Nachdem 19 Schafe und zwei Ziegen vor zwei Wochen aus dem Warnsbachtal in Morsbach abhandengekommen sind, laufen die Ermittlungen der Polizei.
Möglicher DiebstahlSchafe und Ziegen in Morsbach weiterhin spurlos verschwunden
Die Schafe und Ziegen, die im Morsbacher Warnsbachtal von einer Weide spurlos verschwunden sind, konnten bisher nicht aufgefunden werden. Seit der Nacht zum 8. September dieses Jahres oder dem frühen Sonntagmorgen an jenem Wochenende vermissen der Nümbrechter Jungschäfer Devin Dietschi und Eileen Feß, die Halterin der Herde, 19 Schafe verschiedener Rassen sowie zwei Ziegen. Gute 200 Tiere zählte bis dahin die Herde, die unterhalb der Morsbacher Ortschaft Seifen graste. Dort war der Strom abgeklemmt und ein Tor im Zaun geöffnet worden.
„Das ist nun die genaue Zahl der Tiere, die uns fehlen“, sagt der 16-jährige Dietschi und berichtet von der Aussage einer mutmaßlichen Zeugin, sie habe an der Weide einen SUV mit Anhänger und einem Kennzeichen aus dem Kreis Altenkirchen beobachtet. Eine Bestätigung dafür gibt es von der Polizei indes nicht. „Die Ermittlungen dauern an“, sagt Sprecherin Monika Treutler auf Nachfrage dieser Zeitung. Auch will Dietschi gehört haben, dass in Morsbach die Füße eines Schafs gefunden worden seien – der Polizei ist das allerdings nicht bekannt.
Im Morsbacher Warnsbachtal wurden zudem drei Alpakas freigelassen
Ermittlungen hat die Behörde auch in einem zweiten Fall aufgenommen: Ganz in der Nähe von Dietschis Weide war, keine 300 Meter davon entfernt, an einer Alpaka-Wiese ein Zaun mit Gewalt geöffnet worden. Die drei Alpakas konnten aber schnell eingefangen werden, und das noch am Sonntag (8. September). Am Zaun des Geheges im Birzel sei der Draht des Zauns durchgeschnitten worden, schildert Polizeisprecherin Treutler mit Blick auf die vorliegende Anzeige. Geschehen sei dies in der Zeit zwischen vergangenem Samstag (7. September), 10 Uhr, und eben dem Sonntag danach, etwa 20.30 Uhr.
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Kurios ist auch, dass ein auffällig gemusterter Ziegenbock aus dem Bestand von Devin Dietschi an jenem Sonntagmorgen im Lichtenberger Neubaugebiet „Zu den Gärten“ von Anwohnern beobachtet wurde und schließlich dingfest gemacht werden. Halterin Feß wundert sich, wie das schwarz-weiß-gescheckte Tier dorthin gekommen ist: „Den Berg hinauf nach Seifen, wieder hinunter ins Römerbachtal und dann wieder hoch nach Lichtenberg ist der junge Bock bestimmt nicht gelaufen.“ Danach sei dann auch der mutmaßliche Diebstahl im Warnsbachtal festgestellt worden.
Jungzüchter aus Nümbrecht ist weiterhin sicher, dass seine Tiere gestohlen worden sind
Für Devin Dietschi steht auch weiterhin fest, dass seine Tiere entweder aus dem Warnsbachtal abtransportiert oder weggetrieben worden sind. Der Stromgeber am Weidezaun sei abgeklemmt worden, der Zaun habe offengestanden, sagt der Jugendliche. Und es reiche nicht, die Tiere zu locken und den Zaun zu öffnen: „Sie würden nicht weglaufen, sondern in der Nähe bleiben“, ist der Jungzüchter sicher und ergänzt: „Ich habe sofort gesehen, dass da etwas nicht stimmt.“
Er arbeite schon seit zehn Jahren mit Schafen, der Opa habe ihn mit dieser Leidenschaft angesteckt, verrät er. „Da wir nur zwei Kerry Hill-Schafe besitzen, war klar, dass eines der beiden weg ist.“ Denn die walisischen Kerry Hill-Hausschafe sind stets auffällig gezeichnet: Sie haben dicke, schwarze Ringe um die Augen, ebenso schwarze Ohren und schwarze Nasen, an den Beinen finden sich schwarze Flecken.
Zudem vermisst Nümbrechter Schwarzkopfschafe, Coburger Füchse und Dorperschafe. Am Montag haben Feß und Dietschi eine Online-Anzeige eingereicht – diese liege vor, bestätigt die Polizei auf Anfrage. Dietschi: „Wer täglich mit seinen Tieren arbeitet, der hat sofort den Überblick und weiß gleich, wenn eines davon fehlt.“
Hilfe für die Schäferei
Wer Angaben zu den vermissten Schafen und Ziegen machen kann oder eines der Tiere sichtet, der wende sich an die Polizei unter (02261) 81 99-0 oder auch an die Nümbrechter Schäferei Dietschi unter 01517/0 81 46 81.