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40 Jahre BWO in LichtenbergTag der offenen Tür zum Jubiläum

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Willkommen: Standortleiter Rainer Köhler (l.), BWO-Leiter Oliver Meinhold und Mitarbeiter möchten möglichst viele Gäste begrüßen.

Willkommen: Standortleiter Rainer Köhler (l.), BWO-Leiter Oliver Meinhold und Mitarbeiter möchten beim Tag der offenen Tür möglichst viele Gäste begrüßen. 

Von einer Elterninitiative entwickelte sich die BWO zu einem großen Arbeitgeber für Menschen mit Beeinträchtigung. 

Die Wiehler Gesellschaft „Bilden.Wirken.Oberberg“ feiert am heutigen Samstag von 11 bis 16 Uhr 40 Jahre „BWO Lichtenberg“. Es gibt einen Tag der offenen Tür mit Wintermarkt und Überraschungen für Groß und Klein in Morsbach an der Industriestraße.

BWO-Leiter Oliver Meinhold blickt zurück. Die BWO wurde 1972 vom „Verein zur Förderung und Betreuung behinderter Kinder Oberbergischer Kreis“ (heute „Lebenspfade Oberberg“) und dem inzwischen nicht mehr involvierten „Landesverband Nordrhein-Westfalen für spastisch Gelähmte und andere Körperbehinderte“ aus einer Elterninitiative heraus gegründet. Hintergrund war die Suche nach einer Betreuungsmöglichkeit der Kinder nach der Förderschule.

Rasantes Wachstum

Alles begann in den Räumen der alten Volksschule in Wiehl-Faulmert mit sieben Beschäftigten, also den Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung, die in der BWO arbeiten. Deren Zahl wuchs von 24 im Jahr 1973 auf 171 im Jahr 1977. Heute sind es insgesamt 740 Beschäftigte und 230 Mitarbeiter. Für eine bessere Verteilung im Oberbergischen wurde im Mai 1985 der Standort Lichtenberg gegründet, um den Kreissüden zu versorgen. Er wurde 1993 um einen Trakt für den heilpädagogischen Arbeitsbereich und 2014 um einen Produktionstrakt mit Lager erweitert. Heute arbeiten dort rund 200 Beschäftigte und 55 Mitarbeiter. 2006 hat die BWO in Wiehl-Bomig einen weiteren Standort mit Platz für 120 Beschäftigte eröffnet.

Meinhold beschreibt, dass das Wachstum bis in die 2010er Jahre angehalten hat. Danach sei es wegen immer fortschrittlicherer Medizin und geburtenschwächerer Jahrgänge auf etwa dem gleichen Niveau geblieben. Neben der Arbeit in den drei Standorten gebe es viele Praktika in Betrieben sowie „Betriebsintegrierte Außenarbeitsplätze“ für die Beschäftigten. Das Spektrum dabei reiche vom Hausmeisterservice über die Arbeit auf Bauernhöfen bis zu Altersheimen oder Kitas. Gelegentlich gelinge auch der Übergang in den Ersten Arbeitsmarkt.

Der Lichtenberger Standortleiter Rainer Köhler schildert, dass kein Mangel an Aufträgen bestehe: „Die Firmen kommen auf uns zu.“ Vor allem betreffe das Tätigkeiten, die nur schwer zu automatisieren seien, meist in den Bereichen Montage und Verpackung. Daneben gebe es eine eigene Holzmanufaktur, die etwa Frühstücksbrettchen, Flaschenträger oder saisonale Deko-Artikel produziert, sowie die „Kunstfalter“, die Gemälde, Trauer- und Grußkarten herstellen.


Einblicke

Beim Tag der offenen Tür können sich die Besucher ein Bild von den Räumlichkeiten machen, erfahren, welche Angebote es für Menschen mit Beeinträchtigungen gibt, welche Aufträge und Dienstleistungen für Kunden umgesetzt werden sowie mit Mitarbeitern und Beschäftigten ins Gespräch kommen. Der Wintermarkt bietet ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm – unter anderem mit dem Musikverein Lichtenberg, dem Männergesangverein Lichtenberg und Auftritten der verschiedenen BWO-Gruppen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt, außerdem werden