Der Musiklehrer im InternetMusikschule Wipperfürth setzt auf Online-Unterricht

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Musiklehrer Rolf Fahlenbock (auf dem Bildschirm zu sehen) ist über Videokonferenz mit seinem Schüler Henning Haendel (im Vordergrund) verbunden. Über einen zweiten Bildschirm können auch Noten und Texte eingeblendet werden, das ist aber kein Muss.

Musiklehrer Rolf Fahlenbock (auf dem Bildschirm zu sehen) ist über Videokonferenz mit seinem Schüler Henning Haendel (im Vordergrund) verbunden. Über einen zweiten Bildschirm können auch Noten und Texte eingeblendet werden, das ist aber kein Muss.

Wipperfürth – Seit gut einer Woche findet im Gebäude der Musikschule kein Unterricht mehr statt. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat das Land NRW alle Zusammenkünfte untersagt.

Die Musikschule Wipperfürth hat aus der Not eine Tugend gemacht und den Unterricht ins Internet verlegt. Mithilfe von Videokonferenzdiensten wie „Zoom“ oder „Webex“ können sich Lehrer und Schüler zum virtuellen Musikunterricht treffen. Das einzige, was der Schüler dazu braucht, ist ein Smartphone, Tablet oder Laptop. Auf der Internetseite der Musikschule erklärt ein kurzes, dreiminütiges Video, wie eine Konferenz über Zoom funktioniert.

Wipperfürth: Musikunterricht im Internet angeboten

Der virtuelle Unterricht funktioniert ganz ähnlich wie eine persönliche Musikstunde. Der Schüler spielt etwas vor, der Lehrer hört und sieht zu, ermutigt, gibt Tipps, korrigiert und demonstriert, wie es klingen sollte. Ein Lehrer kann auch drei oder vier Schüler gleichzeitig unterrichten. Über ein Whiteboard lassen sich Noten oder Texte verschicken.

Thomas und Rolf Fahlenbock, die Leiter der Musikschule, unterrichten selbst via Zoom. „Es gibt bei der Übertragung kaum Verzögerungen, zudem läuft Zoom auf allen Betriebssystemen“, so ihre Erfahrung.

90 Prozent der Musikschüler nutzen Online-Angebot

Mittlerweile würden rund 90 Prozent der Musikschüler diese Möglichkeit des Online-Unterrichts nutzen. Abmeldungen vom Unterricht seien kein Thema . „Die Schüler sind sehr froh, dass es eine Abwechslung in ihrem Alltag gibt, und die Eltern sind es auch“, so die Erfahrung von Thomas Fahlenbock. Der Kontakt laufe über die jeweiligen Musikschullehrer. Für sie ist es ganz wichtig, dass sie weiter unterrichten und damit als Honorarkräfte Geld verdienen können, denn andere Verdienstmöglichkeiten gibt es für Musiker derzeit fast gar nicht, alle Auftritte sind tabu. Und die Musikschule kann mit dem neuen Angebot die Lehrer weiter an sich binden.

Dort, wo der Online-Unterricht technisch schwierig oder nicht möglich sei, würden sich die Lehrer um individuelle Lösungen bemühen, so Thomas Fahlenbock. „Ich habe eine Combo, die ich jetzt in Harmonielehre unterrichte“, berichtet Rolf Fahlenbock.

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Die gemeinsamen Proben der Musikschul-Ensembles, etwa bei „Big Stuff“ ruhen schon seit einigen Wochen. Stattdessen übt jeder für sich, auch hier halten die Ensembleleiter den Kontakt aufrecht.

Ist die Corona-Krise erst vorbei, soll es Wiedersehens-Konzerte geben. Falls möglich, will die Musikschule Wipperfürth dann auch den abgesagten Tag der offenen Tür nachholen.

Kontakt: Das Büro der Musikschule Wipperfürth ist montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr telefonisch, unter der Nummer 0 22 67/65 58 953 und per E-Mail an msv@wipperfuerth.de erreichbar.

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