiert und spielt auf demselben Parkett“, erklärte Lufen. Johannes Krause hatte tief in den Archiven des WDR gestöbert und mit Filmdokumenten die Geschichte in drei Abschnitten und vielen Geschichten vom Feldhandball in der gefürchteten Lochwiese über das Theaterstück, in dem die Meistermannschaft die Entstehung des Handballs in der Antike auf die Bühne brachte, bis hin zu den Meisterpokalen dokumentiert.

180 geladene Gäste in der geschmückten Schwalbe-Arena.

180 geladene Gäste waren in die geschmückte Schwalbe-Arena gekommen.

Die Filme möchte der Verein in naher Zukunft auch öffentlich zugänglich machen. Vor 100 Jahren hätten ein paar sportbegeisterte Männer in Gummersbach den Handball für sich entdeckt, aus dem Funken sei ein Feuer geworden, das weit über die Grenzen der Stadt leuchte, begrüßte Dieter Brüning, Vorsitzender des VfL Gummersbach, die Gäste: „100 Jahre sind   mehr als eine Zahl, sie stehen für Teamgeist und Gemeinschaft“, so Brüning. Das Jahrhundert sei kein Endpunkt, sondern ein Meilenstein. Unter den Ehrengästen waren neben den vielen Handballlegenden Landrat Jochen   Hagt und Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein.

Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, verriet in seiner Festrede, dass 1986 die Handballprüfung Bestandteil seines Abiturs gewesen sei. Mit 30 Titeln, darunter zwölf deutsche Meisterschaften und fünf Europapokalsiege, sei der VfL ein Symbol für Spitzenleistung. Aber mit seinen 1200 Mitgliedern in neun Abteilungen nicht nur Handball.

Der Jubiläumsabend begann mit dem aktuellen Bundesligateam des VfL

Um den ging es an diesem Abend, der mit dem aktuellen Team begann, das am Mittwoch in Hannover in die neue Saison startet. Gummersbach und den VfL bezeichnete VfL-Kapitän Julian Köster als eine große Familie, die zusammenhält.   Miro Schluroff erzählte, dass er einst U18-Beachhandball-Europameister geworden war. Abwehrchef Tom Kiesler, der seinen Vertrag bis 2030 verlängert hat, blickte mit Urgroßvater Adolf Kiesler auf eine lange Familiengeschichte zurück.

Die 100 Jahre Handball im VfL hat Karl Höver in seiner Chronik mit Meilensteinen und Fundstücken zusammengestellt. Eine große Rolle spielte bei der Gründung die Oberrealschule, das heutige Lindengymnasium — „die Keimzelle des Handballs in Gummersbach“.

Gruppenfoto: VfL-Vorsitzender Dieter Brüning, Kassenwart Thomas Heil, stellvertretender Vorsitzender Andreas Maiwurm und Geschäftsführer Martin Kiesler.

Die Macher des gelungenen Abends: VfL-Vorsitzender Dieter Brüning, Kassenwart Thomas Heil, stellvertretender Vorsitzender Andreas Maiwurm und Geschäftsführer Martin Kiesler (v.r.).

„Im Sommer haben wir Feldhandball und Winter Hallenhandball gespielt“, berichtete Klaus Brand, der Kapitän der ersten Mannschaft, die ab 1966 den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Vereins legte. Mit Tränen in den Augen hatte sein Bruder und Teamkollege Jochen Brand den Film verfolgt, denn viele der ehemaligen Mitspieler „seien nicht mehr da“.

In den Gesprächsrunden wurden die Geschichte und die Geschichten erzählt, sei es von Eugen Haas, der die Erfolgsjahre geprägt hatte, der „Tormaschine“ Hansi Schmidt, Sepp Wunderlich, der Torhüter Bernd Podak, Klaus Kater, Andreas Thiel aber auch von Jo Deckarm und seinem Unfall im ungarischen Tatabanya. Facettenreich zeigt sich die Geschichte des VfL-Handballs, die mit der Hoffnung endete, dass es in Gummersbach möglichst bald wieder einen deutschen Meister gibt.

Das wünschten sich nicht nur die Menschen in der Halle, sondern auch die, die ihre Grußbotschaften gesandt hatten, von HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann über Rune Erland, Andreas Dörhöfer, Kyung Shin Yoon, Francois Xavier Houlet bis hin zu   Stefan Kretzschmar. Dieser gestand, dass sein Engagement in Gummersbach die schönste Zeit innerhalb einer Mannschaft gewesen sei — wegen des besonderen Zusammenhalts.