NachbarschaftsprojektWaldbröler Ortschaft Rossenbach baut sich einen Dorfplatz

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Sie fühlen sich wohl auf der Jugendbank und vor allem auf dem neuen Dorfplatz mitten in Waldbröl-Rossenbach (von links): Landschaftsgärtner und Chefplaner Tobias Pinger sowie Katja Grunewald und Georg Brenner vom Vorstand des Dorfvereins. Die Drei sitzen auf einer der neuen Jugendbänke an dem Platz.

Sie fühlen sich wohl auf der Jugendbank und vor allem auf dem neuen Dorfplatz mitten in Waldbröl-Rossenbach (von links): Landschaftsgärtner und Chefplaner Tobias Pinger sowie Katja Grunewald und Georg Brenner vom Vorstand des Dorfvereins.

Im Juni haben die Arbeiten für einen Dorfplatz in der Waldbröler Ortschaft Rossenbach begonnen. Fast das ganze Dorf packt dafür kräftig an.

Bewegt haben sie bereits viel, unter anderem fast 200 Tonnen Erdboden. Auf diese Riesenmenge kommt Tobias Pinger, wenn er an die Arbeiten der vergangenen Wochen und Monate denkt: Immer samstags – und das seit Anfang Juni – haben der Landschaftsgärtner und seine fleißige Helferschar mitten in der Waldbröler Ortschaft Rossenbach kräftig zugepackt: Gerade nämlich baut sich die Gemeinschaft einen Dorfplatz. „Und das Grundstück hat vorher ganz anders ausgesehen“, sagt der 38 Jahre alte Pinger, wenn er heute auf die ehemalige Hanglage des Angers am Hillesberg blickt.

Im Mai will die Dorfgemeinschaft von Rossenbach den neuen Platz feiern

Im Mai wahrscheinlich soll das große Einweihungsfest steigen. Rund 20.000 Euro kostet das Projekt des Dorfvereins Beuinghausen/Rossenbach, 80 Prozent dieser Summe kommt aus der Förderkasse des Leader-Programms.

Unbezahlbar und kaum zu schätzen ist indes die Leistung des Vereins um seine Vorsitzenden Georg Brenner und Katja Grunewald, die überdies die Helferinnen und Helfer bei Kräften halten: „Ich mache Frühstück, Katja Mittagessen“, schildert Brenner (71). Auch das zeigt, worum es gehen soll in Rossenbach: „Wir wollen einen Treffpunkt, einen Ort der Begegnung schaffen“, erklärt Grunewald. „Und das für alle Generationen.“ So könne ihr Verein etwa auf das Fachwissen vieler Handwerkerinnen und Handwerker bauen, „unser ältester Maurer ist übrigens 74“.

Nach Angaben des Waldbröler Rathauses lebten zur Zeit der jüngsten Zählung mehr als 460 Menschen in Rossenbach. Unter ihnen eben auch Chefplaner Tobias Pinger, der den Dorfplatz entworfen hat.

Die neue Boule-Bahn in der Waldbröler Ortschaft Rossenbach taugt auch für große Wettbewerbe

Eine 60 Quadratmeter große Boule-Bahn gehört ebenfalls dazu: „Die ist wettbewerbstauglich“, betont er. Eingefasst sind diese Bahn und der gesamte Dorfanger von dunkelroten Klinkersteinen aus Reichshof-Erdingen, der Belag dazwischen, ein Grauwacke-Splitt, kommt aus Nümbrecht. „Wir legen auf regionales Baumaterial großen Wert“, führt der Landschaftsgärtner aus. „Auch wollten wir es pflegeleicht, Begrünung und Bepflanzung kommen natürlich noch.“ Und nicht nur das: Der Untergrund ist recycelter Bauschutt. „Der Oberbergische Kreis hat uns super beim Bauantrag geholfen.“

Abstellbügel für Fahrräder, zwei Rundbänke, drei Sitzstufen, eine Mitteilungstafel mit Schaukasten für die Vereinsnachrichten, ein Waldsofa mit Weitblick, eine Tischtennisplatte, ein Kanalanschluss für den einst selbstgebauten Toilettenwagen und nicht zuletzt ein Bauwagen für alles, was dem Verein gehört, finden sich in Pingers Skizzen oder bereits auf dem rund 1000 Quadratmeter großen Gelände, das der Verein gepachtet hat. Auch die Jugendbänke stehen schon. Pinger: „Man kann oben auf ihnen sitzen oder sich lässig daran anlehnen. Verschiedenste Sitzmöglichkeiten haben wir hier also ohne Ende.“

Begonnen mit der Planung haben er und die Vereinsleitung im Herbst vergangenen Jahres, bisher hat Rossenbach auf einer privaten Wiese unterhalb der neuen Mitte gefeiert. Das soll sich nun ändern: „Unsere Dorfwanderung soll dort starten, wir wollen unser Martinsfeuer da entzünden und wohl auch ein Feuer zu Ostern“, kündigt Katja Grunewald (55) an.

Wenn das Fest zur Einweihung steigt, wollen die Rossenbacherinnen und Rossenbacher zudem nach 25 Jahren ihren Dorfverein hochleben lassen und das 125-jährige Bestehen des eigenen Wasserbeschaffungsverbandes mit etwas Verspätung nachfeiern. Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber sei bereits eingeladen.

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