Sieben Gaststätten, sieben Gruppen, unzählige Genres: Die Liebhaberinnen und Liebhaber gepflegter Livemusik kommen voll auf ihre Kosten.
Stadt voll von Musik„Musikalischer Kneipenbummel“ lockt in Wiehl von Tresen und Tresen

Am Wiehler Waldhotel ließ die Band Beat & Fun die Sechziger und Siebziger wieder aufleben. Der „Musikalische Kneipenbummel“ lockte Musikfreundinnen und Musikfreunde in Scharen zu Locations wie dieser.
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„Der Rathausplatz hat getobt“, freute sich Bürgermeister Ulrich Stücker nach dem Auftakt des „Musikalischen Kneipenbummels“ mit der Wipperfelder Band Fetzblech. Der gut halbstündige Opener war eine Neuerung im Ablauf der Traditionsveranstaltung. Im Repertoire hatten die jungen Musiker einen bunten Mix von Schlager, Pop und Partymusik. „Das Format hat einen Nerv getroffen, man sieht nur fröhliche Gesichter“, begeistert sich der Rathauschef.
Derweil verkaufen Daria Wippermann und Ute Kirchner vom Wiehler Kulturkreis an der Bahnhofstraße Einlassbändchen. Viele haben ihre Tickets allerdings schon vorher erworben. „In diesem Jahr waren es rund 400 – das ist Rekord“, erzählt Wippermann. Tim Vogel, Geschäftsführer des Kulturkreises, der dasselbe bei „Wein & Tee“ zur Musik von Ni & Co erledigt, schildert, dass an beiden Stellen jeweils wenigstens 100 Bändchen wurden: „Ich freue mich, dass vor allem auch viel jüngeres Publikum anspringt.“
Mitreißende Rhythmen auch im Wiehler Wiehlpark am Seecafé
Sieben Locations mit Livemusik stehen diesmal zur Auswahl. Eine tolle Mischung von Soul über Rock bis Pop gibt es etwa bei Nachtexpress im Feuerwehrgerätehaus auf der Eichhardt, besonders ausdrucksstark durch den energiegeladenen Bläsersatz.
Ebenso mitreißend sind Sabrina Mundt und Tommi van Kerkom als Duo Akustikzeit am Seecafé. Die Sängerin mischt sich unters Publikum: So darf etwa Arnold Krecker eine Passage von John Denvers „Take Me Home, Country Roads“ ins Mikrofon singen. Der Nümbrechter genießt mit seiner Ehefrau Raphaela den Abend am Ufer des wieder gefüllten Weihers im Wiehlpark: „Wir sind das erste Mal auf dem Kneipenbummel. Das ist eine total angenehme Atmosphäre.“
Erstmals dabei sind auch Katharina Dallmann-Kreßler und ihre Freundinnen. Sie erzählt während einer Pause von Beat & Fun am Waldhotel, dass sie so etwas noch nicht erlebt habe, obwohl sie schon zehn Jahre in Wiehl wohne: „Diese Musik ist einfach nur geil.“ Die Band hat sich auf die 60er und 70er Jahre spezialisiert und begeistert mit Ohrwürmern verschiedener Genres. Ausgelassen tanzen die Mädels zu Scott McKenzies „San Francisco“.
Im „Sümpfchen“ ist buchstäblich der Teufel los. Die Bude ist gerammelt voll und die Security hat Mühe, den Überblick zu behalten und erklärt dem Reporter dieser Zeitung, dass der Zutritt für die Presse leider nicht mal für einen kurzen Schnappschuss gestattet werden könne.
Nahezu ebenso voll ist es im „Burgerwerk“: Dort begeistert Philipp Godart mit allem, was die kölsche Musik so hergibt. Der Wiehler René Paspa-Neumann ist von den Socken: Er hat zuvor in der Eifel gelebt und in Daun ähnliche Kneipenbummel erlebt. Trotz guter Bands sei der aber nach dem ersten Mal nicht wiederholt worden. Umso mehr genießt er den Abend im Kreise seiner rund zehnköpfigen Wandergruppe „Brennende Hacken“: „Dieser musikalische Kneipenbummel ist grandios.“