Wiehler AlpetalÜber die Faszination des Angelns am Forellenteich

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Der Angelpark im Alpetal bietet Idylle und gesicherten Fangerfolg.

Der Angelpark im Alpetal bietet Idylle und gesicherten Fangerfolg.

  • Elwyn Beumer betreibt die Teichanlage in Koppelweide seit April vorigen Jahres.
  • Freundlichkeit, Service und Erholung stehen für ihn an erster Stelle.
  • Warum hier die Chance besonders groß ist, eine bis zu sieben Kilogramm schwere Forelle zu Angeln.

Wiehl – Angeln heißt Entschleunigung. Doch den ganzen Tag am Gewässer zu sitzen, ohne einen einzigen Fisch herauszuholen, ist auch nicht jedermanns Sache. Darum gibt es Fischteiche wie das Angelzentrum im Wiehler Alpetal. Für jeden Kunden setzt Betreiber Elwyn Beumer (47) zusätzlich rund drei Kilogramm Fisch ein, damit eine ausreichende Chance auf einen Biss gegeben ist. Darunter finden sich bis zu sieben Kilogramm schwere Forellen.

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Schon gegen 4 Uhr morgens stehen die ersten Petrijünger auf dem Parkplatz, um sich den besten Platz an der etwa 15 000 Quadratmeter großen Teichanlage zu sichern. Körperbehinderte können zuvor einen Platz reservieren. Ans Wasser darf, wer einen gültigen Fischereischein besitzt und den Tagespreis von 25 bis 30 Euro entrichtet. Kinder und Rentner bekommen Ermäßigung.

„Bei uns steht das Tier an erster Stelle.“

Die Gäste können wählen, ob sie am ersten Teich vorwiegend Regenbogenforellen, am zweiten überwiegend Lachsforellen oder am dritten eher Karpfen, Störe, Aale und Welse angeln möchten. Beumer bietet in seinem Kiosk ein umfangreiches Sortiment an Angelgeräten und Zubehör für ein waidgerechtes Fischen. Er versichert: „Bei uns steht das Tier an erster Stelle.“ Er betreibt die Teichanlage in Koppelweide seit April vorigen Jahres. Beumer weiß, dass seine Gäste Wert auf Service legen. Der gebürtige Neuseeländer mit dem niederländischen Akzent sagt: „Freundlichkeit kostet doch nichts.“

Angeln in Oberberg

Die Fischzucht Frömmersbach nahe der Aggertalsperre ist ganzjährig geöffnet. Von 6 bis 18 Uhr kann man dort Forellen, Karpfen, Stör, Wels und Karauschen angeln. Die Tageskarte kostet 25 Euro, ein halber Tag 18 Euro. Betreiber Bernd Schopbach legt Wert auf eine natürliche Umgebung: „Das Ambiente passt.“ Er hat ständig Frischfisch im Angebot, Räucherware auf Vorbestellung.

Der Angelpark Gelper Mühle in Gummersbach-Elbach bietet ebenfalls eine familienfreundliche Atmosphäre. Die Tageskarte gibt es für 25 Euro, am Wochenende ist Nachtangeln möglich. Neben dem naturbelassenen Teich mit einem Mischbesatz stolzieren Pfaue und picken Hühner. „Viele Gäste kommen einfach nur zum Abschalten auf unsere Sonnenterrasse“, sagt Frank Krüll. “ (kup)

Alex Rosenberger aus Bielstein hat seinen fünfjährigen Sohn mit zum Nachtangeln genommen. Doch der hat es sich auf der Pritsche im Zelt gemütlich gemacht und die Decke über den Kopf gezogen. Nun vertreibt die aufgehende Sonne die Nachtkühle. Nebelschwaden treiben über dem Wasser. Schon bald tanzen Mücken über der Oberfläche, Libellen jagen dahin auf der Nahrungssuche.

„Kurort-Luft“ schnuppern und den Alltag vergessen

Ingo Maier aus Hilden stellt lachend fest: „Die Forellen schnappen lieber nach Mücken als nach meinem Köder.“ Seit 15 Jahren kommt er mit Sohn Jayson in den Angelpark: „Die Fische schmecken fantastisch.“ Der 60-Jährige wurde in New York geboren und hat schon mit sechs Jahren bei Long Island geangelt. Er genießt die „Kurort-Luft“, die sauberen Toiletten und den „tollen Service“. Maier angelt das ganze Jahr: „Vor Jahren habe ich hier bei -11 Grad unter dem Eis gefischt – mit Riesen-Erfolg.“

Mit gutem Service ködern Elwyn und Belinda Beumer ihre Gäste.

Mit gutem Service ködern Elwyn und Belinda Beumer ihre Gäste.

Für Roland Conrads aus Engelskirchen ist das Fangergebnis zweitrangig. Er findet es einfach schön, in der natürlich gestalteten Teichlandschaft zu sein: „Beim Angeln bin ich raus aus dem Alltag und gerate in einen ganz besonderen Schwebezustand.“ Seine Lebensgefährtin Jutta Kutschick bevorzugt das Fischen mit der Spinnrute. Immer wieder wirft sie ihren bunten Köder aus: „Das ist einfach aktiver.“ Sie findet es wichtig, dass Kinder beim Angeln lernen, „dass der Fisch nicht aus dem Tiefkühler kommt“.

Besonders der Service überzeugt

Das braucht sie Niklas Barleben aus Gummersbach nicht zu erklären: „Meinen ersten Fisch habe ich mit drei Jahren bei meinem Opa am Teich gefangen“, sagt der Zwölfjährige. „Und mit fünf habe ich meine erste Angel bekommen.“ Niklas ist oft im Angelpark, in den Ferien fast jeden Tag. Er angelt wie ein alter Hase und hat mit seinem Gummiköder gerade eine Lachsforelle herausgeholt.

Niklas freut sich über eine schöne Forelle.

Niklas freut sich über eine schöne Forelle.

Gerne sitzen die Angler zwischendurch in der Sitzanlage aus Palettenmöbeln und halten ein Schwätzchen. Es ist das Revier von Belinda Beumer, die ihre Gäste verwöhnt. Stammkunde Jörg Berning aus Grevenbroich ist begeistert: „Das ist die beste Anlage weit und breit, der Service passt.“ Elwyn Beumer erklärt sein Prinzip: „Den Angeltag muss der Angler selbst gestalten. Ich schaffe nur die Rahmenbedingungen.“ Konkurrenz machen den Anglern lediglich ein paar Reiher und Kormorane, die gelegentlich neugierig über dem Tal kreisen. Auch einen Seeadler habe Elwyn Beumer schon in seinem Revier beobachtet.

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Jedes Angelgewässer hat seine Legenden. So soll hier schon ein zwei Meter langer Wels gesichtet worden sein. Und einer der Angler versichert, dass er eine Dreiviertelstunde lang mit einem Hecht gekämpft habe, der erst kurz vor dem Anlanden verschwunden sei. Die Jagd auf den Hecht im Forellenteich kann weitergehen.

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