16 Schüler proben seit MonatenTheateraufführung an Wipperfürther Hauptschule

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Die Konrad-Adenauer-Hauptschule

Die Konrad-Adenauer-Hauptschule

Wipperfürth – Das Licht dimmen, den Vorhang zur Seite und dann den großen weißen Spot genau auf die Hauptdarstellerin der ersten Szene. Donnerstags schlägt die Stunde der Theaterbegeisterten unter den Schüler der Konrad-Adenauer-Hauptschule. Unterstützt von nagelneuer Bühnentechnik probt die 16-köpfige Truppe gerade letzte Feinheiten ihres neuen Stückes ein.

Am Montag, 8. Juli, kommt „Der erste Kuss“ vor Publikum. Eine Geschichte, die sich um Liebe, amüsante Verwechselungen und die nicht immer stressfreie Beziehung der Eltern zu ihren Kindern in der Pubertät dreht. Lea hat ihrem besten Freund Danni den ersten Kuss seines Lebens versprochen.

Kann man früher mit heute vergleichen?

Schon allein, um die Zärtlichkeit mit einer ausgesuchten Mitschülerin einzustielen, muss Lea auf die anstehende Party des Freundeskreises. Doch ihre Eltern sind skeptisch. Im Laufe der Diskussion erinnern sie sich dann an ihre eigene Jugend. Aber: Kann man früher mit heute vergleichen?

Carmen, Darvut, Jonah, Lorena, Lucy und Shavin macht es sichtlich Spaß, die Rollen mit Leben zu füllen. In dem möblierten Wohnzimmer auf der Bühne blickt Darvut gerade streng über den Zeitungsrand, als Carmen um die Erlaubnis für die Party bittet.

10 Wochen harte Arbeit

„Vor allem die Passagen mit dem Generationenvergleich kommen sehr gut an“, berichten Ramona Gebel und Thomas Vaupel. Die beiden Sozialarbeiter leiten das Theaterprojekt, seit zehn Wochen wird hart geprobt, verworfen, umgeschrieben und neu getestet.

Aufführung

„Der erste Kuss“ der Theatergruppe der Konrad-Adenauer-Hauptschule wird am Montag, 8. Juli, um 17.30 Uhr in der Aula auf dem Mühlenberg aufgeführt. Der Eintritt ist frei, um Spenden zugunsten der Schauspieler und Techniker des kommenden Schuljahres wird gebeten. (sfl)

Mindestens genauso hart wird allerdings auch neben, vor und hinter der Bühne gearbeitet. Im Februar überraschte die Voss-Stiftung die Theaterspieler mit einer kompletten Bühnenausrüstung – inklusive Vorhang, Licht- und Tonanlangen, Mikrofonen und obendrein der Schulung durch einen Kölner Bühnenprofi.

Ton und Technik-Coaching inklusive

Neuntklässler Johannes war einer der Schüler, die in Sachen Technik gecoacht wurden. Bei der heutigen Probe ist er Herr über gefühlt unzählige Regler und Knöpfe. „Die rechte Box hallt noch ein wenig“, ruft Vaupel. Routiniert greift Johannes zu dem vierten blauen Knopf von rechts, dritte Reihe von oben.

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Links und rechts von ihm beobachten Neo und Jan aus der siebten Klasse die Arbeit an Höhen und Tiefen, die Griffe am Lichtpult und die Abstimmung der Mikrofone. „Das, was wir gelernt haben, wollen wir an die Jüngeren weitergeben, damit sie in den nächsten Jahren die Technik bedienen können“, erklärt Johannes und verändert die Farbe des Hauptscheinwerfers. Blaues Licht für Darvut und seine Zeitung.

Klassenraum wird zum Kreativzentrum

Schräg vor den Steuerpulten ist das komplette Stück mit seinen 23 Szenen an der Tafel skizziert. Welcher Scheinwerfer muss wann brennen, welche Requisiten müssen vor welcher Szene wohin geschafft werden – sämtliche Details sind akribisch notiert. Sogar die beiden Schulbands baut die Theatergruppe mit ein.

Als kreatives Zentrum, in dem zusammen geprobt, überlegt und diskutiert wird, dient ein ausrangierter Klassenraum. Bis zur Vorstellung werden die Jugendlichen dort, im Obergeschoss der Schule, alle Einzelheiten noch einige Male durchgehen. Dann wird die gesamte Technik eingepackt und zur Generalprobe in die Aula geschafft. „Alles kann transportiert werden“, berichtet Johannes. Das Publikum kann bald kommen.

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