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Ofen ausIn Waldbröl gibt's am Busbahnhof nun Kaffee aus dem Automaten statt Pizza „Tonno“

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Am Busbahnhof in Waldbröl ist das Experiment „Pizza-Automat“ gescheitert: Die Maschine ist abgebaut, jetzt gibt es an der Brölbahnstraße Kaffee aus der Maschine.

Am Busbahnhof in Waldbröl ist das Experiment „Pizza-Automat“ gescheitert: Die Maschine ist abgebaut, jetzt gibt es an der Brölbahnstraße Kaffee aus der Maschine.

Der Unternehmer Christian Kahl aus Wiehl hat sich vom Pizza-Ofen verabschiedet: Das Gerät, sagt er, sei zu anfällig gewesen für Störungen.

Der Appetit auf Pizza ist Christian Kahl gründlich vergangen, jetzt heißt es Latte Macchiato und Cappuccino statt „Tonno“ und „Speciale“: Im Juni vergangenen Jahres hatte der Unternehmer aus Wiehl-Bielstein am Waldbröler Busbahnhof an der Brölbahnstraße den ersten Pizza-Automaten in ganz Oberberg aufgestellt, gerade hat der 42-Jährige das Gerät abgebaut und dem Hersteller zurückgegeben: „Nichts als Ärger mit der Maschine, ständig mussten wir ausrücken und Störungen beheben“, sagt der Inhaber der Firma Snack-Kiosk. Jetzt steht an derselben Stelle ein Automat, der für einen Euro Bohnen mahlt und Kaffeespezialitäten serviert.

Mit Snack-Kiosk betreibt Kahl in einem Umkreis von mehr als 60 Kilometern rund um den Geschäftssitz heute 50 Automaten mit Knabbereien, Süßigkeiten, Kaffee und Getränken aller Art oder auch Wasserspender. Aber das Experiment „Pizza“ ist vorerst gescheitert: Gemeinsam mit einem Kollegen aus dem Norden Deutschlands und mit beherztem Einsatz seines Anwalts, schildert Kahl, habe er dem ein Ende gesetzt.

Im Juni vergangenen Jahres hatte der Unternehmer Christian Kahl aus Wiehl-Bielstein diesen Pizza-Automaten in Waldbröl aufgestellt. Dieser war der erste seiner Art in Waldbröl, vorerst ist er nun auch der letzte.

Im Juni vergangenen Jahres hatte der Unternehmer Christian Kahl aus Wiehl-Bielstein diesen Pizza-Automaten in Waldbröl aufgestellt. Dieser war der erste seiner Art in Waldbröl, vorerst ist er nun auch der letzte.

Die Technik streikte zu oft „Ein solcher Ofen kostet mehr als 60.000 Euro. Leider ist dieses Modell so kompliziert gebaut, dass wir es mit Störungen zu tun hatten, die nicht mehr zu beheben waren von meinem Team.“ Zuletzt habe sogar ein Techniker des Herstellers diese nicht mehr in den Griff bekommen. „Dann hatte ich die Schnauze voll.“

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In Waldbröl verkaufte der Automat recht gut – bis eben die Technik versagte

Im Inneren des Automaten lagerten in einer Tiefkühlung fünf verschiedene Sorten Pizza, ausgelegt war er sogar auf sechs. Gewählt wurde dann per Fingerkuppe auf einem Touchscreen an der Front, ein Roboterarm schob die Teigware dann in die Hitze. Etwas mehr als fünf Minuten wurde die Pizza im Ofen gebacken, bevor sie – in einem Karton – aus einem Schlitz an der Vorderseite die hungrige Kundschaft erreichte. Gebacken kostete die Automaten-Pizza an der Brölbahnstraße 9,50 Euro, gefroren für den heimischen Ofen 8,50 Euro.

„Das Geschäft lief prima, der Automat hat echt gut verkauft – wenn er denn lief“, berichtet Kahl, der in Bielstein das Haus Kranenberg führt und mit solcher Verkaufstechnik ein zweites Business aufgebaut hat. Inzwischen beschäftigt Snack-Kiosk zwei Festangestellte und hat eine eigene Logistik für den Handel und das Ausliefern von Automaten und Waren.

Am vergangenen Dienstag hat Christian Kahl in Wiehl an der Homburger Straße, neben dem „Sümpfchen“ einen neuen Standort eingeweiht. Die neuen Kaffeemaschinen arbeiten wie Vollautomaten, kochen auch Tomatensuppe – und sind eigentlich nicht für den Outdoor-Einsatz gedacht. „Wir bauen sie für unsere Zwecke um“, erklärt Kahl, der künftig auch wieder heiße Speisen wie eben Pizza anbieten möchte, „wenn wir den richtigen Partner dafür gefunden haben“.