Feuer an HeiligabendMann wird bei Ofen-Brand in Lindlar schwer verletzt

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Aus dem Dach eines Hauses schlagen Flammen. Feuerwehrleute halten mit einem Löschwasser-Schlauch darauf.

Bei dem Dachstuhlbrand in Lindlar-Hartegasse wurde ein Mann schwer verletzt.

Ein Mann ist bei einem Brand in Lindlar an Heiligabend schwer verletzt worden. Offenbar geriet ein Ethanol-Ofen in dem Mehrfamilienhaus außer Kontrolle.

Heiligabend war für die Lindlarer Feuerwehr alles andere als besinnlich. Bei einem Großeinsatz in Hartegasse erlitt ein 35-jähriger Mann schwere Brandverletzungen, er wurde in eine Spezialklinik nach Bochum gebracht. Seine 13 Jahre alte Tochter, die mit ihrem Vater zusammen Weihnachten gefeiert hatte, erlitt einen Schock und wurde von einem Notfallseelsorger betreut.

Feuerwehrwagen und Einsatzkräfte stehen auf der Straße vor dem brennenden Haus. Die Flammen sind durch das Dachfenster zu sehen.

Viele Anwohnende in Lindlar verfolgten die Entwicklung des Brandes auf der Straße.

In einem Dreifamilienhaus an der Straße „Am Südhang“ hatte ein Ofen, der mit Ethanol beheizt wird (siehe Infokasten), nach ersten Erkenntnissen der Polizei die Dachgeschosswohnung der beiden in Brand gesetzt. „Die Tochter kam zu uns heruntergerannt und schrie: ,oben brennt alles’“, schilderte eine Nachbarin das dramatische Geschehen mitten im Dorf. Viele Anwohner verfolgten den Großeinsatz, der Schrecken und das Entsetzen war ihnen anzusehen.

„Die Flammen fraßen sich unter dem Dach weiter vor“
Hans Peter Scheurer, Sprecher der Lindlarer Feuerwehr

Die Lindlarer Feuerwehr war um 18.36 Uhr alarmiert worden. Der Löschzug Lindlar, der Löschzug Frielingsdorf/Scheel und die Löschgruppe Remshagen waren unter der Leitung von Axel Richerzhagen im Einsatz, die Löschgruppe Hohkeppel übernahm den Grundschutz für die Gemeinde. Mit drei C-Rohren und Verstärkung durch die Drehleiter aus Wipperfürth gingen die Feuerwehrkräfte gegen die Flammen vor, die immer wieder hochloderten. „Die Flammen fraßen sich unter dem Dach weiter vor“, schilderte Hans Peter Scheurer, Sprecher der Lindlarer Feuerwehr.

Dachstuhlbrand Lindlar-Hartegasse

Das Haus ist vorläufig unbewohnbar, die Bewohner müssen anderswo unterkommen.

Ebenfalls im Einsatz waren der Rettungsdienst aus Lindlar und Engelskirchen, der Notarzt aus Wipperfürth, die Atemschutzreserve des Oberbergischen Kreises, das Deutsche Rote Kreuz, zwei Notfallseelsorger aus Gummersbach, die Polizei und das Lindlarer Ordnungsamt. Insgesamt waren rund 110 Männer und Frauen, darunter rund 90 Feuerwehrleute, über Stunden im Einsatz.

Hilfsbereitschaft nach dem Brand ist groß

Auch Bürgermeister Dr. Georg Ludwig und der Lindlarer Beigeordnete Michael Eyer informierten sich an Ort und Stelle. Gegen 20.30 war der Brand unter Kontrolle, die Feuerwehr öffnete das Dach des Hauses und suchte gezielt nach Glutnestern. Der Einsatz dauerte noch bis 23 Uhr. Das Mehrfamilienhaus – ein Massivbau – verfügt über drei Wohnungen. Die Dachgeschosswohnung brannte völlig aus, die anderen beiden Wohnungen sind wegen Löschwasserschäden vorläufig unbewohnbar.

Die Bewohner, darunter auch die Hausbesitzerin, konnten bei Bekannten und Verwandten unterkommen, so dass das Ordnungsamt keinen Wohnraum zur Verfügung stellen brauchte. Die Hilfsbereitschaft nach dem Brand ist groß. Bei einem Spendenaufruf, der über die sozialen Medien verbreitet wurde, kamen bis gestern Nachmittag rund 11 000 Euro zusammen.

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