Nümbrechter Online-TurnierE-Sport-Profi Kai Hense für Immekeppel am Start

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Mit Kai Hense geht am Samstag auch ein professioneller E-Sportler an den Start. Er spielt für den B-Ligisten TuS Immekeppel.

Mit Kai Hense geht am Samstag auch ein professioneller E-Sportler an den Start. Er spielt für den B-Ligisten TuS Immekeppel.

Oberberg – Am Samstag rollt endlich wieder der Ball. Allerdings anders als der gemeine Fußballfan es gewöhnt ist. Statt zum traditionellen Homburger-Hallen-Cup in der GWN-Arena lädt der SSV Nümbrecht in diesem Jahr pandemiegerecht zur Erstauflage des Homburger-FIFA 21-Cup. Der digitalen Version auf der Playstation. Rund 60 Anmeldungen zählt das Team um Mitorganisator Markus Lang. „Wir haben nicht erwartet, dass das Turnier einen so großen Anklang findet. Wir sind total begeistert“, sagt Lang.

Die Anmeldefrist wurde sogar bis Samstag, 17 Uhr, verlängert. Ab 19 Uhr startet das Online-Spektakel dann auf der Online-Plattform Twitch-TV, zu erreichen unter dem Link „https://www.twitch.tv/ssv_nuembrecht_1919“.

Teams kämpfen im K.o.-Modus

Der Vereins-Vorsitzende Roger Lang sowie der Vorstandsvorsitzende des Hauptsponsors Sparkasse Gummersbach, Frank Grebe, eröffnen die Veranstaltung mit einer Grußbotschaft. Dann kämpfen die angemeldeten Teams im K.o.-Modus – Stand Mittwoch – beginnend mit einer 64er Runde, um insgesamt 1500 Euro Preisgeld. Der Sieger wird gegen 22 Uhr feststehen.

Mit dabei sind nicht nur Vereine aus der direkten Nachbarschaft der Nümbrechter, sondern auch die Landesliga-Konkurrenten des SSV, FV Bad Honnef und SV Schlebusch und der FV Wiehl, der gleich mit vier Mannschaften vertreten ist. Klassenhöchster Klub ist der Mittelrheinligist SV Deutz 05. Der Seriensieger des Hallen-Cups, die SG Finnentrop-Bamenohl, ist derweil nicht am Start.

Favorit ist TuS Immekeppel

Stehen beim Hallenspektakel sonst meist die Vertreter aus den höheren Spielklassen im Fokus, schlägt an der Konsole nun die Stunde der „Kleinen“. Am Controller zählen andere Qualitäten, als auf dem Platz. Einen Favoriten könnte man dennoch nennen – den TuS Immekeppel.

Für die Farben des B-Ligisten geht Kai Hense an den Start. Und der ist professioneller E-Sportler, spielt FIFA auf nationalen und internationalen Turnieren und Meisterschaften. Rund neun Monate ist er dafür im Jahr unterwegs. Seinen Vertrag beim Team „B360 eSports“ hat er erst kürzlich verlängert. Die Favoritenrolle lehnt er dennoch ab: „Die sicheren Sieger sind wir nicht. Mein Mitspieler ist Hobbyspieler. Da passen die Automatismen nicht zusammen“, stapelt der 22-Jährige tief.

Junge Wilde gegen „Alte Hasen“

Mit seinem 19-jährigen Partner Cedric Wiesen stellen die beiden ein recht junges Team dar. Viel Erfahrung bringen hingegen Eike Eschmann, 35, und Christian „Bodo“ Borchert, 34, mit, die für den C-Ligisten SSV Hochwald ins Rennen gehen. „Alte Hasen“ seien sie an der Konsole und kennen sich schon seit der Schulzeit. „Harte Zocker“ wären sie früher mal gewesen. Borchert hat sich im FIFA-Netzwerk selbst den eindrucksvollen Namen „Bumm-Bumm Bodo“ gegeben.

„Wir hauen alles weg“, sagt Eschmann, muss aber selbst dabei lachen. Einmal habe man sich zum gemeinsamen Training getroffen. Vom Selbstvertrauen war am Ende des Abends nicht mehr viel übrig. „Wir haben auch gegen Online-Gegner gespielt und ganz schön auf den Sack bekommen“, räumt Eschmann ein.

Geübt wird „coronakonform“

Frank Haas und Michael Hopf treten für den B-Ligisten TuS Elsenroth an, trafen sich ebenfalls am vergangenen Wochenende und legten einen „Corona konformen“ Übungstag ein. „Wir haben gut trainiert“, sagt Haas, der nach den Partien mit den Online-Gegnern auch eine gewisse Ernüchterung erfahren musste. „Wir haben keine Chance, aber die wollen wir nutzen. Mal sehen, wie schnell wir auf den Boden der Tatsachen kommen.“

Für Laurin Schenk vom Ausrichter SSV Nümbrecht, der drei Teams ins Rennen schickt, ist es in dieser Saison die erste Gelegenheit zum Erfolg der ersten Mannschaft des SSV beizutragen. Wegen einer Meniskusverletzung hat er für die Landesligatruppe noch kein Spiel absolviert. Am Montag wird er operiert. An der Konsole ist er aber fit. „Unsere Chancen sind schwierig einzuschätzen. Aber ich spiele regelmäßig als Hobby FIFA. Ich würde schon sagen, dass ich ganz gut bin“, druckst er ein wenig herum. Tatsächlich zockt er in der „Weekend League“ und erreicht dort regelmäßig die „Elite-Klasse“, die zweithöchste im Ranking.

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Ein wenig Druck verspürt er schon: „Weil wir für den Veranstalter spielen, sind wir sicher häufiger im Stream zu sehen und haben mehr Aufmerksamkeit“, erklärt Schenk, der gemeinsam mit Julian Lindenau um den Turniersieg kämpft.

Das Turnier wird moderiert von erfahrenen Fußball-Kommentatoren, die auch die Auswahl der live gezeigten Partien übernehmen und, ähnlich der Bundesliga-Konferenz zwischen Spielen hin und her wechseln. Die Halbfinals und das Finale werden in voller Länge hintereinander übertragen, ehe die digitale Sieger-Ehrung folgt.

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