Bauarbeiten ruhenFertigstellung der Lindlarer Burnoutklinik verzögert sich weiter

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Die künftige Schlossklinik Heiligenhoven.

Derzeit ruhen die Bauarbeiten an der künftigen Schlossklinik Heiligenhoven.

Der Investor der Burnoutklinik fordert mehr Zeit für die Bauarbeiten. Die Eröffnung verschiebt sich nicht zum ersten Mal.

Wie geht es weiter mit der geplanten Burnoutklinik Schloss Heiligenhoven? Eine Frage, die viele Lindlarer sehr interessiert. Wie berichtet, ruhen dort seit Wochen die Bauarbeiten, weil es zwischen Bauherr und dem künftigem Mieter Streit um die hohen Mehrkosten gibt.

Informationstreffen mit Verwaltung und Politik – Baumaßnahmen sollen bald weitergehen

Am Donnerstagnachmittag fand vor Ort ein Informationstreffen statt, an dem laut Verwaltung etwa 18 Ratsmitglieder und Fraktionsvertreter teilnahmen, außerdem der Lindlarer Bürgermeister Dr. Georg Ludwig und Petric Newrzella, der Fachleiter des Bauamts.

„Die Projektverantwortlichen gaben ausführlich Informationen und beantworteten Fragen, alles in allem dauerte das Treffen knapp zwei Stunden“, teilte Ludwig am Freitag unserer Zeitung auf Nachfrage mit. Es sei deutlich geworden, dass dort bislang schon erheblich gebaut und investiert worden sei. Die Verantwortlichen hätten betont, dass es mit den Baumaßnahmen bald weitergehen solle, um das Vorhaben erfolgreich abzuschließen.

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Die Redaktion unserer Zeitung hätte ebenfalls gerne an diesem Informationstreffen teilgenommen, eine entsprechende Bitte wurde an die Projektverantwortlichen weitergeleitet, blieb jedoch unbeantwortet.

Eröffnung der Burnoutklinik verzögerte sich bereits drei Mal 

Wie Ludwig weiterhin mitteilte, hat die Gemeinde Lindlar jetzt auch einen neuen Bauzeitenplan und einen Antrag auf Fristverlängerung für die Baumaßnahme erhalten. Darüber soll der Rat in nicht-öffentlicher Sitzung beraten. Das geplante Datum der Fertigstellung kann laut Ludwig noch nicht öffentlich bekannt gegeben werden, denn der Vorhabenträger habe aus rechtlichen Gründen um Vertraulichkeit gebeten.

Der Eigentümer, die französische Perial AM (siehe unten) lässt über eine eigene Projektgesellschaft das Schloss zu einem Klinikgebäude umbauen, das dann für 30 Jahren an die Limes Schlosskliniken, ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in Köln, vermietet wird. Limes hatte im vergangenen Jahr drei Mal einen Termin für die Eröffnung der Klinik genannt, keiner konnte eingehalten werden.

Für weitere Informationen hierzu verweist Limes auf die Projektgesellschaft und diese wiederum auf den Eigentümer. Zuletzt hieß es von gut informierter Seite, die Übergabe an die Limes könne bestenfalls bis Jahresende 2023 erfolgen.

Lindlarer FDP fordert Vertragsstrafe wegen Verzögerungen

In der nächsten Sitzung des Rats am 2. Mai steht ein Antrag der FDP-Fraktion auf der Tagesordnung, allerdings in nicht-öffentlichen Teil der Sitzung. Es geht um die Durchführungsverpflichtung und eine Vertragsstrafe.

Eine solche Strafe hatte kürzlich Marco Brück, der früher für die FDP im Rat saß, im Rahmen der Einwohnerfragestunde im Rat angeregt. Der Bürgermeister hatte dies zurückgewiesen. Es sei nicht verhältnismäßig, eine Strafe zu verlangen, so Ludwig. Dies wiederum hatte der FDP-Fraktionschef Harald Friese in seiner Haushaltsrede kritisiert. Einen Verzicht auf eine Strafzahlung hätte nur der Rat beschließen können, nicht aber der Bürgermeister, so Friese.

Nach Informationen unserer Zeitung haben mittlerweile alle vier Ratsfraktionen Einblick in den Vertrag zwischen Gemeinde und Eigentümer nehmen können, dies soll aber erst auf Anfrage der FDP erfolgt sein.


Wem gehört Schloss Heiligenhoven?

Eigentümer des Schlosses und des Grundstücks ist die französische PF Hospitalité , die zur Gruppe Perial AM gehört. Die Abkürzung AM steht für „Asset Management“.

Perial bietet verschiedene Immobilienfonds an, in die man investieren kann. PF Hospitalité Europe ist ein Immobilienfonds mit 100 Prozent europäischen Immobilien, speziell in der Beherbergungsbranche.

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